Freitag, 29. Juli 2011

Gewinnspiel - Blood Magic


Heute startet unser Gewinnspiel, an dem ihr alle teilnehmen könnt! Die Gewinner können ein Exemplar von “Blood Magic” gewinnen. Der cbj Verlag stellt uns dafür 3 Exemplare zur Verfügung. Vielen Dank dafür! Die 3 Gewinner werden wieder mit Hilfe eines Zufallsgenerators ermittelt.
Als Trostpreise verlosen wir 2 x ein Buecher-Fans Lesezeichen, wo die Gewinner ebenfalls per Zufallsgenerators ermittelt werden.

Alles was ihr dafür tun müsst:
  • Schreibt uns einfach einen Kommentar zusammen mit euren Namen unter diesen Post
Das Gewinnspiel startet Freitag dem 29.07 und endet am 05.08. Wenig später werden die Gewinner bekannt geben. Viel Glück!

Mittwoch, 27. Juli 2011

Angel Eyes - Zwischen Himmel und Hölle von Lisa Desrochers

Der Debütroman von Lisa Desrochers wird am 1. August vom Rowohlt Polaris Verlag veröffentlicht. Auf 381 Seiten voller „Himmel und Hölle“ geht der Leser auf eine spannende Reise der ersten Liebe, die sich hier aber nicht nur auf einen Jungen bezieht, sondern eine Dreiecksbeziehung mit einschließt. Danke an den Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Eine Kleinstadt, in der nicht wirklich was los ist, verwandelt sich für Frannie an einem langweiligen Schultag in das spannendste, was ihr je im Leben passieren konnte. Luc, ein düster und bedrohlich aussehender Teenager, wird als “der Neue” in ihrem Unterricht vorgestellt. Sie ist total fasziniert von ihm. Es ist ja nicht so, dass sie noch nie verliebt war, ihre letzte Beziehung liegt noch nicht all zu lange zurück, doch bei Luc ist es anders, er zieht sie wie magisch an.

Doch Luc ist nicht der nette Junge, der nur durch Zufall einwenig düster aussieht, denn er gehört zur wahrhaftigen Hölle und wurde geschickt, um Frannie zu suchen und ihre Seele für diese zu markieren. Nur ihm ist es bisher gelungen sie zu finden. Warum, ist ihm immer noch nicht bewusst. Doch was ihm gleich auffällt, ist, dass er seine Gedanken nicht von ihr lösen kann, was ihn mehr als verunsichert. Frannie möchte mehr über ihn herausfinden, doch als er zu ihren strengen, gottesfürchtigen Eltern nach Hause kommt, ist er geschockt, denn ihr Vater ist vom Himmel geschützt und auch das Haus ist für ihn, ohne Erlaubnis, strengstens tabu.
Seine Gefühle werden immer undefinierbaren für ihn, denn noch nie im Leben hat er so etwas für jemanden empfunden. Als dann auch noch Gab auftaucht, sind seine Sinne auf höchster Alarmstufe, denn sollte ein Engel Frannie markieren, so würde er nie wieder mit ihr zusammen sein können. So muss er versuchen Frannie zu beschützen und gleichzeitig nicht in Versuchung geraten sie in die Hölle zu schicken.

Lange war das Buch im Rowohlt-Verlag angekündigt, und zwei Wochen vor Erscheinungstermin gab es endlich das Rezensionsexemplar. Somit kann ich euch heute schon dieses Buch vorstellen und einen kleinen Einblick gewähren. Der Leser kann sich in diesem Buch auf zwei Protagonisten freuen, denn die Autorin lässt abwechselnd Luc und Frannie die Geschichte erzählen, was den Leser mehr hinter die Facetten der Protagonisten schauen lässt. Schnell wird man warm mit den beiden und kann sich dadurch leichter in die Handlung einlesen, ohne Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Besondern interessant waren die Passagen von Luc, dem ich eher angetan war, nicht nur weil er ein Mann ist, sondern auch weil seine Gefühlswelt extrem interessant ist. Da Luc ein Teufel im wahrsten Sinne ist, sind diese Gefühle und Zuneigungen, die er zu Frannie hat, einerseits sehr interessant für ihn und doch werden sie immer verwirrend bleiben.

