Montag, 31. Oktober 2011

Die Dämonenfängerin von Jana Oliver


Es wurde schon groß angekündigt und im September ist es dann endlich soweit: Der 1. Band der Autorin Jana Oliver mit dem Namen „Die Dämonenfängerin“ wird beim Fischer Verlag veröffentlicht. Auf 538 Seiten kann man die Protagonistin Riley Blackthorne auf ihren spannenden Abenteuern begleiten. 
Für das Rezensionsexemplar möchte ich mich recht herzlich beim Fischer Verlag bedanken.

Riley Blackthorne hat es wahrlich nicht leicht. Sie ist 17, erlebt die Wirtschaftkrise am eigenen Leib, ihre Heimatstadt Atlanta ist bankrott und ihre Schule ist in Wahrheit ein verlassener und herunter gekommener Supermarkt. Als ob das nicht schon genug wäre, muss sie Dämonen fangen, um die nächste Miete bezahlen zu können. Denn ihr Vater kann dies alleine nicht mehr bewerkstelligen. Als gelernter aber arbeitsloser Lehrer stelle er sich den Dämonen um so seiner Tochter ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen. Doch leider meinte es das Schicksal auch dieses Mal nicht gut mit Riley. Nach dem Tod ihrer Mutter, die dem Krebs erlag, war ihr Vater ihr einziger Halt. Doch eines Tages kehrte er nicht mehr von der Jagd zurück und nun musste sie von Denver, dem ehemaligen Lehrling ihres Vaters, erfahren, dass ihre einzige Vertrauensperson gestorben ist.

Und der Albtraum hat erst begonnen. Denn in ihrer Welt ist nach dem Tod nicht alles vorbei. Nekromanten versuchen die Leiche von Paul Blackthorne wieder zum Leben zu erwecken und ihn als billige Arbeitskraft zu missbrauchen. Ab jetzt kann sich Riley ihre Nächte auf dem Friedhof um die Ohren schlagen und tagsüber in die Schule und auf Dämonenjagd gehen… Denn Fakt ist: aller Anfang ist die Hölle.

Ich freute mich schon sehr auf dieses Buch, denn es entsprach genau meinem Geschmack. Und zum Glück wurden meine hohen Erwartungen mehr als übertroffen. „Die Dämonenfängerin“ ist so witzig geschrieben und Jana Oliver greift immer wieder neue Aspekte über Dämonen und die Jagd auf sie auf. Es fiel mir sehr leicht dieses Buch in wenigen Stunden zu lesen, da es zwar niveauvoll, aber nicht zu hochtrabend geschrieben wurde. Ich konnte mich in Riley sehr gut hineinversetzen, auch wenn ich bekanntlich keine Dämonenfängerin bin. Riley ist kein Übermensch, wie man es aus anderen Büchern oder Serien kennt. Sie ist ein normales 17jähriges Mädchen, das genauso viel Angst und Trauer in sich trägt, wie jeder von uns. Sie hat die gleichen Sehnsüchte wie jeder von uns. Und das macht sie so menschlich. Mir persönlich gefiel ihre lustige, sarkastische und liebenswerte Art und dass sie nie aufgibt, egal was für Schicksalsschläge sie einstecken muss.

Den Romantikern unter euch kann ich versprechen, dass auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche vielleicht bei dem Titel an die Vampirjägerin Buffy denken und ich gebe auch ehrlich zu, mir ging es genauso, jedoch gibt es kaum bis gar keine Parallelen zu der Serie. Das Cover ist wie immer wunderschön gestaltet, und nimmt man den Schutzumschlag ab, fühlt sich das Buch wie fließende Seide in den Händen an. Also mein Fazit: „Die Dämonenfängerin“ ist absolut lesenswert und ein Muss für jeden Fantasy-Fan. Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung. 

