Samstag, 12. März 2011

Davids letzter Film von Jonas Winner

Erschienen am 1. Januar 2011 im dtv - Verlag (Deutscher Taschenbuch Verlag), ist dieser, von Jonas Winner geschriebene Psychothriller ein Muss für alle Thrillerfans. Auf rund 352 Seiten wird man eine erschreckende Seite der Menschheit erfahren, nämlich Menschen, die über das Ethische hinaus gehen, um sich und Anderen den gewissen Kick zu verleihen.


Florian Baumgartner hat sich seine Zukunft anders vorgestellt. Er wollte immer in die Filmbranche, aber jetzt hängt er auf Gedeih und Verderb als freier Journalist irgendwo in Spanien fest. Als er den Auftrag bekommt, das Verschwinden des umstrittenen Filmemachers David Mosbach zu portraitieren und dessen Leben aufzuschreiben, ahnt er nicht, dass es nicht nur eine Reise in seine Vergangenheit wird, sondern auch eine Reise in die Abgründe der Menschheit.

David und Florian kennen sich schon seit dem Kindergarten. Seitdem gehen sie durch dick und dünn. Als dann die Unizeit anrückt und jeder seine eigenen Wege geht, geht auch eine Veränderung durch David. Er trifft sich mit Leuten, die Florian als anders, ja sogar als beängstigend auffasst und so geht jeder eines Tages seinen eigenen Weg. Bis Florian zu diesem einen Auftrag kommt. Auf seinem Weg zurück nach Berlin, der Stadt, in der sein Leben mit David angefangen und auch geendet hatte, trifft er alte Bekannte aus seiner Vergangenheit, die ihn abweisen oder sogar ganz aus dem Weg gehen. Als dann sogar die Polizei nach David sucht, bringt sein Verschwinden immer mehr Puzzelteile ans Licht, und er gerät an den Rand seines Verstandes...

Jonas Winner hat es gleich zum Anfang seines Buches geschafft, dass einen die Story nicht los lässt. Auf rein psychologischer Ebene schockt er, behält aber immer eine Spannung in den Seiten, die einen durch das Buch leiten.

Der Autor erläutert sehr anschaulich die Welt des sog. Snuff-Films und die Welt des Films an sich. Denn der Autor selbst kommt aus der Filmbranche und hinterlässt zahlreiche Informationen darüber, die besonders Laien sehr interessieren wird. Was mir sehr gefällt, sind die bildhaften Beschreibungen, sei es von den Gegebenheiten, der Umgebung oder den Personen selbst. Alles in allem bleibt keine Frage offen und doch puzzelt man mit dem Protagonisten Florian bis zum Schluss an jedem Stück, das durch die Gegebenheiten aufgedeckt wird. Dieser Psyhothriller ist einfach nur zu empfehlen. Auch wenn man bei dem Wort Psychothriller gleich an blutige Opfer oder verstümmelte Leichen denkt, so werden diese nicht erscheinen. Was aber viel besser ist, sind die seelischen Stiche, die dem Leser allein durch Worte zugefügt werden und die, nach beenden des Buches, noch eine Weile brauchen, um zu verheilen.

Deswegen rate ich allen mit einer schwachen Seele beim Lesen dieses Buches vorsichtig zu sein. Es zeigt Abgründe auf, die einem noch nie gezeigt wurden, und es zeigt Bilder, die man nie sehen möchte. Wenn ihr es doch wagt: Zu Risiken oder Nebenwirkungen fragt lieber buecher-fans oder euren Psychiater. Mit dieser Rezension möchte ich mich herzlich bei Jonas Winner für die Bereitstellung des Buchexemplares bedanken.

1 Kommentar:

  1. Das hört sich alles sehr interessant an und macht neugierig auf mehr. Das Buch werde ich mir bestimmt auch noch holen. Danke für den Tipp.

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