Sonntag, 30. Mai 2010

Für immer, Emily von Ilka Hauck

Ich habe eine Buchvorstellung von der Nicole erhalten, die ich euch gerne zeigen möchte. Nicole möchte euch das Buch "Für immer, Emily" von Ilka Hauck vorstellen. Danke für deine Buchvorstellung.

Nach einem schrecklichen Vorfall zieht die siebzehnjährige Emily in eine andere Stadt. Alleine wohnt sie in einem kleinen Haus, das ganz alt eingerichtet ist.
Vier Häuser weiter wohnt ihre Tante Dorothy mit ihren Töchtern Mara und Andrea und ihrem Mann Bob. Sie kümmern sich rührend um Emily. Besonders Mara sorgt sich ständig und überall um Emily und ist schon fast wie die Heilsarmee. Emily hat in der Vergangenheit schreckliche Dinge erlebt und schafft es nur sehr schwer den Menschen zu vertrauen. Sie schreckt vor jeder Berührung zurück, bekommt Panikanfälle und träumt jede Nacht von diesen dunklen Schatten, die erst um sie rum sind und dann in ihr drin. Immer und immer wieder wird sie von diesen Albträumen aufgesucht und der Besuch der neuen Schule macht ihr Angst. 

Am ersten Schultag könnte es nicht schlimmer laufen. Viele Menschen, vor denen sie Angst hat und nur ihre Cousine Mara gibt ihr ein wenig Halt. Doch nicht in jeder Stunde kann Mara bei ihr sein und so landet sie gleich in der ersten Stunde an einem leeren Tisch, in der hintersten Reihe. Bis ein Junge den Raum betritt. Gutaussehend, aber sehr arrogant. Er nimmt neben Emily Platz und behandelt sie wie Luft. 

Auch die nächsten Tage liefen ähnlich ab und Emily ist genervt von Niclas, der sich immer wieder komisch benahm. Doch manchmal sah sie etwas in seinen Augen und plötzlich tat er ihr Leid. Und aus diesem Mitleid und Niclas Sorge um Emily wächst eine Freundschaft, die gegen jede Vernunft zu sein scheint.Zwei ganz unterschiedliche Menschen, beide mit einer sehr tragischen Vergangenheit, bahnen sich den Weg zueinander und finden etwas, dass sie nie geglaubt haben zu finden.

Doch die Hindernisse machen es ihnen immer schwerer festzuhalten, was sie gefunden haben. Da wäre Rocco, der schlimmste Kerl der Schule, der es aus irgendwelchen Gründen auf Emily abgesehen hat. Und dann ist da noch Laura, die Exfreundin von Niclas. Werden sie diese Hindernisse alle überstehen oder werden sie scheitern?

Meine Meinung:
Irgendwie weiß ich nicht so recht, wo ich beginnen soll. Ich habe das Buch innerhalb von drei tagen gelesen und habe es gerade erst zur Seite gelegt. Doch dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Es waren zunächst die Charakter, die mich fasziniert haben. Emily, die etwas so unvorstellbar Schreckliches erlebt hat, dass sie ihre Familie verlässt um allein zu leben. Nur um nicht jeden Tag an das Geschehene erinnert zu werden. Ilka Hauck beschreibt zu Beginn sehr deutlich, wie es Emily geht und auch immer wieder während des Buches wird dem Leser deutlich, wie verletzlich und schwach Emily ist. Und auf der anderen Seite ist sie so unglaublich stark, weil sie es schaffen möchte und weil sie für ihre Freundin und Cousine Mara kämpfen möchte und natürlich für Niclas. Auch der Charakter von Niclas hat mich fasziniert. Auch er hat etwas sehr schlimmes erlebt und hat um sich rum eine dicke Mauer aufgebaut. Er wirkt unnahbar und düster. Er wird ständig von Frauen umlagert, die ihn aber nicht interessieren. Er ist verletzt und die einzige die das merkt ist Emily. Während Emily sich um andere sorgt und verletzlich ist, ist Niclas fast alles gleichgültig. Bevor er auf Emily trifft, zieht er sich zurück, hat hier und da ein Mädchen und genießt es Motorrad zu fahren. Man kann sie beide verstehen. Wirklich! Obwohl sie so unterschiedlich sind, erkennen sie, dass sie nicht alleine sind auf dieser Welt. Es hat mir unglaublich gut gefallen, wie Ilka Hauck diese Dinge beschreibt. Mit sehr viel Gefühl und mit sehr viel objektivem Blick. Sie wechselt immer zwischen den Charakteren hin und her und man weiß sofort, wie wer wo reagiert. 
Das finde ich sehr faszinierend. Auch die anderen Charaktere in diesem Buch sind gut beschrieben. Mara, die überfürsorglich ist. Kevin, der beste Freund von Niclas, der ihm immer wieder gut zuredet und auch die Bösewichte sind gut skizziert.Das war für mich schon mal der erste Pluspunkt.Als nächstes hat mich die Erzählweise in ihren Bann gezogen. Sie ist ganz typisch aus der Sicht des Erzählers geschrieben und so kann man wunderbar immer alles überblicken. Man hat verschiedene Szenarien, zwischen denen man hin und her wechselt. Der Schreibstil ist wirklich angemessen für diese Geschichte und es tut wirklich gut mal etwas zu lesen, was nicht übersetzt ist!
Ein weiterer Pluspunkt stellt für mich die Thematik dar. Ich kann hier nicht genau schreiben um was es geht, weil das zu viel verraten würde, aber dieses Thema ist heikel und muss sensibel behandelt werden und genau das schafft die Autorin.Ich brauchte deswegen einige Taschentücher und immer wenn ich das Buch weggelegt hatte, musste ich darüber nachdenken.Also was soll ich noch sagen? Ich habe geschmunzelt, wenn etwas Witziges kam, denn die Dialoge sind manchmal einfach zu witzig. Ich habe geweint, wenn wieder etwas trauriges passierte, was leider sehr oft vorkam und ich war wütend, über das Verhalten gewisser Menschen gegenüber anderen Menschen.Natürlich ist es eine Liebesgeschichte, aber keine die einem eine heile Welt vorspielt. Im Gegenteil. Sie ist sehr realistisch und zeigt, auch, dass es sich lohnt zu kämpfen, denn irgendwann wird immer alles anders.

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