Montag, 24. Oktober 2011

Yelena und die Magierin des Südens von Maria V. Snyder

Im März 2011 ist ein magisches Debüt vom MIRA - Verlag veröffentlicht worden. Mit “Yelena und die Magierein des Südens” wird der Leser auf eine 444 Seiten umfassende Reise, mit der Protagonistin, geschickt. Und dafür, dass auch ich diese Reise machen durfte,
möchte ich mich beim MIRA -Verlag bedanken, die mir dieses magische Erlebnis zur Verfügung gestellt haben.

“Schwarz. Schwarz wie ein Sarg”, so beginnt die Geschichte von Yelena. Denn gefangen in einem Kerker wartet sie nur noch darauf, dass ihr dahinsiechendes Leben beendet wird.
Endlich ist der Tag gekommen, jetzt hofft sie nur noch auf ein schnelles Ende ohne weitere Qualen. Sie wird zum Sicherheitschef geführt, um ihr Urteil zu empfangen, welches sofort vollstreckt werden soll. Doch wie viele Situationen im Leben kommt vieles anders als man denkt, denn Valek, der Sicherheitschef, verschont sie wenn sie den Posten der Vorkosterin des Kommandanten annimmt. Doch Yelena weiß nicht Recht, denn einerseits wäre sie lieber Tod, doch auf der anderen Seite möchte sie auch endlich eine Chance im Leben bekommen und so nimmt sie das riskante Angebot an. Vorkosterin zu sein heißt nicht nur zu leben, sondern auch jeden Tag in Angst zu leben vergiftet zu werden.

Yelena bekommt den Luxus eines kleinen Zimmers nur für sie allein und dazu die Uniform der Vorkosterin, denn alle Bewohner im Lande Ixia müssen ihres Ranges entsprechend gekleidet sein, da in den Ländern des Commandanten das Militärrecht herrscht. Denn nach dem Sturz des Königreiches wurde dieses in Militärbereiche aufgeteilt und diese wiederum werden vom Commandanten und dessen Generälen geleitet. Yelenas Vergangenheit klebt trotz allem an ihr und als General Brazell erfährt, dass sie nicht hingerichtet wird, lässt er seine Soldaten auf sie los, denn Yelena wurde eingekerkert, weil sie dessen Sohn Reyad getötet hatte. Nur mit Hilfe von Valek kann sie erneut ihrem Tod entgehen und wird persönlich von ihm in die Geheimnisse der Gifte eingewiesen. In der Burg muss sie viele Hindernisse überwinden und als bei einem Fest eine Magierin Yelena umbringen will, steht ihr gleich Hilfe zur Seite. Von diesem Tag an beginnt sie Selbstverteidigung zu erlernen, doch auch ihr größtes Geheimnis bleibt selbst für sie ein Rätsel und die Auflösung könnte ihren Tod bedeuten. Als ihre Loyalität zum Commandanten auf die Probe gestellt wird, stehen ihre Freunde ihr zur Seite, damit nicht nur sie überleben kann.

Dieses Buch ist extrem spannend und steckt voller Rätsel. Die Autorin Maria V. Snyder hat einen tollen farbigen Schreibstil, der dem Leser ermöglicht mit Yelena mitten im Geschehen zu sein. Alles in Yelenas Umgebung wird haargenau erklärt, vom Gefühl im Kerker eingesperrt zu sein, über die vielen Situation kurz vorm Tod zu stehen, bis hin die erste Liebe in ihrem Leben gefunden zu haben, denn auch in dieser Geschichte darf die Liebe nicht zu kurz kommen. Sehr interessant ist es zu erfahren, wie sie lernt die verschiedenen Gift heraus zu schmecken und die Lehre der Selbstverteidigung eingeht, um sich endlich selbst beschützen zu können, dies alles zeigt dem Leser die Vielseitigkeit der Protagonistin auf.

