Montag, 31. März 2014

Soul Beach - Schwarzer Sand von Kate Harrison


Vor einiger Zeit habe ich euch mit „Soul Beach – Frostiges Paradies“ den Auftakt zu Kate Harrisons aktueller Trilogie vorgestellt. Am 10.03.2014 ist nun der Folgeband beim Loewe-Verlag erschienen. „Soul Beach – Schwarzer Sand“ umfasst 376 Seiten und ich habe mich riesig gefreut, als ich diesen endlich in den Händen halten durfte. Vielen Dank an den Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.
Meine Schwester ist tot. Doch sie lebt weiter am Soul Beach. Um sie von dort zu befreien, muss ich ihren Mörder finden. Aber je näher ich ihm komme, desto näher kommt er mir.

Ein Jahr ist es nun her, dass Alices Schwester Megan einem brutalen Mord zum Opfer fiel. Doch Alice sieht sie weiterhin jeden Tag am Soul Beach. Nahezu rund um die Uhr loggt sie sich ein, um Zeit mit ihrer Schwester und Danny, ihrer großen Liebe zu verbringen. So ist sie auch dort, als eines Tages ein neuer Gast eintrifft. Das erste Mal kann Alice miterleben, wie ein Neuankömmling seine ersten Stunden am Strand erlebt – und das ausgerechnet bei Tim, Megans Exfreund und gleichzeitig Hauptverdächtiger in dem Mordfall. Die Polizei tut seinen Tod als Selbstmord aus Schuldgefühlen ab. Doch Alice war noch nie überzeugt von Tims Schuld und als sie ihre Schwester nun erneut mit ihm zusammen erlebt, ist sie sich sicher, Tim kann Megan das einfach nicht angetan haben! Was wiederum bedeutet, dass Megans Mörder noch immer auf freiem Fuß ist – und sicher auch Tim auf dem Gewissen hat!
Alice findet heraus, dass sie nicht die Einzige ist, die an Tims Unschuld glaubt, denn auf „Flammen der Wahrheit“, einer Website, schreibt jemand nur allzu deutlich seine Meinung über die Verdächtigungen gegenüber Tim. Aber wer genau steckt dahinter? Ein weiteres Rätsel, das es zu lösen gilt. Dies gestaltet sich für Alice jedoch als schwierig, besonders als ihre Eltern ihr auch noch den Laptop wegnehmen, um sie wieder mehr ins reale Leben zu bringen. Nun bleibt ihr nur noch Lewis, das Computer-Genie, um ihr bei ihrer Recherche zu helfen, was dieser auch bereitwillig tut.
Als ein paar Freunde Alice auf einen Trip nach Barcelona einladen, nimmt Alice die Einladung an. Immerhin bietet sich dort die Möglichkeit, einem weiteren Strandgast zu helfen. Doch der Mörder ist ihr immer dicht auf den Fersen…


Seit ich im letzten Jahr den ersten Band gelesen hatte, wartete ich ungeduldig auf eine Rückkehr an den Soul Beach. Nun war es endlich soweit. Direkt ab der ersten Seite taucht man wieder ins Geschehen ein, indem man (wie auch immer wieder Zwischendurch) einen kurzen Einblick in die Gedanken des Mörders bekommt. Danach geht es aus Alices Sicht weiter. Das Buch liest sich wieder herrlich flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Kate Harrison schafft es, kontinuierlich Spannung aufzubauen und die Leser zu verwirren. Man hat des Öfteren eine Ahnung wer der Mörder sein könnte, dann aber folgen direkt darauf wieder Zweifel, ob die Autorin einen nicht doch auf eine falsche Fährte führen will und man steht wieder am Anfang.
Alice gefällt mir in diesem Buch wieder sehr gut. Auch wenn ich anfangs wenig angetan davon war, dass sie sich beinahe komplett aus dem realen Leben zurückgezogen und ihre Zeit fast nur noch am Soul Beach verbracht hat. Dennoch konnte ich ihr Entsetzen und ihre Empörung gut verstehen, als ihre Eltern ihr den Laptop und somit die Verbindung zu ihrer Schwester genommen haben. Ihre Beziehung zu Danny ist in diesem Teil ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ihre Gefühle für den Soul-Beach-Gast weniger zu werden scheinen, es macht nur einfach der vermehrten Handlung im richtigen Leben Platz. Mir hat das sehr gut gefallen, auch dass Alice sich langsam wieder mehr in ihren Freundeskreis eingliedert und ihr Leben wieder mehr lebt.

