Samstag, 4. Januar 2014

Soul Beach - Frostiges Paradies von Kate Harrison


Vor kurzem ermöglichte mir der Loewe Verlag, eine ihrer Neuerscheinungen zu lesen. „Soul Beach – Frostiges Paradies“ ist der Auftakt einer neuen Trilogie von Kate Harrison. Der Roman umfasst 352 Seiten und ist am 17. Juni. 2013 erschienen. Ich danke dem Verlag vielmals für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.
Alice ist am Boden zerstört seit ihre Schwester vor einiger Zeit ermordet aufgefunden wurde. Jemand hat sie erstickt und dann kunstvoll auf ihrem Bett in ihrem Zimmer im College drapiert. Seit dem ist ihre Welt vollkommen aus den Fugen geraten. Ihre Eltern geraten über ihre verschiedenen Wege mit dem Tod ihrer Tochter klar zu kommen immer und immer wieder in Streit und Alice selbst findet alleine keinen Weg zurück ins Leben. Der Mord bleibt bis heute ungeklärt.
Am Tag von Meggies Beerdigung bekommt Alice jedoch eine äußerst verwirrende Email – der Absender ist nämlich Meggie! Sie enthält eine Einladung an einen virtuellen Strand. Empört betrachtet sie diese Email als geschmacklosen Scherz, den irgendein irrer Fan sich ausgedacht und sich dann in den Account ihrer Schwester gehackt hat. Doch so ganz ignorieren kann sie das Ganze dann doch nicht. Und so loggt sie sich schließlich nach einigem Überlegen doch unter Soulbeach.org ein und findet sich kurz darauf an einem wirklich paradiesischen Strand wieder, wo sie tatsächlich auf ihre Schwester trifft. Es dauert nicht lange und diese Website zieht Alice beinahe vollkommen in ihren Bann. Doch was hat es mit dieser Seite auf sich? Warum scheint nur ein ganz bestimmter Typ Mensch nach dem Tod am „Soul Beach“ zu landen? Und wer hat Meggie geötet? Jede Menge Fragen, auf die Alice dringend Antworten finden muss…



In „Soul Beach“ hat Kate Harrison sich nicht unbedingt eines komplett neuen Themas angenommen, doch die Umsetzung habe ich so noch nirgendwo gesehen. In dieser Roman-Reihe kreiert sie so etwas wie ein soziales Netzwerk, in dem die Hinterbliebenen auf Einladung weiter mit den Verstorbenen in Kontakt bleiben können.
Die Geschichte ist größtenteils in der Ich-Perspektive geschrieben, bis auf ein paar kurze Stellen, in denen sich Megans Mörder zu Wort meldet. Man erfährt ein wenig über den psychischen Zustand des Täters, bekommt aber keinerlei Einblicke, wer er denn nun ist. Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Autorin versteht es, die Umgebung und die verschiedenen Charaktere zu beschreiben, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Besonders Alices Gefühlsleben beschreibt sie zu Beginn des Buches sehr gut, so dass man sich prima in die Protagonistin hineinfühlen kann. In gedanklichen Rückblenden lernt man so einiges über die Vergangenheit von ihrer Familie. Allerdings gelangen ihre Gedanken dabei des Öfteren auf solche Abwege, dass es einem mit der Zeit manchmal schon etwas auf die Nerven geht und man sich fragt: hätte ich das jetzt wirklich wissen müssen?
Zach ist eine Figur, die mir auch gut gefallen hat. Seine Wandlung, die einem erst durch kurze Rückblicke in seine Vergangenheit bewusst gemacht wird, finde ich sehr gelungen.
Die anderen Charaktere sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet, auch wenn mir persönlich dabei nicht alle wirklich sympathisch waren und einige äußerst undurchsichtig sind. Aber genau das macht ja auch einen Teil der Spannung aus.
Wie in jedem anständigen Jugendbuch darf auch in „Soul Beach“ natürlich die Liebesgeschichte nicht fehlen. Zwar dauert es eine ganze Weile bis überhaupt die ersten Anzeichen dazu wahrzunehmen sind, dann jedoch geht es mir beinahe fast schon zu schnell und ist ziemlich weit hergeholt. Ich bin gespannt wie es dort in den nächsten Bänden weiter geht.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, hier hat der Loewe-Verlag wieder ein gutes Händchen bewiesen. Pink und Schwarz, echte Signalfarben, die den Blick nahezu magisch anziehen, dazu ein paar in schwarz gehaltene Palmen. Und auch der Titel „Soul Beach – Frostiges Paradies“ ist passend gewählt. Die Seelen der verstorbenen landen an diesem Strand, der sich im Laufe der Geschichte als doch nicht so paradiesisch herausstellt wie einem glauben gemacht wird. Ständig sich wiederholende Abläufe, das immer gleiche Wetter und immer die selben Menschen um einen herum setzen einem doch mehr zu, als man erwarten würde und treiben einen vielleicht sogar in den Wahnsinn.

Ein gut gelungener Auftakt zu einer neuen Trilogie mit einer neuartigen Idee. Kate Harrison versteht es, Spannung aufzubauen und diese zu halten, auch noch über das Ende des ersten Teils hinaus, denn der Mörder ist schließlich noch nicht entlarvt. Die Folgeteile werden Pflichtlektüre, denn ich bin gespannt, wer Meggie getötet hat und wie die Autorin die Liebesgeschichte weiter spinnt und ob sie mir später mehr zusagt.

 

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