Was mir nicht so gefallen hat, ist diese Dreiecksbeziehung zwischen Luc, Frannie und Gab, denn zum Einen kann es nach einer gewissen Zeit sehr langweilig werden, ständig dieses hin und her zwischen den Parteien mit zu erleben, was sich zum Glück nach einer Weiler sehr schnell legt. Auch diese Naivität von Frannie kann sehr nervtötend werden. Da ist es gut, wenn man wieder mehr Gedanken von Luc lesen kann und sich dann wieder der naiven Welt von Frannie zuwendet.  Doch das alles sind nur Nebensächlichkeiten und der leichte Schreibstil wird keinen Leser davon abhalten, seiner Fantasie zu den Gegebenheiten freien Lauf zu lassen, ohne dass alles bis ins kleinste Detail beschrieben wurde. Die Cover-Gestaltung ist ehr schlicht, aber sehr schön gehalten und ein echter Blickfang im Regal. Im Buch sind keine Verziehrungen vorhanden. Nur die Kapitelüberschriften und Kennzeichnungen, welcher Protagonist gerade die Story erklärt, sind die einzigen Dinge, die ins Auge fallen.

Da schon angekündigt wird, dass die Autorin an einem Folgeband arbeitet, können sich alle, die dieses Buch lieben werden, schon jetzt auf eine Fortsetzung freuen. Ich lege allen „Himmel und Hölle“-Lesern dieses Buch ans Herz und hoffe, dass es auch euch gefallen wird.

Montag, 25. Juli 2011

Silberlicht von Laura Whitcomb

Im Jahre 2010 hat der PAN-Verlag ein bezauberndes Buch herausgebracht.
Auf 310 magischen Seiten, entführt die junge Autorin Laura Whitcomb den Leser in die Welt der Geister.
Helen befindet sich in einem Grab. Hin und her gerissen zwischen Himmel und Hölle, weiß sie nicht wie sie dorthin gekommen ist, sie fühlt sich nur kalt und als wäre alles um sie herum überflutet. Da hört sie über sich eine Stimme und findet dadurch heraus, dass sie ein Geist geworden ist, doch warum und wie kann sie nicht begreifen. An einem Grab steht eine Frau und Helen wird wie magnetisch von ihr angezogen. Doch als sie sich von ihr abwenden will, fühlt sie wieder diese Kälte, also beschließt Helen der Frau zu folgen. Die alte Dame liest gern Gedichte, doch als sie stirbt fällt Helen wieder in ihre Hölle zurück, aber da findet sie einen neuen Begleiter. Und so ziehen Helens Jahrhunderte ins Land bis sie auf Mr. Brown trifft, von dem sie sofort fasziniert ist.

Helen wird seine Muse, denn er fängt während der Studienzeit an ein Buch zu schreiben, und diese Momente genießt sie in vollen Zügen und schöpft draus Kraft. Doch Mr. Brown lernt seine zukünftige Frau kennen und Helen fühlt sich allein, denn als sie sieht wie zärtlich sich ihr Mr. Brown der Frau gegenüber verhält, hat sie zum aller ersten Mal in ihrem Geisterleben das Gefühl eifersüchtig zu sein. Mr. Brown beschließt Lehrer zu werden und viel Zeit geht ins Land, bis er, sehr zu Freuden von Helen, seinen Karton mit dem Buch wieder herausholt.

Sie kann nun endlich wieder eine Stunde am Tag das Gefühl haben, ihn ganz für sich allein zu haben und flüstert ihm ein paar Sätze und Ideen für seinen Roman zu. Mr. Brown unterrichtet Literatur in der High-School und so lernt Helen den schüchternen James kennen, denn mitten in Mr. Browns Unterricht schaut ihr der Junge genau ins Gesicht und taxiert sie. Helen ist hin und weg von diesem einen Moment, durch diese Gegebenheit fühlt sie sich für eine Sekunde lebendlig und möchte mehr über James erfahren. Als dieser sie dann direkt anspricht, weiß sie nicht ob er es ehrlich mit ihr meint, denn Helen ist vom ersten Augenblick an ein wenig in ihn verliebt. Doch genau wie sie selbst hat er ein Geheimnis, das beide versuchen zu lüften, um für immer zusammen sein zu können.