Lewis ist ein Charakter, der mir sehr gut gefällt. Der typische Computer-Nerd, eher selten unter Menschen, aber dennoch immer nett und sympathisch, tut er alles in seiner Macht stehende, um Alice zu helfen, obwohl er nicht mal ansatzweise ahnt, was genau sich hinter all dem verbirgt.
Auch die anderen Nebencharaktere entwickeln sich langsam weiter. Man erfährt mehr über Danny und Javier. Und auch Sahara und Adrian rücken in diesem Band weiter in den Fokus.
Am Ende bekommt man einen gewissen Eindruck wer der Mörder sein könnte. Dies nimmt einem jedoch keinesfalls die Spannung für den dritten Teil, im Gegenteil: Man fiebert dem Abschlussband eher entgegen, weil man sicher wissen möchte, ob man richtig liegt und wie es nun genau endet.

Das Cover ist wieder wunderhübsch und passend zum ersten Band gestaltet. Der schwarze Schriftzug und die gleichfarbigen Silhouetten von Palmen vor grünem Hintergrund sind einfach ein toller Blickfang und zusammen sehen die Bücher echt super aus im Regal.
Auch ist der Buchschnitt wieder schwarz, was einfach ein tolles Gesamtbild erschafft.

Auch der zweite Ausflug an den Soul Beach hat sich eindeutig gelohnt. Ein wenig spannender noch als der erste Teil, kann man nun den abschließenden Band gar nicht mehr erwarten. Eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne Kriminalfälle gepaart mit fantastischen Einflüssen mögen! 

Montag, 24. März 2014

Weltenbummler Geschichten - erzähle deine Geschichte

Awards gibt es viele, doch keiner ist wie unserer! Unser fragt ihr ja genau. Dies ist eine gemeinsame Aktion mit den lieben Kollegen von Die Schwestern Grimm. Warum? Ganz einfach, wir vergeben keinen Award für den schönsten Blog oder den besten Blogger, wir vergeben einen Award an Blogs die wir nicht kennen, deren Seite wir aber toll finden. Denn wir wollen euch besser kennen lernen. Wissen wer ihr seid, wie ihr tickt. Also macht mit, lasst uns uns alle besser kennen lernen und Spaß dabei haben. Einfach Fragen beantworten, Award an 2 Blogs weitergeben die du gerne besser kennen lernen würdest und zusammen durch die Welt der Bücher reisen.
1. Wenn du in eine Bücherwelt reisen könntest, welche wäre das und warum? 
2. Wer ist dein bester „Buchfreund“ und warum passt ihr so gut zusammen? 
3. Welches war das erste Buch das dich einen Nacht lang durchlesen hat lassen und warum?
4. Weißt du noch welches dein erstes Buch war und wie du dich beim lesen gefühlt hast? 
5. Stell dich und dein Blog in 5 kurzen Stichpunkten vor (Entstehung, aktuelle Aktionen, Hobbys....) 
6. Dein allerliebstes Lieblingszitat?

Und ihr seit es, eure Geschichten möchten wir hören:

Zwei wunderschöne und sehr interessante Buch Seiten, die einen Besuch Wert sind.

Mittwoch, 19. März 2014

Buch- Filmbesprechung: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand


Der Roman von Jonas Jonasson „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, hat schon als Buch für Furore gesorgt. Der gleichnamige Film von Felix Herngren hat laut Concorde nicht nur in Schweden den erfolgreichsten Kinostart aller Zeiten hingelegt, sondern ist in ganz Skandinavien bis Island auf Platz 1 gestartet. Jetzt kommt er zu uns ins Kino.
Allan Karlsson (Robert Gustafsson) wird 100 Jahre alt. Doch er hat auf die geplante Geburtstagsfeier keine Lust und verschwindet kurzerhand aus dem Altersheim in Malmköping/Schweden. Er macht sich in seinen Pantoffeln auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof und schon ist er mitten drin in einem turbulenten Roadtrip. Er kommt zu einem Koffer voller Geld und findet in Julius Jonsson (Iwar Wiklander) einen neuen Freund. Und das ist auch gut so, denn der Ganove, dem der Koffer gehört, spürt ihn auf. Sie überwältigen ihn und sperren ihn ins Kühlhaus. Leider vergessen sie ihn dort und so stehen sie nach durchfeierter Nacht vor dem Problem: wohin mit der Leiche? Sie fliehen und entsorgen den toten Kleinganoven, aber jetzt ist die schwedische Mafia hinter ihnen und dem Geld her. Und auch die Polizei sucht nach Allan, da man um dessen Wohlergehen besorgt ist. Als es mehr Tote gibt, fragt sich der Inspektor allerdings, ob Allan wirklich evt. entführt wurde oder gar selbst dafür verantwortlich ist. Das Duo ist inzwischen zu viert, da die beiden den schüchternen Benny (David Wiberg) als Fahrer engagiert haben und bei Gunilla (Mika Skäringer) auf einem Bauernhof untergetaucht sind. Wobei, eigentlich sind sie zu fünft, denn bei Gunilla wohnt noch Elefantendame Sonja. Und jetzt geht es richtig rund. Aber zum Glück hat Allan Beziehungen von früher...

