Vor einiger Zeit habe ich euch mit „Soul Beach – Frostiges Paradies“ den Auftakt zu Kate Harrisons aktueller Trilogie vorgestellt. Am 10.03.2014 ist nun der Folgeband beim Loewe-Verlag erschienen. „Soul Beach – Schwarzer Sand“ umfasst 376 Seiten und ich habe mich riesig gefreut, als ich diesen endlich in den Händen halten durfte. Vielen Dank an den Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars. |
Ein Jahr ist es nun her, dass Alices Schwester Megan einem brutalen Mord zum Opfer fiel. Doch Alice sieht sie weiterhin jeden Tag am Soul Beach. Nahezu rund um die Uhr loggt sie sich ein, um Zeit mit ihrer Schwester und Danny, ihrer großen Liebe zu verbringen. So ist sie auch dort, als eines Tages ein neuer Gast eintrifft. Das erste Mal kann Alice miterleben, wie ein Neuankömmling seine ersten Stunden am Strand erlebt – und das ausgerechnet bei Tim, Megans Exfreund und gleichzeitig Hauptverdächtiger in dem Mordfall. Die Polizei tut seinen Tod als Selbstmord aus Schuldgefühlen ab. Doch Alice war noch nie überzeugt von Tims Schuld und als sie ihre Schwester nun erneut mit ihm zusammen erlebt, ist sie sich sicher, Tim kann Megan das einfach nicht angetan haben! Was wiederum bedeutet, dass Megans Mörder noch immer auf freiem Fuß ist – und sicher auch Tim auf dem Gewissen hat!
Alice findet heraus, dass sie nicht die Einzige ist, die an Tims Unschuld glaubt, denn auf „Flammen der Wahrheit“, einer Website, schreibt jemand nur allzu deutlich seine Meinung über die Verdächtigungen gegenüber Tim. Aber wer genau steckt dahinter? Ein weiteres Rätsel, das es zu lösen gilt. Dies gestaltet sich für Alice jedoch als schwierig, besonders als ihre Eltern ihr auch noch den Laptop wegnehmen, um sie wieder mehr ins reale Leben zu bringen. Nun bleibt ihr nur noch Lewis, das Computer-Genie, um ihr bei ihrer Recherche zu helfen, was dieser auch bereitwillig tut.
Als ein paar Freunde Alice auf einen Trip nach Barcelona einladen, nimmt Alice die Einladung an. Immerhin bietet sich dort die Möglichkeit, einem weiteren Strandgast zu helfen. Doch der Mörder ist ihr immer dicht auf den Fersen…
Seit ich im letzten Jahr den ersten Band gelesen hatte, wartete ich ungeduldig auf eine Rückkehr an den Soul Beach. Nun war es endlich soweit. Direkt ab der ersten Seite taucht man wieder ins Geschehen ein, indem man (wie auch immer wieder Zwischendurch) einen kurzen Einblick in die Gedanken des Mörders bekommt. Danach geht es aus Alices Sicht weiter. Das Buch liest sich wieder herrlich flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Kate Harrison schafft es, kontinuierlich Spannung aufzubauen und die Leser zu verwirren. Man hat des Öfteren eine Ahnung wer der Mörder sein könnte, dann aber folgen direkt darauf wieder Zweifel, ob die Autorin einen nicht doch auf eine falsche Fährte führen will und man steht wieder am Anfang.
Alice gefällt mir in diesem Buch wieder sehr gut. Auch wenn ich anfangs wenig angetan davon war, dass sie sich beinahe komplett aus dem realen Leben zurückgezogen und ihre Zeit fast nur noch am Soul Beach verbracht hat. Dennoch konnte ich ihr Entsetzen und ihre Empörung gut verstehen, als ihre Eltern ihr den Laptop und somit die Verbindung zu ihrer Schwester genommen haben. Ihre Beziehung zu Danny ist in diesem Teil ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ihre Gefühle für den Soul-Beach-Gast weniger zu werden scheinen, es macht nur einfach der vermehrten Handlung im richtigen Leben Platz. Mir hat das sehr gut gefallen, auch dass Alice sich langsam wieder mehr in ihren Freundeskreis eingliedert und ihr Leben wieder mehr lebt.
Lewis ist ein Charakter, der mir sehr gut gefällt. Der typische Computer-Nerd, eher selten unter Menschen, aber dennoch immer nett und sympathisch, tut er alles in seiner Macht stehende, um Alice zu helfen, obwohl er nicht mal ansatzweise ahnt, was genau sich hinter all dem verbirgt.
Auch die anderen Nebencharaktere entwickeln sich langsam weiter. Man erfährt mehr über Danny und Javier. Und auch Sahara und Adrian rücken in diesem Band weiter in den Fokus.
Am Ende bekommt man einen gewissen Eindruck wer der Mörder sein könnte. Dies nimmt einem jedoch keinesfalls die Spannung für den dritten Teil, im Gegenteil: Man fiebert dem Abschlussband eher entgegen, weil man sicher wissen möchte, ob man richtig liegt und wie es nun genau endet.
Das Cover ist wieder wunderhübsch und passend zum ersten Band gestaltet. Der schwarze Schriftzug und die gleichfarbigen Silhouetten von Palmen vor grünem Hintergrund sind einfach ein toller Blickfang und zusammen sehen die Bücher echt super aus im Regal.
Auch ist der Buchschnitt wieder schwarz, was einfach ein tolles Gesamtbild erschafft.
Auch der zweite Ausflug an den Soul Beach hat sich eindeutig gelohnt. Ein wenig spannender noch als der erste Teil, kann man nun den abschließenden Band gar nicht mehr erwarten. Eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne Kriminalfälle gepaart mit fantastischen Einflüssen mögen!