Laura Whitcomb hat mit ihrem ersten Buch viele Leser in ihren Bann gezogen, und auch ich war und bin immer noch wie verzaubert von den tollen Worten zwischen diesen dünnen Buchseiten. Schon beim ersten Satz “Jemand sah mich an; ein seltsames Gefühl, wenn man tot ist.” taucht der Leser gleich in die Welt zwischen den Buchseiten von “Silberlicht” ein. Und schon das aufwendig gestaltete Cover zieht einen vom weitem in seinen Bann. In vielen Goldtönen gehalten und mit schönen Schnörkeln versehen, ist das Cover ein toller Blickfang in jedem Bücherregal, und wenn man das Buch ein wenig dreht sieht man das anscheinend träumende Mädchen im Hintergrund des Covers.

Toll gestaltet sind auch die Kapitelanfänge, denn immer wenn ein neues Kapitel beginnt, ist eine ähnliche Verzierung wie auf dem Cover zu sehen, was den Kapitelanfängen einen tollen Charme gibt. Helens Geschichte ist eine mit Worten malende Geschichte, denn nicht nur die Story an sich bannt einen zwischen den Seiten, sondern vor allem der malerische Schreistil der Autorin ist sehr ansprechend und passt sehr gut zu dem Charakter der Protagonistin.

Auch die Spannungsbögen in dem Buch sind passgenau gesetzt, und so kann ich viele Fans des Buches voll und ganz verstehen, gleich von dem Buch gefesselt zu sein. Ich hoffe eure Neugier geweckt zu haben und möchte euch nicht zu viel von dem Buch preis geben, denn das Gefühl dieses Buch zu lesen ist wie in eine andere Welt abtauchen zu können.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Galgenmännchen von Sigrid Lenz

Für alle Lesefans, die viel unterwegs sind, ist dieses Pocketbook ein echter Lesespaß.
Auf 315 Seiten führt die Autorin Sigrid Lenz in "Galgenmännchen" den Leser in eine spannende Welt, die voller Rätsel steckt. Der AAVAA-Veralg hat dieses kleine Wunderwerk im Juni 2010 herausgebracht und dafür,
 
dass es mir die Autorin zum Lesen zur Verügung gestellt hat, möchte ich mich recht herzlich bei ihr bedanken.

Es beginnt mit einem Schock. Stell dir vor du wachst alleine in einem dunklem Keller auf und weist absolut nichts mehr. Wie würdest du dich fühlen? Kristen kennt das Gefühl allein zu sein und vor Angst fast umzukommen. Denn ihr ist dies in dem Buch "Galgenmännchen" passiert. Und nicht nur ihr. Auch ihren Klassenkameraden, Viktor, ihrem besten Freund, Birgit, ihrer Freundin, der geheimnissvollen Einzelgängerin Adriana, Alexandra, den Mitgliedern des "Hexenclubs" und weiteren Mitgliedern des Kurses.

Als sie sich wieder fanden bzw. als Viktor und Kristen die anderen suchten, dachten sie es wäre nur ein "Experiment" ihrerer Lehrerin Frau Natal. Doch, was als seltsame Übernachtungsidee im Schulhaus begann, endet in einem Höllentrip. Einer nach dem anderen wird auf brutalste Weise ermordet. Wer ist der Mörder? Befindet er sich unter ihnen? Ist es villeicht der Hexenclub mit Anführer Patrick? Oder doch der einsame schwarzgekleidet Viktor, welcher die Abfuhr von Kristen nicht ertrug? Oder doch Birgit, die von Viktor nicht beachtet wird und auf diesem Wege nach Beachtung sucht? Jeder verdächtigt jeden. Und wo ist ihre Lehrerin, und warum taucht sie völlig verstört auf und verschwindet wieder? Und was meint sie mit ihren wagen und verrückt klingenden Andeutungen? Ist sie vielleicht die Mörderin? Doch keiner kann sagen, der Mörder hätte sie nicht gewarnt. Denn jedes Mal kenntzeichnet er Dinge, die das nächste Opfer ankündigen, mit Galgenmännchen. Doch in diesem Chaos aus Verdächtigungen, Angst und Verzweiflung wächst eine Liebe heran, die stärker nicht sein kann. Das, was zu entzweien vermag, bindet stärker als man denkt. Denn Liebe überwindet auch den Tod! Eine packende Geschichte über Liebe, Mord und Tod.