Denn wer sich Sorgen macht, ob das nicht ein bisschen viel für den Hundertjährigen ist, hat weit gefehlt. Allan hat in seinem Leben schon viel erlebt. Immer wieder erzählt er in Rückblenden davon und so erfährt man von seinen explosiven Anfängen, denn Sprengstoff ist seine Leidenschaft, und seinen hochrangigen Bekanntschaften rund um die Welt und durch 100 Jahre Geschichte. Er rettete beispielsweise General Franco in Spanien das Leben, hatte die zündende Idee beim Bau der Atombombe in Amerika und befreundete sich mit US-Präsidenten, trank mit Stalin Wodka, und Albert Einsteins leider nicht annähernd so intelligenter Halbbruder Herbert (herrliche Idee) trieb ihn fast in den Wahnsinn. Immer wieder beeinflusste er das politische Weltgeschehen, obwohl er selbst ganz und gar unpolitisch war und ist. Allan interessiert sich nur für Sprengstoff und er folgt seinem Lebensmotto: ”Es ist, wie es ist, und wie’s kommt, so kommt’s.”, was die letzten Worte seiner Mutter waren.
Der Bestseller von Jonas Jonasson stand 32 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste und ist bis jetzt in über 30 Ländern erschienen. Ursprünglich bei carl’s books erschienen, kam der Roman im Herbst 2013 bei btb raus und umfasst 432 Seiten. Das Cover ziert ein gezeichneter Elefant, der einen Kofferanhänger um den Hals trägt, auf dem Autor und Titel zu lesen sind – sehr passend! Der Schreibstil ist genauso wie der Held und so ist man gleich auf Du und Du. Mit der Zeit wird es immer skurriler und mit jeder Überraschung wird man neugieriger was denn nun schon wieder ist oder in den Rückblenden war. Man muss einfach weiter lesen.

Der Film wurde von Felix Herngren („The Sunny Side“, „S*M*A*S*H“) als skurril-charmantes Roadmovie im Stil einer aberwitzigen Krimikomödie inszeniert. Gleichzeitig tapert der Held durch die Weltgeschichte wie einst Forrest Gump. Wie Allan sich durch die Geschichte sprengt, hat etwas Anarchisches, der Humor ist zynisch und die Figuren sind skurril. Punktgenau besetzt ist die sperrige Hauptrolle mit Schwedens Kultkomiker Robert Gustafsson, der das explosive Geschehen jeder Zeit beherrscht. Auch wenn natürlich nicht alles im Film vorkommt, trifft dieser den Ton des Buchs vollkommen. Eine gelungene Buchadaption!

Der Concorde Filmverleih bringt den Film ab dem 20.3.14 in die deutschen Kinos.
Allen zu empfehlen, die auf schrägen Humor und gepflegten Wahnsinn stehen.

Ihr möchtet heute schon vorab die Filmbesprechung lesen? Gerne, klickt einfach auf das Bild und gelangt auf den Blog babscrazy4film.blogspot.de  unserem Partner Blog.

