And the winner is......... Conny!!!
Herzlichen Glückwunsch Conny, dein Preis ist schon auf dem weg zu dir.
Ihr habt der Lea Korte einige Fragen gestellt die sie auch für euch alle beantwortet hat. Viel spass beim lesen.
Davids Fragen:
Wie ist Ihr Tagesrhythmus? Haben Sie feste Arbeitszeiten?
Kaum sind die Kinder in der Schule und habe ich meine Runde Fahrrad gen Hafen und zurück hinter mich gebracht, setze ich mich auch schon an den PC und lege los. Da in Spanien Ganztagsschulen sind, kann ich auch nachmittags weiterarbeiten, und wenn die Kinder nach der Schule Sport oder Musik machen, stückele ich auch das noch an meinen Arbeitstag an – und zwischendurch lese ich auch in jeder freien Minute Passendes zu meinem aktuellen Buchprojekt.
Wo schreiben Sie meistens, im Arbeitszimmer? Mit einem Stift oder mit dem PC?
In der Regel schreibe ich in meinem Arbeitszimmer, aber Fachbücher und meine Manuskripte lese ich (vor allem im Sommer) auch gern am Strand oder im Café. Zu Hause gebe ich alles direkt in den PC ein; im Café habe ich dann einen Stift dabei.
Schreiben Sie mit Plot oder ohne?
Ich schreibe mit Plot, ja, und ich plane sehr viel im Voraus, von Buch zu Buch sogar noch mehr.
Mich würde vornehmlich interessieren, wie es Ihnen möglich war, einen Verlag für sich zu begeistern und es wäre interessant zu erfahren, ob Sie jemals Literatur über die Kunst des Schreibens gelesen haben.
Ich habe mich nie direkt an einen Verlag gewandt, sondern mir von Anfang an einen Agenten gesucht und da das Glück gehabt, dass mich gleich der erste Agent unter Vertrag nehmen wollte. Die Verlagssuche war dann dessen Aufgabe.Und ja, ich habe viel über das Schreiben gelesen und vor allem lese ich auch sehr kritisch und immer mit einem Stift in der Hand.
Welches dieser Bücher, wenn überhaupt, können Sie empfehlen?
Für Anfänger gibt es zwei hilfreiche Bücher: „Wie schreibe ich einen verdammt guten Roman“ und: „Wie schreibe ich einen Bestseller“
Dann würde ich noch wissen wollen, ob Sie der Meinung sind, dass es ein "Geheimnis der Schriftstellerei" gibt, und falls ja, was dies Ihrer Meinung nach ist.
Ja, es gibt ein Geheimnis: Fleiß, Ausdauer und ein hohes Frustrationsniveau; sprich: egal, was kommt, man muss weiterkämpfen! Die Frage nach dem Talent kommt erst lange danach!
Dass ich „später“ einmal schreiben wollte, habe ich schon sehr früh beschlossen, mit 12 oder 13, und das mit der gleichen Naivität wie andere in dem Alter beschließen, Tierarzt, Astronaut oder Lokomotivführer zu werden. Ich war schon damals eine absolute Leseratte und dachte, es müsse wunderbar sein, nie etwas anderes tun zu müssen, als immer nur zu lesen und zu schreiben – und das finde ich noch immer.
Aber bis es dann wirklich Realität geworden ist, hat schon noch ein wenig gedauert: Zuerst habe ich, vor allem zur Beruhigung der Nerven meiner Mutter, einen Brotberuf studiert – aber nachdem ich meine Diplome als Dolmetscher und Diplomökonom in der Tasche hatte, habe ich dann gleich mit dem Schreiben losgelegt. Als mein erster Roman fertig war, habe ich ihn an eine Agentur geschickt, die diesen Roman zwar nicht wollte, weil er ihnen mit seinen 850 Seiten zu dick war, mir aber ein anderes Projekt vorgeschlagen hat: einen Frauenroman. Und so kam es zu meinem ersten dann auch veröffentlichten Roman.
Lieber David, ich danke dir sehr für deine interessierten Fragen und wünsche dir viel Glück auf deinem eigenen schriftstellerischen Weg!
