Montag, 10. Januar 2011

Der Ruf der Schlange von Andreas Gößling


Fantasie pur bietet dieses, im August 2010 erschienene Werk von Andreas Gößling.
Sogleich hat der Klett-Cotta-Verlag mir ein Rezensionsexemplar zukommen lassen, worüber ich mich sehr gefreut habe und mich bei diesen und deren "Hobbit Presse" bedanken möchte.


Gleich wenn man das Buch in den Händen hält springt einen förmlich das aufwendig und interessant gestaltete Cover ins Auge. Eine giftgrüne, eigentlich gemalte Schlange springt einen aus dem alten Buch entgegen. Das Maul ist offen, so dass man die funkelnden Giftzähne nicht übersehen kann. Ein toller Auftakt zu einem Buch, wo das Thema "Schlange" sich vom Cover über die Kapitelgestaltung bis hin zur eigentlichen Abhandlung quer durchs ganze Buch zieht. Die Schlange ist nicht nur Mittelpunkt des Themas, sondern auch wie eine Art roter Faden, der sich nicht verliert und an dem man festhalten kann, damit man selbst im Buch nicht von der Kernstory abkommt.

Aller Anfang ist schwer und so auch in diesem Buch. Der Prolog des Buches ist ein wenig verworren und unübersichtlich. Es ist nur von einem der größten Magier und einem Panter die Sprache . Auch das erste Kapitel ist wie eine Berg- und Talfahrt, aber allen Hindernissen zum Trotz kommt nur dadurch die Story richtig ins Rollen.

Der Protagonist in dieser Handlung ist Samu Radov, dieser lebt und arbeitet in Phora, einer der Hauptstädte des dunibischen Reiches. Er hat einen Laden für alle Art von Theaterkunst und so ganz nebenbei ist er der Agent des Königs, wenn er auch bisher die ganz unspektakulären Fälle bearbeiten musste. Magie ist in seiner Welt immer gegenwärtig und auch er beherrscht ein wenig Telepathie. Durch seine Bekannten in der Stadt und magisch Begabte, bekommt er eines Tages den Hinweis, dass merkwürdige Morde in der Stadt passieren. Den Getöteten fehlt praktisch das Stammhirn und das Rückrad, doch beides ist jedes mal spurlos verschwunden. Die Spuren führen zu dem Wanderzirkus nahe der Stadt, dort angekommen muss er auch gleich ein Menschenopfer aus den Klauen der Schlangengottheit befreien. Als er eine in einem Baum verwandelte Archäologin findet, der auch das Stammhirn und Rückrad fehlt, nimmt diese tolle und spannende Fantasie-Krimi-Handlung ihren Lauf ...

Sehr gut und überaus detailreich gestaltet sind die Karten am Anfang und Ende des Buches. Zum einen ist die Karte am Anfang: sie zeigt dem Leser die komplette Welt von Dunibien, mit seinen Meeren und der Stadt Phora, die den Mittelpunkt der Karte zu bilden scheint. Und zum anderen ist am Ende die Karte von Phora selbst gesetzt, mit allen wichtigen Standorten und Straßen der Geschichte.

Auch die gesamte Story, sowie die neuen Gottheiten, Religionen und Magie ist ein Gesamtkunstwerk und der Protagonist sowie alle anderen Nebenfiguren fügen sich gut in die Handlung ein. Andreas Gößling erklärt die Figuren sehr detailreich und auch sein Augenmerk liegt auf der Erklärung aller Kleinigkeiten in der Umgebung des Protagonisten. Die Spannungen und Rätselsituationen sind sehr gut ausgearbeitet, so dass Fantasieliebhaber ein tolles Lesevergnügen bevorsteht. Man hat ständig das Gefühl, dass alles gegen den Agenten arbeitet, damit er das Geheimnis um die Mordfälle nicht aufdecken kann, aber genau das ist die Spannungsstütze für die gesamte Handlung.

Was sehr wünschenswert gewesen wäre, ist ein "rundes" Ende, denn leider bleiben ein paar Fragen offen. Aber vielleicht soll das auch auf einen möglichen weiteren Teil des Buches verweisen.

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