Sonntag, 16. März 2014

Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater


Eine neue Buchreihe zu entdecken ist immer wieder ein Segen. Man taucht wieder in eine Geschichte ein, von der man weiß, dass sie nicht nach einem Buch endet. Deswegen hat es mich gefreut, dass sich Maggie Stiefvater an einer neuen Reihe versucht hat und ich „Wen der Rabe ruft“ vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten habe. Dafür spreche ich hier meinen großen Dank aus. Auf 458 Seiten konnte ich mit Blue und den „Raven Boys“ das Geheimnis der Ley-Linien erkunden.
Blues Umfeld ist alles andere als normal. Sie lebt mit ihren Tanten und ihrer Mutter in einem Haus. Dass es da mal eng werden kann, vor allem mit nur einem Bad, macht Blue nichts aus. Jedoch ist es nicht immer leicht in einem Haus voller Wahrsagerinnen zu leben, die wirklich alles vorher sehen können, und es zu einer regelrechten Sisyphus-Arbeit wird, ein Geheimnis zu bewahren. Und leider ist es auch kein Geheimnis, dass man mit dieser Gabe nicht ausreichend Geld verdienen kann, weil viele es als Unsinn abtun und denken, alle diejenigen, die ihre Fähigkeiten der Bevölkerung zur Verfügung stellen, seien Scharlatane. Und so verbringt Blue ihre Freizeit damit, ihre Hausaufgaben zu machen und immer pünktlich zu ihren vier Jobs zu kommen damit sie sich von ihrem erarbeiten Geld das Nötigste leisten kann.
Auf der anderen Seite stehen da die sogenannten „Raven Boys“. Die Jungs, die so genannt werden, gehen allesamt auf die Aglionby Academy in Henrietta. Sie sind bekannt dafür, teure Autos zu fahren und sich alles mit Geld zu erkaufen, was sie haben möchten oder wen sie haben möchten. Fast jedes Mädchen aus dem kleinen Städtchen möchte deshalb einen „Raven Boy“ als Freund. Natürlich gibt es dann noch die restlichen Bewohner in Henrietta, die niemand lieber scheitern sehen würden, als die Jungs aus der teuren Privatschule. Auch Gansey und seine Freunde bilden da keine Ausnahme. Außer Adam, der seinen Aufenthalt mit einem Teilstipendium und einem Job in einer Werkstadt finanziert. Trotzdem sind die vier Freunde Gansey, Ronan, Adam und Noah unzertrennlich, auch wenn sie alle komplett verschiedene Charaktere sind. Es könnte einem der Verdacht aufkommen, dass es völlig abwegig ist, dass Blue und die „Raven Boys“ je Freunde werden könnten. Doch als sich an einem Nachmittag, als Blue in einem Café kellnert, ihre Wege kreuzen, beginnt eine wunderbare Freundschaft, die noch so einige Hindernisse überstehen muss. Als sie das Geheimnis der Ley-Linien näher erforschen wollen, finden sie etwas, das ihrer aller Leben für immer verändern wird... 


Mir haben bisher alle Bücher von Maggie Stiefvater außerordentlich gut gefallen. Deshalb war ich umso gespannter auf „Wen der Rabe ruft“. Der Klappentext hat mich schon sehr stark angesprochen und umso mehr freute ich mich, als das Buch bei mir eintraf. Die Geschichte ist in ihrer Art und Weise neuartig. Die bekannten Elemente von „Geisterseherinnen“ werden mit neuen Fakten verknüpft, sodass sich die Handlung zu einer einzigartigen Geschichte entwickelt hat.
Maggie Stiefvater erzählt ihre Geschichten mit viel Authentizität und Spannung. Ich war schon von der ersten Seite an gefesselt und wollte das Buch nicht aus der Hand legen. Mich haben auch die Beziehungen innerhalb der Gruppe fasziniert. Nicht nur die zwischen Blue und den Jungs, sondern auch die Beziehungen in der Jungs-Clique. Die Charaktere in dem Buch sind so außergewöhnlich und abwechslungsreich wie das Buch selbst.
Blue ist eher ein ruhiges Mädchen. Sie sieht in ihren Tanten und ihrer Mutter die Freunde, die sie selbst nicht hat. Sie ist sehr unkompliziert und macht sich nichts aus dem Gerede anderer. Adam hingegen ist es relativ wichtig, was andere Menschen, aber vor allem Blue, von ihm halten. Man merkt sehr deutlich, dass er noch nicht so viele Erfahrungen im Umgang mit Mädchen sammeln konnte. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass er auf eine reine Jungenschule geht und sein Privatleben alles andere als einfach ist. Sein bester Freund Gansey ist für mich der ruhige Stratege, der seine wahren Gefühle immer hinter einer Maske versteckt, die er auch nur sehr selten „abnimmt“. Für ihn ist es klar, dass er der Boss der Clique ist, doch mit seiner ganz eigenen Art merkt er oftmals nicht oder zu spät, dass er in ein Fettnäpfchen getreten ist und die Person ihm gegenüber beleidigt hat. Da er nie Geldsorgen hatte und auch kein Problem darin sieht welches auszugeben, ist es für ihn sehr schwer nachzuvollziehen, dass manche mit ihrem Geld rechnen müssen und sich nicht immer alles leisten können. Auch Ronan denkt so. Er schmeißt das Geld mit vollen Händen raus und dieses Verhalten spiegelt sich auch in seinem Charakter wieder. Ronan ist zu den meisten Menschen sehr herablassend, unhöflich und arrogant. Doch hinter seinem rauen Äußeren steckt eine weiche Seite.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass er das gestörte Verhältnis zu seinem Bruder kompensiert, indem er anderen weg stößt. Doch trotz allem mag ich ihn sehr, denn Ronan ist alles andere als leicht zu durchschauen. Der vierte im Bunde ist Noah, der sich eigentlich aus allem heraus hält und sehr unauffällig ist. Er wirkt nicht so aalglatt, weil er immer etwas „schmuddelig“ aussieht. Es käme einem Wunder gleich, wenn er mal sein Haar gekämmt hätte. Er wahrt zu allen Abstand außer zu Blue, was Adam anfangs irritiert.
Die Beziehungen aller Hauptcharaktere werden eher etwas dezent beschrieben, sodass man nicht von zu vielen Emotionen erschlagen wird. Ich fand es sehr gut, dass die Handlung so schnell voran ging.
Am Anfang war ich etwas mit den vielen Personen überfordert, da sie alle auf einmal in mein Leben traten. Doch nach und nach legte sich die Verwirrung.