Auch ist diese Story in eine tolle Welt eingebunden, welche ihre eigenen Gesetze hat und in der zu Leben ein Spiel mit dem Feuer gleich kommt. Da Yelena am Anfang nicht weiß wem sie vertrauen kann, steht auch der Leser viele Nebenfiguren skeptisch gegenüber, vor allem beim Sicherheitschef Valek hatte ich so meine bedenken, wie er Yelena gegenübersteht und die Wendung am Ende des Buches war eine sehr große Überraschung für mich als Leser. Die Gefühlswelt von Yelena macht sie erst richtig lebendig, als man erfährt warum sie jemanden getötet hat, denn als der Leser erfährt, welch schreckliche Vergangenheit hinter ihr liegt, wächst die Protagonistin einen einfach ans Herz. Wer also eine tolle Welt entdecken möchte, die voller Magie, Intrigen und Liebe steckt, der sollte “Yelena und die Magierin des Südens” unbedingt lesen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Unsterblich verliebt von Gena Showalter


Endlich ist die Zeit des Wartens vorbei und die neue Jugendbuchreihe von Gena Showalter ist im MIRA-Verlag erschienen. Das 352 Seiten umfassende Buch macht Spaß auf mehr von Gena Showalter zu lesen und überbrückt die Zeit des Wartens auf ein weiteres Buch von “Die Herren der Unterwelt”.
Aden ist nicht allein auf dieser Welt und nichts um ihn herum ist normal, selbst in ihm existiert eine andere Welt. In Aden leben vier Persönlichkeiten, eigenständig denkende Personen, die ihn seit er denken kann, immer begleitet haben. Eve, Julian, Caleb und Elijah werden zu Adens ständigen Begleitern, doch Adens Umfeld findet ihn alles andere als “normal”, denn er muss gezwungenermaßen mit den vier in seinem Kopf reden, doch das geht nur indem er alles was er ihnen mitteilen möchte laut ausspricht,. Für Außenstehende sieht es sehr nach einem Selbstgespräch aus, was ihm große Probleme bereitet. Sehr früh wir Aden von seinen Eltern in eine Psychiatrie eingewiesen und zeigen seit diesem Tag auch kein Interesse mehr an ihm. Nun ist Aden zum Teenager herangewachsen und wird auf einer Ranch, zusammen mit anderen schwer erziehbaren Kindern betreut. Doch nach einer Vision von Elijah, dessen Kraft ist es in die Zukunft zu sehen, ist Aden vollkommen in seinen Gedanken versunken. Elijah zeigte ihm seine Zukunft, in der Aden ein dunkelhaariges Mädchen küsst und dieses unsterblich liebt. Doch es ist kein Name gefallen und auch weiß er nicht wann und wo die zwei sich kennenlernen werden. Zu allem Überfluss ist er, in diesem Teil der Geschichte, so versunken in seine Gedanken, dass er nicht mitbekommen hat wo er sich gerade befindet. Aden findet sich mitten auf einen Friedhof wieder, was ein fataler Fehler von ihm war, den Julians Macht, oder treffender gesagt Fluch, ist es Tote zum Leben zu erwecken, nur das diese Toten alles andere als freundlich sind.

Nach dem Aden nur den Boden des Friedhofes betreten hat, wurden bereits die ersten Toten gerufen, diese erheben sich aus den Gräbern und greifen ihn an. Die Körperflüssigkeiten sind reines Gift für Aden und werden ihm noch am Abend große Schmerzen bereiten, doch erst einmal muss er überleben und so zieht er seine Dolche, welche er immer an den Oberschenkeln versteckt hält.
Nach dem Kampf und einigen Diskussionen zwischen ihm und seinen unsichtbaren Begleitern sieht er durch einen Zaun an der Friedhofsmauer, dass ein Mädchen vorbei läuft. Aden kann seinen Augen nicht trauen, denn plötzlich kommt nicht nur starker Wind auf und die Stimmen in seinem Kopf verstummen, auch die Ähnlichkeit zu dem Mädchen in der Vision kann er nicht abstreiten. Auch Mary Ann hat Aden auf dem Friedhof entdeckt, und dieses Gefühl ihn umarmen zu müssen und doch gleichzeitig vor diesem fremden Jungen zu fliehen geht ihr durch und durch. Als Aden sieh dann auch noch aufsprüht und sich vorstellt ist selbst die treue Mary Ann hin und weg von seinem guten Aussehen und seiner Ausstrahlung, die auch ihre Freundin Penny bemerkt. Aber Mary Ann lässt sich nicht anmerken denn sie ist bereits mit Tucker zusammen und würde niemals einen anderen Jungen ihm vorziehen, doch nach dem plötzlichen Treffen mit Aden ist sie sich da nicht mehr so sicher.