Hallo liebe Lea,
ich lese ja sehr gerne historische Romane, kann mich dabei so richtig in diese Zeit hineinversetzen. Meine Frage an dich: wie kommst du an die Informationen aus dieser Zeit, also wie die Menschen damals lebten, wie die Gesetze damals waren, also der Hintergrund deiner Geschichten. Da muss man doch bestimmt viel Vorarbeit leisten, bis man so eine Geschichte beginnen kann. Dass du Helfer hast, ist mir klar, aber auch die müssen doch recherchieren. Hast du da irgendwelche Fachleute, die sich mit dieser Zeit beschäftigen?
Danke im Voraus für deine Antwort und mach nur weiter so beim Schreiben!!
Gruss, Doris
Liebe Doris,
Die Recherchen für einen historischen Roman sind schon sehr aufwändig. Zuvor habe ich fast ein Jahr lang nur recherchiert, und ich hatte in der Tat zwei große Helfer: einen Arabistik-Professor von einer Universität in Cadiz (Spanien), der eben dieses Thema als seinen Schwerpunkt hat und seine muslimische Frau, die mir ebenfalls bei vielen Fragen geholfen hat. Ohne die beiden wäre ich bisweilen sicher verzweifelt, denn die Spanier haben sich über Jahrhunderte redlich Mühe gegeben, alles Maurische aus dem Gedächtnis und der Landschaft ihres Landes verschwinden zu lassen. Dank dieses Freundes kam ich aber auch noch an Quellen, an die man normalerweise nicht so leicht kommt.
Die Basis meiner Recherche waren vor allem Bücher und Reisen. Die Recherchethemen waren ziemlich breit gefächert: ich musste ja wissen, wie die Mauren UND die Kastilier damals gelebt haben, die spanische Geschichte kennen, ziemlich viel über den islamischen Glauben lernen und was das für den Alltag bedeutet und dann noch 1000 Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, was ein Hammam ist (arabische Bäder), welche Essengesetze es im Islam gibt, wie bei den Mauren und den Christen der Tisch gedeckt wurde (die Mauren hatten schon Tischdecken, geschliffene Gläser; ein christlicher Tisch sah sehr viel „wilder“ aus.) Aber gerade das alles macht für mich den Reiz eines solchen Buches aus.
Ist doch mal ne Gelegenheit für mich ;).
Ich möchte gern wissen, wie Frau Korte auf eine muslimische Familie als Hauptinhalt ihres Buches kommt .
Dazu ist zu sagen, dass bei diesem Roman zuerst das Thema da war, die Reconquista – und ich dann nach Personen gesucht habe, mit denen ich die Historie erzählen und zugleich auch eine spannende Romangeschichte schreiben kann. Ich fand es reizvoll, die Reconquista aus Sicht der Mauren zu schreiben, weil sie diejenigen waren, denen ich mich näher fühlte.
Es gibt so viele historische Romane, die ich auch gelesen habe, aber der musische Glauben wird meist nur als Randnotiz oder in Bücher über Tausend uns eine Nacht behandelt.
Daher wäre es für mich interessant zu erfahren, wie sie auf ihre ganze Geschichte gekommen ist, wo ihr die Idee dazu kam?!
Mich hat einfach die Reconquista an sich gereizt. Es war eine sehr spannende Epoche, und die Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen sind ja auch heute wieder sehr aktuell! Da dachte ich, es müsste spannend sein, hierzu einen historischen Roman zu schreiben, der in weiten Teilen auf wahrem Geschehen beruht.
Grad die Feindseligkeit zwischen Christen und Mauren ist heutzutage eine gute Aufhängung.
Meine Frage dazu ist, ob sie nicht ein wenig "Angst" hat das, mal wieder, Leute ihren geschichtlichen Aussagen in diesem Buch anzweifeln oder wiederlegen wollen?
Und warum sie sich die Andalusische Vergangenheit gewählt hat und was sie damit verbindet?
Bisher kamen da keine Zweifel, und ich denke, die kommen auch nicht, denn ich habe das Buch ja mit bestem fachlichem Rat geschrieben und mich wirklich tief in die Materie eingearbeitet.
Und wie oben schon erwähnt: Es war einfach die Reconquista, die mich gereizt hat, mitsamt ihren beiden Welten – und der überaus reichen und toleranten maurischen Kultur.
So das würde ich gern wissen ;)
Ich danke dir für deine Fragen!
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