Mich hat auch das Cover in seinen Bann gezogen. Es ist zwar eher in einem schlichten olivgrün gehalten und zeigt „nur“ einen Wald, aber irgendwie macht es das interessant und mystisch.
Ich kann „Wen der Rabe ruft“ jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem mysteriösen Buch ist, in dem die Charaktere und zwischenmenschlichen Beziehungen nicht zu kurz kommen.

Dienstag, 11. März 2014

Dein göttliches Herz versteinert von Kelly Keaton


Nachdem ich euch bereits den ersten Teil der Trilogie, "Dein göttliches Herz entflammt", von Kelly Keaton vorgestellt habe, möchte ich euch den zweiten Band natürlich nicht vorenthalten: „Dein göttliches Herz versteinert“ ist im August 2013 bei Arena erschienen und umfasst 272 Seiten. Vielen Dank an den Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.
Nach ihrem ersten, großen Kampf gegen Athene bleibt Ari verzweifelt zurück, denn die abtrünnige Göttin hat nicht nur ihren Vater noch immer in ihrer Gewalt, sondern nun auch noch die kleine Violet verschleppt. Doch Ari wäre nicht sie selbst, wenn sie sich davon unterkriegen ließe. So nimmt sie sich fortan an der Presby, der renommierten Privatschule in New 2, Unterricht. Sie lernt noch besser zu kämpfen, ihre Fähigkeiten auszubauen und gezielt einzusetzen, denn als Gorgo ist es ihr als einziger möglich, Götter zu töten – ein Umstand, den Athene zugleich unsagbar fürchtet, aber ebenso für ihre Zwecke nutzen will.
Zeitgleich sucht Ari in der geheimen Bibliothek der Presby nach einem Weg zu Athene zu gelangen und sie zu besiegen.


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Mit „Dein göttliches Herz versteinert“ konnte Kelly Keaton mich wieder überzeugen. Man wird gleich am Anfang in die Geschichte reingeworfen und erlebt direkt Aris erste Trainingsstunden mit, und so geht es schon recht actionreich los. Auch der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen. Kaum hatte ich die ersten Worte gelesen, tauchte vor meinem inneren Auge wieder die magische Welt von New 2 auf und ich bin vollkommen abgetaucht. Ich liebe einfach die Beschreibungen der verschiedenen Orte und hatte oft das Gefühl, als würde ich gerade selbst durch den Garden District oder Athenes Tempel schlendern.
Auch den Charakteren merkt man eine deutliche Veränderung an. Ari scheint im Laufe des Buches langsam aber sicher mehr und mehr zu akzeptieren was sie ist. Auch wenn sie noch immer alles daran setzt, den Fluch brechen zu wollen, um nicht in wenigen Jahren in ein Monster verwandelt zu werden, das jeden Menschen versteinert, der sie auch nur anschaut. Und auch Sebastian macht eine große Wandlung durch – nicht nur im körperlichen Sinne, sondern auch seine Macht scheint unglaublich gewachsen, und damit auch sein Selbstbewusstsein. Zu Beginn des ersten Teils noch eher der kleine Rebell, wandelt er sich nun langsam zu dem mächtigen, selbstbewussten Mann, der später einmal das Familienoberhaupt eines der mächtigsten Clans von New 2 sein wird.
Ein kleines Manko war für mich jedoch, dass Ari einfach unheimlich präsent ist in der ganzen Geschichte und so den Nebenfiguren nur wenig Platz lässt. Zu gerne hätte ich einfach mehr über die kleine Violet erfahren, oder auch über Aris Vater. Ich hoffe, dies ändert sich im dritten Band noch.

Das Cover hat mir auch hier wieder gut gefallen. Es ist passend zum ersten Teil gestaltet, nur dass in diesem Fall die roten Ornamente durch blaue ersetzt wurden. Allerdings finde ich auch dieses Mal das originale Cover besser. Hier sieht man den Hinterkopf eines Mädchens mit sehr hellem Haar, dessen Ende sich zu einer Schlange formt – definitiv ein toller Bezug zu Ari und ihrem Fluch.

