Samstag, 24. September 2011

Das Waisenhaus der Vampire von Gil Rosa

Mit ihrem ersten Kinderbuch bahnt sich Rosa Gil ihren Einzug in die Bücherregale und vorallem in die Kinder- und Erwachsenenherzen. "Das Waisenhaus der Vampire" ist das erste Kinderbuch von Rosa Gil, welches beim Fischerverlag heraus kam. Auf den 352 Seiten schildert sie dem Leser eindrucksvoll die Abenteuer des jungen Brunos und dessen Freunden,
die sich in einer Welt durchkämpfen müssen, welche sie vor kurzem gar nicht kannten.

Es sollte der schönste Tag im Leben von Bruno werden und doch ist es ein Anfang von aufregenden Verfolgungsjagden, fatalen Entscheidungen, Intrigen, Freundschaft und aufflammender Liebe. Bruno lebt seit er ein Baby war im Waisenhaus. Seine richtigen Eltern kennt er nicht. Man sollte denken, dass er sich vor Freude kaum halten kann, als Negroponte Kraan erstmals ins Waisenhaus kam, um Bruno zu adoptieren. Doch Bruno braucht keine neue Familie. Seine Familie sind die Kinder und der nette Direktor des Waisenhauses, Quincey Jarque. Trotz des merkwürdigen Aussehens und des aggressiven Verhaltens, stimmt Quincey der Adoption zu.
Am nächsten Tag wird Bruno von seiner Adoptivmutter „Maula“ geholt. Er weiß, dass das Leben, das er bisher geführt hat, für immer vorbei ist. Er lässt Freunde zurück. Vor allem Dan, seinen besten Freund, wird Bruno vermissen. Und als hätte er es geahnt, hören die Merkwürdigkeiten in dem heruntergekommenen Hotel, das den Eheleuten Kraan gehört, nicht auf. Er sieht seinen Adoptivvater nur nachts und dann verändert er sich im Laufe der Wochen auf merkwürdige Art und Weise. Denn Kraan versteht es, den Jungen auf subtile Weise zu beeinflussen. Er verspricht Bruno, der lieber wieder in sein altes Zuhause zurück möchte, dass er bis zum nächsten Vollmond warten solle. Falls er dann immer noch derselben Meinung sei, würde Herr Kraan ihn wieder ins Waisenhaus bringen. Doch zu besagter Nacht, in einer alten, schon lange leerstehenden Fischhalle in den Klippen des Küstenortes mit dem passenden Namen Mistyville, erfährt Bruno, dass er der Auserwählte für Kraans neue Vampirarmee werden soll. Denn Bruno habe Vampirblut in sich. Was Bruno noch raus finden soll: Er ist nicht irgendein gewöhnlicher Vampir, sondern ein Dhamphir. Er trägt Vampir- und Menschenblut in sich und hat besondere Fähigkeiten.
Er, Kraan, werde sein Gebieter sein, wenn das Ritual in dieser Nacht vollendet sei. Bruno aber denkt gar nicht daran und kann – zu seiner eigenen großen Überraschung – durch die offene Dachluke fliehen. Bruno kann fliegen. Doch mit dieser Flucht beginnt das aufregendste Abenteuer im Leben von Bruno, seinen Freunden, seiner neu kennengelernten Großmutter, Vollblutvampiren und auch dem Direktor Quincey…

Rosa Gil bedient sich bei vielen Vampirklischees, fügt diesen aber neue Ideen hinzu.
Was ich sehr überzeugend fand, war, dass in diesem Buch die Menschen nicht als schwächlich dargestellt werden, sondern tragende Rollen in dem Aufklärungsprozess haben. Zum Beispiel wird Brunos bester Freund Dan als sehr gebildet und raffiniert beschrieben. Eigentlich ist das Buch eher ein Kinderbuch für Kinder ab 10 Jahren. Doch ich empfand es eher als sehr inspirierend, auch für Erwachsene bzw. Jugendliche. Der Ausgang des Buches war ziemlich überraschend. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich erlaube mir zu behaupten, dass niemand auf den wirklichen Verräter kommt. Was ich auch als positiv betrachte, ist der lockere Schreibstil. Es ist nicht zu kompliziert formuliert und man kann den Gedankengängen der Autorin gut folgen. Ebenso war ich von dem Spannungsaufbau und den plötzlich eintretenden Wendungen sehr überzeugt. Rosa Gil schafft es, die Leser in ihren Bann zu ziehen! Ich lege dieses Buch jedem ans Herz, der im Herzen jung geblieben ist und einen Tag voller guter Unterhaltung erleben will.

 

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