Sonntag, 16. März 2014

Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater


Eine neue Buchreihe zu entdecken ist immer wieder ein Segen. Man taucht wieder in eine Geschichte ein, von der man weiß, dass sie nicht nach einem Buch endet. Deswegen hat es mich gefreut, dass sich Maggie Stiefvater an einer neuen Reihe versucht hat und ich „Wen der Rabe ruft“ vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten habe. Dafür spreche ich hier meinen großen Dank aus. Auf 458 Seiten konnte ich mit Blue und den „Raven Boys“ das Geheimnis der Ley-Linien erkunden.
Blues Umfeld ist alles andere als normal. Sie lebt mit ihren Tanten und ihrer Mutter in einem Haus. Dass es da mal eng werden kann, vor allem mit nur einem Bad, macht Blue nichts aus. Jedoch ist es nicht immer leicht in einem Haus voller Wahrsagerinnen zu leben, die wirklich alles vorher sehen können, und es zu einer regelrechten Sisyphus-Arbeit wird, ein Geheimnis zu bewahren. Und leider ist es auch kein Geheimnis, dass man mit dieser Gabe nicht ausreichend Geld verdienen kann, weil viele es als Unsinn abtun und denken, alle diejenigen, die ihre Fähigkeiten der Bevölkerung zur Verfügung stellen, seien Scharlatane. Und so verbringt Blue ihre Freizeit damit, ihre Hausaufgaben zu machen und immer pünktlich zu ihren vier Jobs zu kommen damit sie sich von ihrem erarbeiten Geld das Nötigste leisten kann.
Auf der anderen Seite stehen da die sogenannten „Raven Boys“. Die Jungs, die so genannt werden, gehen allesamt auf die Aglionby Academy in Henrietta. Sie sind bekannt dafür, teure Autos zu fahren und sich alles mit Geld zu erkaufen, was sie haben möchten oder wen sie haben möchten. Fast jedes Mädchen aus dem kleinen Städtchen möchte deshalb einen „Raven Boy“ als Freund. Natürlich gibt es dann noch die restlichen Bewohner in Henrietta, die niemand lieber scheitern sehen würden, als die Jungs aus der teuren Privatschule. Auch Gansey und seine Freunde bilden da keine Ausnahme. Außer Adam, der seinen Aufenthalt mit einem Teilstipendium und einem Job in einer Werkstadt finanziert. Trotzdem sind die vier Freunde Gansey, Ronan, Adam und Noah unzertrennlich, auch wenn sie alle komplett verschiedene Charaktere sind. Es könnte einem der Verdacht aufkommen, dass es völlig abwegig ist, dass Blue und die „Raven Boys“ je Freunde werden könnten. Doch als sich an einem Nachmittag, als Blue in einem Café kellnert, ihre Wege kreuzen, beginnt eine wunderbare Freundschaft, die noch so einige Hindernisse überstehen muss. Als sie das Geheimnis der Ley-Linien näher erforschen wollen, finden sie etwas, das ihrer aller Leben für immer verändern wird... 