„Dein göttliches Herz versteinert“ ist eine tolle Fortsetzung der mystischen Reihe von Kelly Keaton. Von vorne bis hinten beinahe komplett vollgepackt mit actionreichen Szenen, lässt es einen kaum zu Atem kommen und man ist nahezu gezwungen, es in einem Rutsch durchzulesen, weil man immer wissen will, wie es weiter geht.
 

Donnerstag, 6. März 2014

Was wir auch tun von Marie Lucas


Eine meiner deutschen Lieblingsautorinnen ist Marie Lucas. Sie hat mich schon mit „Zwischen Ewig und Jetzt“ in ihren Bann gezogen. Deshalb war ich umso neugieriger auf ein weiteres Werk von ihr. Und ich musste nicht lange warten. Der Fischer Verlag schickte mir „Was wir auch tun“ zu und dafür möchte ich mich hier bedanken. In „Was wir auch tun“ konnte ich Robin, Alex und Jasper auf 494 Seiten in ihre individuellen Leben folgen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...
Leicht war und ist das Leben von Alex nie gewesen. Sein Vater hat die Wut immer an ihm, seiner Mutter und seinem älteren Bruder Anton ausgelassen. Und so etwas hinterlässt natürlich Spuren. Doch zum Glück hat Alex einen großen Bruder, der ihn, seit er selbst alt genug war, beschützt hat. Und so geriet Alex sehr schnell in die Kreise seines Bruders. Er ist sein Held und auch als sein Bruder ins Gefängnis muss, hält Alex zu ihm und besucht ihn jede Woche. Natürlich bleiben seine Erfahrungen nicht ohne Folgen. Immer wieder spürt er diese Wut in sich und muss sie irgendwo bzw. an irgendjemandem auslassen. Es grenzt beinahe an ein Wunder, dass er noch nicht selbst im Gefängnis gelandet ist, wie sein Bruder. Seine Aggressivität ist auch der Grund, warum er immer wieder die Schule wechseln muss und so ist er bald wieder an einer neuen Schule, an der er keine Freunde hat. Doch Alex weiß sich zu helfen und klaut den Generalsschlüssel aus dem Sekretariat und lässt ihn illegal nachmachen. So kommt er an seine wichtigste Quelle: Die Schülerakten. Denn Informationen können in einer Schule extrem wichtig sein. Vor allem in einer Schule an der die reichen und angesagten Schüler regieren. Alex will mit denen nichts zu tun haben bis er seiner Mitschülerin Robin begegnet. Robin weckt eine Neugier und Gefühle in ihm, die er noch nie vorher erlebt hat. Und auch in Robin ist die Neugier geweckt. Denn der grüblerische Alex ist so ganz anders als alle Jungs, die sie davor kannte. Oder eher gesagt, er ist komplett anders als ihr Ex-Freund Jasper. Und das ist ein riesen Pluspunkt. Aber nicht nur das zieht Robin magisch an. Alex ist clever, kennt sich mit Literatur aus und er ist schweigsam. Auch wenn das Robin nach und nach in den Wahnsinn treibt.
Doch die Begegnung miteinander bringt nicht nur ihre Welten total durcheinander, sondern entfacht einen Hass, der sie mehr als nur ihre Beziehung kosten könnte...


Der erste Roman von Marie Lucas „Zwischen Ewig und Jetzt“ konnte mich auf Anhieb begeistern. Doch „Was wir auch tun“ war noch großartiger. Die Spannung, die mir ab und an im ersten Roman gefehlt hat, war hier auf jeder Seite greifbar. Die Story hatte dieses Mal nichts mit Fantasy zu tun, was der ganzen Story aber nicht schadete. Es war sogar sehr erfrischend etwas zu lesen, was in jeder Schule in jeder Stadt passieren kann. Die Authentizität war dadurch gewahrt. Was mir besonders gefiel, war, dass sich Marie Lucas nicht an Klischees bedient. Auch ihr Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Dadurch, dass die Erzählperspektive immer mal wechselt und man so einen Blick in die verschiedenen Gedankengänge bekommt, verfällt man nicht in eine Monotonie, was den Erzähler angeht. Die Geschichte wartet mit spritzigen Ideen und Witz auf, aber die Ernsthaftigkeit der Handlung geht nicht verloren. Die Charaktere sind so abwechslungsreich wie ein bunter Strauß Blumen. Alex kommt aus ärmlicheren Verhältnissen. Er ist sehr grüblerisch und vor allem loyal. Das sieht man vor allem in Bezug auf seinen älteren Bruder. Oftmals handelt er erst und denkt später nach. Vor allem, wenn gerade ein geliebter Mensch in Gefahr gerät. Er ist der Meinung, dass er kein Glück verdient hat. Doch dann kommt Robin in sein Leben und bringt dieses komplett durcheinander. Robin hatte nie Probleme mit Geld. Doch hat sie schon viele Schicksalsschläge ertragen müssen. Sie verliert trotzdem nicht den Mut. Als Alex in ihr Leben tritt, kommt sie nicht drum herum, ihre Lebensweise zu überdenken. Diese Entwicklungen der Charaktere haben mich sehr fasziniert. Und auch die Beziehung der beiden ist sehr authentisch und man merkt, dass beide von einander lernen. Sie profitieren von einander. Denn Robin lernt was wirkliche Liebe bedeutet und auch Alex lernt nach und nach, dass er sehr viel mehr verdient hat, als er je für möglich gehalten hat.