Als ich "Galgenmännchen" das erste Mal gelesen habe, war ich total positiv überrascht. Es ist einfach nicht das, was man erwartet. Als erstes braucht man keine 100 Seiten um sich einzulesen oder zu hoffen, dass endlich mal was passiert. Man steigt sofort in die äußerst ideenreiche Handlung ein. Außerdem gibt es keine Kapitel. Der in manchen Büchern abgehackten Handlung, weil das Kapitel zu Ende ist, wird somit vorgebeugt. Vor allem ist es kein üblicher Vampirroman in dem die hübsche meist blond- oder schwarzhaarige Protagonisten sich in den überirdisch schönen Vampir verliebt. Ich will nicht zu viel verraten, aber dieses Mal spielen zwei Frauen die Hauptrolle! Ich, für meinen Teil, konnte mich gut mit den beiden Protagonistinnen identifizieren und das geschieht nicht häufig. Sie sind wirklich authentisch und man fiebert mit ihnen regelrecht mit. Was mich persönlich am meisten erstaunt hat war, dass man die Figuren entweder liebt oder hasst. Ich persönlich konnte Birgit absolut nicht ausstehen, aber ich habe Viktor richtig gemocht! Und so zieht es sich durch das ganze Buch. Einfach genial!

Vor allem wurde das Buch von Seite zu Seite spannender und man will so schnell wie möglich dieses Buch zu Ende lesen, damit man hinter die Geheimnisse kommt. Ich war von dem Ausgang des Buches in vielerlei Hinsicht überwältigt. Es ist einfach ein großartiges Buch von einer bodenständigen Buchautorin. Es gehört einfach in jedes Bücherregal!

Vielen Dank an Maria für die tolle Rezension.

Freitag, 15. Juli 2011

Die Köche: Biss zum Mittagessen von Markus Heitz

Heute möchte ich euch ein ganz außergewöhnliches Buch vorstellen, das 2010 im Ulrich-Burger-Verlag erschienen ist. "Bis(s) zum Mittagessen" ist auf den ersten Blick ein ganz normales Kochbuch, aber beim genauen Betrachten wird einem eingefleischten Fantasie-Fan ganz warm ums Herz,
denn Markus Heitz, Christoph Marzi, Gesa Schwartz und viele andere Fantasie-Autoren aus Deutschland, haben fantastische Gerichte zusammengetragen. Einen großen Dank an den Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Das Buch beginnt mit dem Koch Laferus, der auf Reisen gehen will um neue Rezepte für sein Dorf zu suchen.
Die erste Mixtur ist für “Trollfäden mit Goblinrotz”. Zwar sind die Zutaten gut aufgelistet, wie man es aus Rezeptbüchern kennt, doch auf den ersten Blick steht da nur “Basiliskeneier” oder “gemahlene Trollknochen”, aber keine Angst, extra für die “normale” Welt wurden Eier und Mehl als Ersatz angefügt. Doch dann heißt es lesen, denn wie man das Ganze zusammenfügt und was dabei herauskommt, erfährt man nur durch die Kurzgeschichte, die folgt.

Christoph Marzi hat auch für alle, die während ihrer Fantasiereise den kleine Hunger verspüren, eine schöne Erläuterung angefügt: Unter dem Titel “Wie man sich stilvoll ernähren kann, durchquert man die Wüste Lande” kann man alles genau nachlesen. Für alle Fans der “Chroniken der Nebelkriege” von Thomas Finn, hat dieser extra ein Rezept für alle Leser notier, damit auch diese das Leibgericht der Bewohner genießen können.