Mir haben bisher alle Bücher von Maggie Stiefvater außerordentlich gut gefallen. Deshalb war ich umso gespannter auf „Wen der Rabe ruft“. Der Klappentext hat mich schon sehr stark angesprochen und umso mehr freute ich mich, als das Buch bei mir eintraf. Die Geschichte ist in ihrer Art und Weise neuartig. Die bekannten Elemente von „Geisterseherinnen“ werden mit neuen Fakten verknüpft, sodass sich die Handlung zu einer einzigartigen Geschichte entwickelt hat.
Maggie Stiefvater erzählt ihre Geschichten mit viel Authentizität und Spannung. Ich war schon von der ersten Seite an gefesselt und wollte das Buch nicht aus der Hand legen. Mich haben auch die Beziehungen innerhalb der Gruppe fasziniert. Nicht nur die zwischen Blue und den Jungs, sondern auch die Beziehungen in der Jungs-Clique. Die Charaktere in dem Buch sind so außergewöhnlich und abwechslungsreich wie das Buch selbst.
Blue ist eher ein ruhiges Mädchen. Sie sieht in ihren Tanten und ihrer Mutter die Freunde, die sie selbst nicht hat. Sie ist sehr unkompliziert und macht sich nichts aus dem Gerede anderer. Adam hingegen ist es relativ wichtig, was andere Menschen, aber vor allem Blue, von ihm halten. Man merkt sehr deutlich, dass er noch nicht so viele Erfahrungen im Umgang mit Mädchen sammeln konnte. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass er auf eine reine Jungenschule geht und sein Privatleben alles andere als einfach ist. Sein bester Freund Gansey ist für mich der ruhige Stratege, der seine wahren Gefühle immer hinter einer Maske versteckt, die er auch nur sehr selten „abnimmt“. Für ihn ist es klar, dass er der Boss der Clique ist, doch mit seiner ganz eigenen Art merkt er oftmals nicht oder zu spät, dass er in ein Fettnäpfchen getreten ist und die Person ihm gegenüber beleidigt hat. Da er nie Geldsorgen hatte und auch kein Problem darin sieht welches auszugeben, ist es für ihn sehr schwer nachzuvollziehen, dass manche mit ihrem Geld rechnen müssen und sich nicht immer alles leisten können. Auch Ronan denkt so. Er schmeißt das Geld mit vollen Händen raus und dieses Verhalten spiegelt sich auch in seinem Charakter wieder. Ronan ist zu den meisten Menschen sehr herablassend, unhöflich und arrogant. Doch hinter seinem rauen Äußeren steckt eine weiche Seite.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass er das gestörte Verhältnis zu seinem Bruder kompensiert, indem er anderen weg stößt. Doch trotz allem mag ich ihn sehr, denn Ronan ist alles andere als leicht zu durchschauen. Der vierte im Bunde ist Noah, der sich eigentlich aus allem heraus hält und sehr unauffällig ist. Er wirkt nicht so aalglatt, weil er immer etwas „schmuddelig“ aussieht. Es käme einem Wunder gleich, wenn er mal sein Haar gekämmt hätte. Er wahrt zu allen Abstand außer zu Blue, was Adam anfangs irritiert.
Die Beziehungen aller Hauptcharaktere werden eher etwas dezent beschrieben, sodass man nicht von zu vielen Emotionen erschlagen wird. Ich fand es sehr gut, dass die Handlung so schnell voran ging.
Am Anfang war ich etwas mit den vielen Personen überfordert, da sie alle auf einmal in mein Leben traten. Doch nach und nach legte sich die Verwirrung.

Mich hat auch das Cover in seinen Bann gezogen. Es ist zwar eher in einem schlichten olivgrün gehalten und zeigt „nur“ einen Wald, aber irgendwie macht es das interessant und mystisch.
Ich kann „Wen der Rabe ruft“ jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem mysteriösen Buch ist, in dem die Charaktere und zwischenmenschlichen Beziehungen nicht zu kurz kommen.

7 Kommentare:

  1. Oh, das klingt nach einem Buch für mich! Ich habe zwar noch nichts von Stiefvater gelesen, habe aber einiges von ihr auf dem Wunschzettel. Das Cover gefällt mir auch sehr gut. Danke für den Lesetipp!

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag

    Jacy

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  2. Das Buch möchte ich auch so gerne lesen! Ich liebe Maggie Stiefvater! Liebst, Emme ♥

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  3. Das Buch ist auch sooo genial. Vor allem gefällt mir das Cover. Es ist einfach ein richtiger Hingucker und gehört in jedes Regal.

    Liebe Grüße
    Maria von Buecher-Fans

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  4. Hallo. :)
    Ihr ist sie Sophie, ich habe eine von Euch beim Carlsen Treffen kennengelernt. :)
    Welche von Euch war das denn genau?
    Ich versprach auch einen Bloglink, da ich meine Visitenkarten vergessen hatte. *hust*
    Euer Blog ist toll. *_*

    Alles Liebe, Sophie
    http://sophies-little-book-corner.blogspot.de/

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    1. *Hier ist
      (Mein Gott, die Buchmesseerschöpfung steckt mir immer noch in den Gliedern. xD)

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    2. Aaaahh hallo Sophie, dass ist ja schön, dass du dich hier hin verirrt hast. Du hast mich (Maria) kennen gelernt. Das mit der Buchmesseerschöpfung kenne ich. Ich bin auch so platt.

      Danke für das Lob und das gebe ich gerne zurück.

      Liebe Grüße
      Maria von Buecher-Fans

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  5. Huhu!
    Ich habe gerade diesen tollen Blog entdeckt und bin auch gleich Verfolger geworden^^ <3
    Werde jetzt wohl öfter vorbeischauen!
    Liebe Grüße,
    lena von
    www.lenasbuecherwelt.blogspot.de

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