Mittwoch, 23. Oktober 2013

Riley Blackthorne-Die Dämonenfängerin-Engelsfeuer von Jana Oliver


Ich liebe ja Bücher, in denen sich eine Frau in einer Männerdomäne behaupten muss. Und diese Begebenheit fand ich in der Reihe „Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin“ von Jana Oliver. Deshalb war ich wirklich glücklich, als mir der Fischer Verlag ein Rezensionsexemplar vom letzten Teil der Reihe zuschickte, für das ich mich recht herzlich bedanken möchte. „ Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin – Engelsfeuer“ gab mir die Gelegenheit auf 531 Seite ein letztes Mal mit Riley in die Schlacht zu ziehen und mich in ihre Welt mitreißen zu lassen.
Die Schlacht auf dem Friedhof ist geschlagen. Der Vatikan zieht seine Dämonenjäger zurück und Riley kann erst einmal durchatmen – möchte man denken. In Wahrheit haben die Probleme gerade erst begonnen. Rileys Seele gehört immer noch Ori und als ihr Herr kann er ihr befehlen was er will. Ihr Ex-Freund Alan rückt ihr immer noch auf die Pelle und wo sie in der Sache mit Beck steht, weiß sie immer noch nicht. Nach einem Streit mit ihrem „Dorftrottel“ sucht sie Rat beim Großmeister Stewart. Dieser eröffnet ihr, dass sie Beck auf der Reise in seine Vergangenheit begleiten soll. Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass das den beiden nicht passt. Doch gegen den Befehl eines Großmeisters kann man nicht widersprechen. Und so machen sich Beck und Riley in Becks Truck auf den Weg nach Sadlersville. Riley merkt schnell, dass Beck in seiner alten Heimat nicht gerade beliebt ist. Er muss sich nicht nur mit dem Kleinstadt-Getratsche auseinander setzen, sondern auch auf Riley aufpassen. Denn sein lang gehütetes Geheimnis hat ihm einige Feinde eingebracht. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, müssen sich die beiden noch mit Becks Mutter auseinandersetzen, die alles andere als liebenswürdig ist. Da er aber ihr letzter Angehöriger ist und sie im sterben liegt, bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sie im Krankenhaus zu besuchen. Nachdem Becks Mutter Riley über die Maßen beleidigt hat und ihr auch noch eine schreckliche Geschichte über die Vergangenheit ihres Sohnes erzählt hat, muss Riley den ersten Schock erst einmal überwinden. Denn welche liebende Mutter würde ihren Sohn im Moor aussetzen um ihn seinem Schicksal zu überlassen? Schnell merkt sie, dass Becks Mutter nichts mit ihrer herzensguten Mutter gemeinsam hat. Wie konnte Beck das alles nur überleben? Auch die nächsten Wochen sind kein Zuckerschlecken. Denn auch Zuhause in Atlanta läuft es nicht rund. Die Hexen bekriegen sich mit den Nekromanten und der zwanghafte Frieden ist ein Drahtseilakt. Doch Rileys Gedanken drehen sich nur um ihren geliebten Beck und als er plötzlich verschwindet, setzt Riley Himmel und Hölle in Bewegung um ihn zu finden. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Ich war einerseits sehr froh, als ich den letzten Band der Reihe „Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin“ in den Händen hielt, aber auch sehr traurig. Immerhin ist es das Ende dieser sehr außergewöhnlichen und brillanten Reihe. „Engelsfeuer“ erzählt wie seine Vorgänger die Geschichte der bisher einzigen Dämonenfängerin, Riley Blackthorne, und das sehr fesselnd. Ich wollte eigentlich erst einmal 100 Seiten lesen, weil es schon 1 Uhr in der Nacht war, aber es war mir unmöglich aufzuhören. Und so war ich um 6 Uhr früh total übermüdet aber sehr glücklich, weil ich „Engelsfeuer“ komplett durchgelesen hatte. Und dieses Verhalten spricht ja schon für sich. Das Buch ist Spannung pur. Es passiert eigentlich immer etwas, so dass man immer wissen möchte, wie das Abenteuer ausgeht und wenn man das dann weiß, wird man schon in das nächste Abenteuer gezogen.