Und so reihen sich immer mehr Rezepte von Autoren aneinander. Am Ende kommt der Koch nach seiner langen Reise nach Hause zurück und alle im Dorf sind froh jetzt nicht mehr jeden Tag aufgewärmtes Essen vorgesetzt zu bekommen. Mit den insgesamt 40 Rezepten von allen deutschen Fantasie-Autoren ist dem Ulrich Burger Verlag ein tolles Werk gelungen. Die komplette Gestaltung des Buches scheint, als wäre es in der Fantasie-Welt gemalt. Allein das Cover mit der Gabel, die wie eine keltisch anmutende Streitaxt geformt ist und in einem großen Teller voll lecker aussehender Nudeln steckt. Die Rückseite ziert ein großes Sandwich, auf dem ein kleiner roter Drache sitz und es zu bewachen scheint.

Außerdem möchte der Verlag mit dem Verkauf des Buches nicht nur den Koch in den Lesern wach rufen, sondern auch die Stiftung “Kids for Life” unterstützen. Ich finde, dass das Buch eine tolle Geschenkidee ist, vor allem für die Kochmuffel unter uns, die die normalen Rezeptbücher absolut nicht lesenswert finden, denn in diesem Buch kommt der Lesedrang nicht zu kurz.

Montag, 11. Juli 2011

Tod an der Sparrenburg von Lisa Glauche und Matthias Löwe

Ein Lokalkrimi aus Bielefeld, der mir freundlicher Weise vom Pendragon Verlag zur Verfügung gestellt wurde, begleitete mich die letzten Tage. Zwar hat der im Februar 2011 erschienene und mit 288 Seiten ausgestattete Krimi nicht das Potenzial, das viele von einem Krimi erwarten, aber es wird durch die Protagonisten-Figur sehr viel Charme versprüht.
Bröker, leider wird man nie erfahren wie der Protagonist mit Vornamen heißt, ist Anfang 40 und lebt allein und zurückgezogen in seinem Elternhaus in Bielefeld. Seine größten Leidenschaften sind schnell dargelegt: Fußball und Essen. Doch als er eines Morgens die Lokalzeitung aufschlägt, kann er es nicht fassen. Sein ehemaliger Mitstreiter im Schach wurde „Tod in der Tomatensuppe“ gefunden, denn genau so prangt Bröker an diesem Morgen die Schlagzeile entgegen. Viele Details werden erklärt, doch was Blöker stutzig macht, ist, dass der tote Schwackmeier – ein auch hochangesehener Bankier in der Ortschaft – einen Wein auf seinem Tisch stehen hat. Das allein ist das Detail, das Bröker aufhorchen lässt, denn der Tote ist bekennender Antialkoholiker und würde niemals an einem Abend für sich alleine eine Flasche Wein kredenzen. Ebenso ist Blöker die Anordnung des Abendessens sehr suspekt, also geht er seinem Bauchgefühl nach, und bei einem kleinen Spaziergang trifft er auf einen jungen Mann Namens Gregor. Dieser muss Sozialstunden an der Sparrenburg abarbeiten und will Bröker helfen seinem Gefühl nach zu gehen.

Bröker möchte es riskieren und geht zu der ortsansässigen Polizei, wo er auch sein Bekannter „Mütze“ arbeitet, dieser will ihm aber alles Ausreden. Bröker bleibt nur noch der Weg über die Lokalzeitung, und da er aus seiner Studienzeit noch eine gute Journalistin kennt, ruft er diese auch gleich an und schildert sein Bauchgefühl.

Auch ein weiterer Mitstreiter aus dem Schachteam möchte Bröker helfen. Palshöfer ist der letzte gewesen, der den Toten gesehen hat, über diese Neuigkeit sind sich beide einig, dass Schwackmeier ermordet wurde.
Doch als eben dieser Palshöfer verhaftet wird, weil Bröker es der Journalistin gestanden hatte, geht Brökers eintöniger Tagesrythmus gänzlich dem Bach runter. Denn ab jetzt muss er einen Fall lösen, und zudem nimmt er auch noch Gregor in seinem Haus auf, damit dieser mehr Abstand von seinen Eltern bekommt. Zusammen mit diesem zieht er los und versucht hinter die Fassade von Schwackmeier zu schauen, doch was er findet, gefällt ihm gar nicht.