Das Cover ist traumhaft gestaltet. Ich denke es zeigt die zwei verschiedenen Welten, in der Alex und Robin leben. Alles in allem finde ich, dass „Was wir auch tun“ ein grandioses Buch ist, das es verdient hat, von jedem gelesen zu werden. Ich möchte euch daher den 2. Roman von Marie Lucas ans Herz legen.

Dienstag, 4. März 2014

Buchneuerscheinung - Cristin Terrill: Zeitsplitter - Die Jägerin


ZEITSPLITTER – Die Jägerin ist ein mit atemberaubendem Tempo erzählter Zeitreise-Roman von Cristin Terrill über die große Liebe, große Opfer und die Entscheidungen, die uns zu dem machen, was wir sind ...
Marina hat alles: Sie ist reich, beliebt und verliebt in einen hinreißend attraktiven Jungen, der auf dem besten Weg ist, ein bedeutender Wissenschaftler zu werden. Em hat nichts: Seit Jahren auf der Flucht, seit Monaten in einer winzigen Zelle eingesperrt, rechnet sie beinahe täglich mit dem Tod.


Die beiden Mädchen haben nichts gemeinsam, außer der einen Sache: Sie sind ein und dieselbe Person. Vier Jahre liegen zwischen ihnen. Doch in Ems Zeit wurde eine Möglichkeit entdeckt, in die Vergangenheit zu reisen. Es gelingt Em, vier Jahre zurück zu springen. Sie will verhindern, dass Marina dieselben Erfahrungen machen muss wie sie und dass ihr Zuhause zu dem von Krieg und Terror zerstörten Ort wird, der es in der Zukunft ist. Dazu muss sie denjenigen töten, der all das ausgelöst hat. Sie muss den Jungen töten, den Marina über alles liebt! Doch Marina würde eher sterben als ihn aufzugeben …
Der 336 Seiten umfassende Roman aus dem Boje Verlag ist auch als E-Book erhältlich. Cristin Terrill arbeitet bereits an einer fesselnden Fortsetzung. Mehr Infos zu „ZEITSPLITTER - Die Jägerin“