An „Engelsfeuer“ fand ich besonders großartig, dass sich das Buch sehr mit der Liebesgeschichte von Beck und Riley beschäftigt. Man merkt förmlich wie die beiden langsam ihre Schutzschilder fallen lassen und sich endlich eingestehen, dass sie sich lieben. Natürlich hören sie nicht auf sich ab und zu mal zu necken, aber das ist es, was diese Liebe so wunderschön macht. Es ist keine sinnlose Aneinanderreihung von irgendwelchen kitschigen Liebesbekenntnissen, sondern eine realistische Liebe, in der die beiden Protagonisten immer noch sie selbst bleiben. Natürlich durchleben sie einige Veränderungen, aber nicht so, dass das Buch und die Charaktere unrealistisch werden.
Riley ist einer meiner Lieblingscharaktere aus allen Büchern, die ich jemals gelesen habe. Denn mit ihr kann ich mich am besten identifizieren, auch wenn ich keinen Dämonenfänger als Freund habe. Sie sucht ihren Platz in der Welt und vorallem in einer Männer dominierten Arbeit. Sie braucht viel Kraft sich gegen ihre Kollegen zu behaupten und gibt nie auf. Egal was das Schicksal noch für sie geplant hat, sie lässt sich nicht unterkriegen und zeigt immer wieder, dass sie kein ängstliches Mädchen ist. Doch die liebe zu Beck und ihren Freunden erdet sie und bewahrt sie davor, innerlich zu Stein zu werden. Denn ob es der Tod ihrer Eltern, der Kampf gegen Dämonen oder ihre Pleiten bei Männern ist, sie musste mit ihre jungen Jahren schon einiges miterleben.
Diese Stärke und die Liebe zu ihren Freunden macht sie für mich so liebenswürdig. Auch diese erwachsene Art kommt einem nicht unrealistisch vor. Beck jedoch kommt ab und zu nicht damit klar, dass Riley nicht mehr das kleine Kind von früher ist. Er ist eine sehr einnehmende Person. Das habe ich daran gemerkt, dass er sich nach und nach nicht nur in Rileys sondern auch in mein Herz geschlichen hat und es für sich beansprucht hat. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und übertreibt es manchmal mit seiner Vorsicht. Doch das ändert nichts daran, dass er Riley über alles liebt. Die Unsicherheit mit ihr und der Gedanke, dass er nicht liebenswert wäre, weil er ja seiner Auffassung nach zu viele Fehler hat, macht ihn zu einem herzlichen und gütigen Charakter, der sich immer vor Augen führt, was er verlieren kann. Und ich bin der Meinung, dass sich jedes Mädchen glücklich schätzen kann, wenn sie einen Freund mit diesen Eigenschaften findet.
Auch die anderen Charaktere sind liebenswürdig, wie Stewart oder Peter und viele andere.
Die Handlung ist wie immer außergewöhnlich und herzergreifend. Doch dabei kommen Action und Spannung definitiv nicht zu kurz.

Das Cover zeigt Riley mit einer Weihwasserkugel. Ich denke sie befindet sich im Moor, welches in der Geschichte eine größere Rolle einnimmt. Wie immer ist die Szenerie passend zur Handlung gewählt und auch wenn man den Schutzumschlag abnimmt, zeigt sich dem Leser diese Szenerie und keine schwarze Einöde wie bei vielen anderen Büchern, bei denen nur der Schutzumschlag wunderschön ist.
Ich kann „Riley Blackthorne – die Dämonenfängerin – Engelsfeuer“ von Jana Oliver jedem ans Herzen legen, der auf der Suche nach einer fesselnde Geschichte ist mit der man die Nacht zum Tag machen kann.

2 Kommentare:

  1. Ich habe den ersten Teil gelesen und lege mir demnächst den zweiten zu und habe jetzt auch noch eine große Vorfreude auf den dritten Teil!

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  2. Dann viel Spaß mit den Büchern. Sie haben mir viele schöne Lesestunden beschert =)

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