„Tod an der Sparrenburg“ ist ein richtiger Lokalkrimi mit allen Facetten: von der Liebe zu Fußball und dem Team Arminia bis hin zu typischen Lokalessen, ist alles vertreten, was dem Ganzen ein wenig Normalität verleiht. Auch wenn der sogenannte Krimi nicht dem entspricht, was man von vielen Krimis gewohnt ist, wie zum Beispiel Spannung pur oder blutrünstige Mörder, so ist er vor allem für die Leute, die ruhige Krimis mögen, genau das richtige. Weniger Sätze über das Essen, welches sich Bröker gerade zubereitet, oder weniger Euphorie über den Fußball, hätten der Geschichte auch nicht weh getan, aber es gehört einfach zu diesem Buch und man merkt, dass die Autoren einfach ihre Heimat mit allem lieben, was sie her gibt.

Aber man muss einfach mit dem Protagonisten mitfiebern und herzhaft lachen, weil Bröker mir in manchen Situationen wie ein alleingelassenes Kind vorkam. Man könnte nie denken, dass ein Mann Anfang 40 teilweise so hilflos sein kann, aber das macht ihn einfach nur sympathisch. Also, als Geschenk für Ortsansässige ist es eine tolle Idee, aber für Außenstehende wird es schwierig mit den ganzen Lokalitäten mitzukommen. Da wäre eine kleine Orientierung in Form einer Karte sehr gut gewesen.

Dienstag, 5. Juli 2011

Tales of Partholon - Ausersehen von P. C. Cast

Die Autorin der bekannten Buchserie “House of Night” hat im Mai eine neue Fantasyreihe herausgebracht. Mit “Ausersehen” legt P.C. Cast nicht nur ein Solo hin, sondern erfüllt auch gleich sich selbst einen großen Traum. Hier in Deutschland hat der MIRA-Verlag das 526 Seiten umfassende Werk der Autorin aus den USA veröffentlicht.
Und an dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich beim MIRA-Verlag bedanken, zu einen, dass sie mir dieses Buch zur Verfügung gestellt haben und zum anderen, dass mir dieser Verlag immer die schönsten Bücher schickt, um diese dann hier bei Buecher-Fans vorstellen zu dürfen.

Shannon Parker ist eine Frau Mitte 30. Dazu kommt noch, dass sie Englischlehrerin ist, und auch ihr Singeldasein sollte Erwähnung finden. Da endlich die Ferien angefangen haben, kann Shannon ihren Sommer voll genießen und ihrem Hobby nachgehen: Flohmärkte. Doch der Flohmarkt, den sie zu diesem Zeitpunkt besuchen möchte, liegt irgendwo im Nirgendwo und wird in einer Villa veranstaltet. Shannon ist schon auf die vielen Schnäppchen gespannt. Ihre Hoffnung ist es, ein Bild ersteigern zu können, doch als sie diese alte Vase sieht, ist sie hin und her gerissen, denn auf der Vase ist ein genaues Abbild von ihr zu sehen und sogar die Narbe auf ihrer Hand ist die Gleiche wie bei der Abbildung. Sie ist sehr verwirrt und wird doch magisch von dieser Keramik angezogen. Nachdem Shannon schlussendlich doch genau jene Vase ersteigert, ist sie total glücklich und macht sich auf den Heimweg. Dunkle Gewitterwolken ziehen vor ihr auf, doch Shannon lässt sich zuerst nicht aus der Ruhe bringen. Aber als dann auf einmal die besagte Vase anfängt rot zu glühen und Shannon nur noch gleißendes Licht um sich sieht, weiß sie noch nicht in was sie da geraten ist. Gefühlte Tage später erwacht sie in einer anderen Welt und über ihr steht ihre beste Freundin Suzanne. Doch etwas ist anders, Suzanne redet sie auf einmal mit “Mylady” an und auch die ganzen Umgebung um sie ist anderes als sie es gewohnt ist. Burgähnliche Wände umgeben sie, anstatt Lampen sind Fackeln in den Wänden eingelassen und auch die Art der Kleidung erinnert sie an eine Art Mittelalterfest. Doch Shannon träumt nicht, sie ist in eine andere Welt gelangt und ihr wird offenbart, dass sie noch am selbigen Tag heiraten soll. Wie im Delirium und ohne sich wehren zu können gibt sie dem Zentaur ClanFintan das Ja-Wort für eine "Handfeste", was bedeutet, dassdie beiden nur für ein Jahr wie in einer Ehe leben müssen.