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Montag, 3. März 2014

Nachtwesen – die Vollstreckerin von Sabine Pagel


Ich finde es immer wieder schön, Anfragen von bisher noch etwas unbekannteren Autoren zu bekommen. Denn so bekommt man die Chance Bücher zu lesen, die man vielleicht nie entdeckt hätte. Und deshalb gilt mein Dank dieses Mal dem Fantasy Verlag, der mir das Buch „Nachtwesen – die Vollstreckerin“ von Sabine Pagel zu kommen ließ. Dadurch hatte ich die Möglichkeit auf 103 Seiten in das Leben von Kyrana einzutauchen und mich in die Welt von den Nachtwesen, Elfen und ganz normalen Menschen mitreißen zu lassen.
Die Menschen auf Talavan haben es wahrlich nicht leicht. Das eh schon sehr begrenzte Land wird von Elfen und Nachtwesen bevölkert und die Menschen müssen sich wohl oder übel mit ihnen arrangieren. Doch ihre Intoleranz steht ihnen im Weg. Selbst untereinander sind sie unfreundlich und wenig tolerant. Das muss auch die kleine Kyrana bemerken. Ihr Aussehen macht sie zu einer Außenseiterin und ihrer Mutter wird vorgeworfen ihren Mann mit einem Elfen betrogen zu haben. Abgeschieden von dem Getratsche der Stadtleute lebt die kleine Familie in einem kleinen Haus nahe eines Waldes. Kyrana, von Natur aus neugierig, erkundet den Wald mit einer Genauigkeit, dass sie bald jeden Baum und jeden Grashalm kennt. Ihre Eltern merken schnell, dass sie ein besonders wissbegieriges Kind haben und bringen ihr Lesen und Schreiben bei. Doch leider haben die Eltern nicht genügend Geld um ihr ab und zu mal ein Buch zu schenken. Denn ihr Vater, ein Holzfäller, ist für seine Arbeit oft tagelang unterwegs, trotzdem verdient er damit nur so viel, wie sie zum Leben brauchen. Und auch ihre Mutter verdient nicht genügend Geld bei ihrer Arbeit als Putzfrau für Kelmar, einem der Nachtwesen. Doch das ist Kyrana egal, denn alles was sie brauch sind ihre Eltern und ihr Wolf Akash, der immer am Wald auf sie wartet. Jahrelang lebt sie glücklich mit ihrer Familie zusammen.
Eines Tages ist die Zeit für ihr 10. Wiegenfest gekommen und die Mutter nimmt sie mit auf ihre Arbeit in das Anwesen des geheimnisvollen Kelmar. Von dem Haus fasziniert, folgt Kyrana ihrer Mutter in die Bibliothek. Und dort wartet eine Überraschung auf sie. Denn Kelmar, der ihr nie persönlich begegnete, schenkt ihr ein Amulett mit einem seltsamen Zeichen darauf. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck machen sich die beiden auf den Weg nach Hause. Als Kyrana einige Zeit später im Wald einen seltsamen Mann im Wald sieht, der Magie anwendet diese aber nicht unter Kontrolle hat und vernichtet wird, wird ihre Neugier geweckt. Denn sie sieht ein merkwürdiges Symbol – und das ist genau das Zeichen, welches sich auf ihrem Amulett befindet. Nach und nach wird Kyrana in eine Welt aus Geheimnissen und Magie gezogen und sie merkt, dass es das Leben ist, welches für sie schon immer vorher bestimmt war. Und auch dem geheimnisvollen Kelmar kommt sie langsam näher, doch dann passiert ein Vorfall, der die Welt der Nachtwesen erschüttert...


Ich war sehr glücklich, als ich den Debütroman von Sabine Pagel „Nachtwesen – die Vollstreckerin“ als Rezensionsexemplar erhalten habe. Denn mir gefiel der Klappentext auf Anhieb sehr und so war ich sehr neugierig auf das Buch.

Am Anfang fiel es mir schwer in das Buch herein zu kommen. Der Prolog verwirrte mich sehr. Ich fand es jedoch sehr schön wie die Autorin ihre Welt bzw. die Welt von Kyrana beschrieben hat. So hatte man ab dem 1. Kapitel einen Kontext zu der eigentlichen Handlung und die Tatsache, dass man aufgrund des Prologs so plötzlich in die Handlung hinein geworfen wurde, wurde aufgehoben. Ab und zu hatte ich Probleme mit der Sprache. Natürlich kann man die Charaktere, die im Mittelalter leben, nicht so sprechen lassen als wären sie im 21. Jahrhundert geboren. Doch ab und zu fiel es mir sehr schwer, mich weiter auf die Handlung und allgemein auf das Buch zu konzentrieren. Nach dem holprigen Anfang befürchtete ich, dass die weiteren Kapitel ziemlich öde werden würden. Doch zum Glück überraschten mich die folgenden Geschehnisse und so kam auch endlich Spannung auf. Auch die Charaktere waren sehr interessant.
Ich mochte vor allem Kyranas Sturkopf und dass sie direkt ausspricht, was sie denkt. In dieser Zeit konnten diese Eigenschaften sehr gefährlich sein, doch trotzdem blieb sie sich selbst treu. Auch im Umgang mit den Nachtwesen war sie sehr unerschrocken. Ich mochte die mutige Art an ihr, doch manchmal kam sie mir etwas kühl vor. Dieser Eindruck änderte sich immer, wenn Kyrana mit Kelmar zu tun hatte. Denn dann war sie einfach nur eine Mädchen bzw. eine Frau, die nicht wusste wie sie dem Mann ihrer Träume ihre Liebe gestehen konnte. 

Auch Kelmar wuchs mir sehr ans Herz. Er war im Umgang mit Kyrana immer sehr liebenswürdig und ging mit ihr immer behutsam um. Es war einfach erfrischend mal einen männlichen Charakter kennen zu lernen, der noch ein echter Charmeur war und nie ausfällig wurde.

Was mir an dem Buch sehr gefallen hat, waren die großen Zeitspannen. Denn eh man sich versah, waren 11 Jahre um und so kam die Handlung rasch voran ohne den Leser mit sinnlosen Seitenfüllern zu langweilen.
Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Band und ich kann „Nachtwesen – die Vollstreckerin“ jedem empfehlen, der mal Lust hat, ins Mittelalter zu reisen, um die Nachtwesen, Menschen und Elfen dieser Zeit kennen zu lernen.