Die Frau, die wie Suzanne aussah, stellt sich als Alanna heraus. Diese ist die Dienerin der Priesterin Rhiannon und war in die Pläne der Priesterin eingeweiht, dass diese mit Shannon den Platz getauscht hat, um in deren Welt besser leben zu können. Doch das Einzige, was Rhiannon in ihrem Leben interessiert, ist ihr eigenes Wohl. Dass sie mit ihrem Verschwinden ihr Volk in Sticht lässt, ist ihr total egal. Dazu kommt noch, dass Shannon in der Nacht, nach der Hochzeit, eine Vision eines Angriffs hat, der auf ihren Vater, der dem in der realen Welt zum verwechseln ähnlich sieht, verübt wurde. Vampirartige Kreaturen greifen dessen Burg an und metzeln alle Männer nieder. Zusammen mit ihrem Mann und den neugewonnen Freunden versucht Shannon ihre neue Heimat zu retten und sich ein Leben in dieser neuen Welt aufzubauen.

Dieses Buch stellt für mich alle Bände von “House of Night” in den Schatten. Die Cover-Gestaltung ist dem MIRA-Verlag sehr gut gelungen. Ich würde das hauchfeine Netz, das sich über der abgebildeten Frau ausbreitet, als den zarten Schleier zwischen der Welt von Shannon und der Welt nach Partholon interpretieren. P.C. Cast schreibt in dieser Geschichte so leicht, frisch und so etwas von witzig, dass es einfach eine Freude ist “Ausersehen” zu lesen. In der Handlung gibt es unzählige Momente, die so lustig sind, dass man sie einfach nur genießen kann. Der Schreibstil ist fast malerisch, die Autorin malt förmlich die Landschaften, die Charaktere und die Gegebenheiten mit den Worten, so dass man sich während des Lesens einfach nur zurücklehnen braucht und in vollen Zügen genießen kann.

Die komplette Abhandlung wird von der Protagonistin in der Erzählform geführt und ist mit vielen Gedankenklammern verbunden, was dem ganzen eine Art Charme verleiht und zum Teil sehr witzig ausgelegt wird. Die Wort- und Satzgestaltung der Autorin ist um viele Male besser gelungen, als bei “House of Night”. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Protagonistin bei “House of Night” ein Teenager ist und somit nicht gefestigt mit ihrer Welt und den Hormonen, die das naive bei Zoey sehr stark offenlegen. Shannon dagegen ist eine gestandene Frau Mitte 30, die zwar noch eine Menge Wünsche im Leben hat, aber an viele Dinge mit Überlegung herangeht, ohne ständig ihre Meinung zu ändern. Auch die Idee hinter der Geschichte wurde, mit allen Fassetten, von Frau Cast umgesetzt. Nicht nur, dass in einer anderen Welt ein Gegenstück zu einem selbst existiert, sondern auch die Fähigkeit zum Beispiel Visionen zu haben, und dass diese Fähigkeiten auch in der realen Welt zum Teil sich aufzeigten, ist eine tolle Umsetzung der Hintergrundidee. Die Protagonistin Shannon hat einen tollen Charakter und vollführt die plötzliche Existenz in einer anderen Welt so toll, dass nur die engsten Vertrauten etwas von dem Wandel mitbekommen.

Auch zeigt es einem, dass man ein anderer Mensch sein kann, obwohl der Charakter anders definiert war, siehe Shannon und Rhiannon: Die eine ist aufrichtig, nett und hilfsbereit und die andere ist so sehr selbstverliebt, das sie nicht mitbekommt, dass sie sich eigentlich nur selbst im Weg steht. Ich finde es zeigt wieder auf, dass es sehr darauf an kommt, wo die Menschen aufwachsen und wie ihr Umfeld sie beeinflusst, ansonsten wären die Protagonistin und ihr Gegenpart sich gar nicht so unähnlich. “Tales of Partholon 1” ist ein echtes Erlebnis für alle Sinne. Ich erwarte voller Vorfreude den 2. Band “Verbannt”, und auch Band 3 “Gekrönt” steht schon in den Startlöchern.

Freitag, 1. Juli 2011

Schattenseelen von Olga A. Krouk


Dieses im Dezember 2009 erschienene Buch, kam im Heyne Verlag heraus, welcher mir auch ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Auf 480 spannenden und sehr informativen Seiten, taucht der Leser in eine andere Welt von Hamburg ein.
Evelyn ist eine ganz normale Krankenschwester, die in dieser Nacht ihren Dienst verrichtet und hofft, einmal mit dem Dienst habenden Arzt essen gehen zu können. Doch nach einigen normalen Fällen, kommt ein Notfall in die Abteilung. Ein Motorradfahrer ist verunglückt und sehr schwer verletzt worden. Das Leben des Mannes hängt nur noch am seidenen Faden und als alle ihn für tot erklären wollen, traut Evelyn ihren Augen nicht, denn als der Arzt sich über den Toten beugt, glaubt sie zu sehen wie etwas aus dem Arzt in den Toten gesogen wird. Nach diesem Vorkommnis liegt der Arzt mit am ganzen Körper eiternden Wunden in einer Ecke der Notaufnahme und das Kuriose ist, dass niemand außer Evelyn etwas mitbekommen hat.

Und noch etwas ist seltsam, denn der Motorradfahrer lebt und wurde auf die Intensivstation verlegt. Evelyn geht zu ihm, sieht das er wach ist und aus dem Krankenhaus abhauen will. Evelyn stellt sich ihm in den Weg, doch dieser versucht sie mental zu manipulieren, was bei ihr nicht zu funktionieren scheint. Als Evelyn dann auch noch erfährt, dass der Arzt gestorben ist und alle im Krankenhaus denken, dass der Motorradfahrer bei einer OP gestorben wäre, ist sie gänzlich verwirrt, denn der Mann stand ja lebendig vor ihr. Sie verfolgt den Motorradfahrer aus einer Intuition heraus und wird von einem übersinnlichen Wesen angegriffen, doch der Motorradfahrer rettet und entführt sie sogleich. Er stellt sich ihr als Adrian vor und möchte herausfinden, warum Evelyn nicht empfänglich für seine mentalen Manipulationen ist. Zur selben Zeit trifft im Krankenhaus ein Mann namens Kilian ein, der sein Leben damit zubringt, Adrian zur Strecke zu bringen. Als Kilian Evelyns Geruch in die Nase bekommt, ist er wie verzaubert und kann nur noch an sie denken. Doch Evelyn muss sich nun nicht nur für eine Richtung, sondern auch für die Liebe in ihrem Leben entscheiden.

“Schattenseelen” ist ein sehr spannendes Buch, welches gleich von der ersten Seite an in seinem Bann zieht. Die Protagonistin Evelyn hat sehr viel Charme, was mir aber gar nicht gefallen hat, ist dieses ewige Hin und Her, zwischen den beiden Männern Kilian und Adrian, denn eine ganze Zeit lang ist sich Evelyn nicht sicher, wem sie mehr zugeneigt ist und das verpasst dem Buch eine ziemliche Durststrecke. Sehr gut umgesetzt und eingefügt wurden die übernatürlichen Wesen, zum einen die Nachzehrer und zum anderen die Metamorphe, deren Rasse zum Beispiel Kilian angehört. Was ich sehr überflüssig fand, ist die Abbildung des alten Pesthofes unter Hamburg, welcher ganz vorn im Buch abgebildet ist, denn dank der guten Beschreibung der Autorin war diese Abbildung nicht notwendig. Die Covergestaltung vom Heyne-Verlag ist sehr schön geworden und die Übergänge zwischen dem Frauenbild und der filigranen Zeichnung verleihen dem Cover etwas Mystisches. Da das Buch einen tollen Schluss vorweist und nur zu einem kleinen Teil ein offenes Ende hat, werden die zwei anderen Bücher, aus dieser Serie, die allerdings andere Protagonisten haben, hoffentlich mehr über das Weitergehen der Story verraten. “Schattenseelen” ist ein tolles, unterhaltsames Buch, welches ich jeden Mythos Fan ans Herz legen möchte.