Mary Ann liebt die Schule und vor allem das Lernen nicht gerade, doch durch die Liebe zu ihrem Vater würde sie alles für ihn tun, und sogar Psychologin werden. Als sie eines Morgens die Haustür verlässt liegt unter einem Busch, nah an ihrem Haus, ein großer schwarzer Wolf, doch noch bevor Mary Ann flüchten kann schneidet dieser ihr denn Weg ab. Todesängste ausstehend muss sie mit ihm mitgehen, doch als sie vor der Schule ankommt und der Wolf sie verlässt, weiß sie nicht was sie davon halten soll. So geht das mehrere Tage und Mary Ann gewöhnt sich immer mehr an ihren Begleiter, bis er mit ihr spricht, ab diesem Zeitpunkt gerät nicht nur Mary Anns Leben aus den Fugen, sondern auch das Adens ist an ihres eng geknüpft.

Ich liebe den Schreibstil von Gena Showalter und so ist es für mich ein Muss dieses Buch von ihr zu lesen, welches mir schöne Lesestunden eingebracht hat. Zum einen muss ich sagen, dass man in keinster Weise dieses Buch mit den "Herren der Unterwelt" vergleichen kann, da es einfach für unterschiedliche Zielpersonen geschrieben wurde. Und ich finde auch man kann sagen, dass das Buch “unsterblich verliebt” einfach ein tolles Buch für Teenager ist und eine entspannende Abwechslung für alle Erwachsenen. Die Handlung ist einfach und schnell erzählt, denkt man am Anfang, doch auf dem Leser kommt eine neue Welt drauf zu, in denen die Protagonisten nicht nur um ihr junges Leben kämpfen, sondern sich auch mit den Hormonschwankungen und die Zeit der ersten großen Liebe auseinander setzen. Die Verknüpfung und Einbringung von verschieden Fabelwesen und Fantasien wurden so verschlungen eingebracht, dass es einfach ein reiner Genuss ist zusammen mit Aden die Toten zu bekämpfen, oder Mary Ann zu begleiten mehr über Aden Vergangenheit zu erfahren.
Auch die Nebenpersonen sind sehr spannend zu betrachten, denn zum einen ist der große schwarze und sehr charmante Wolf und zum anderen ein geheimnisvolles Mädchen, doch um nicht zu viel von der Story Preis zu geben, versuch ich nichts zu diesen Personen sagen.

Ich kann den jungen Fantasiefans nur ans Herz legen dieses Buch zu lesen und auch alle Gena Showalter Leser sei versichert, dass sie eine neue Seite der Autorin kennenlernen werden. Zum Schluss möchte ich von hier aus einen großen Dank an das Team vom MIRA-Verlag senden, die mir immer die tollsten Bücher zur Verfügung stellen und mich in fantastische Welten reisen lassen.

 

Freitag, 14. Oktober 2011

Wächter der Unterwelt - Schlüssel der Ewigkeit von Sandra Todorovic

2011 ist das Jahr für Debütromane und so hat auch die junge Schweizer Autorin Sandra Todorovic ihr Werk herausgebracht. Zusammen mit dem Asaro-Verlag wird jetzt mit "Wächter der Unterwelt – Schlüssel der Ewigkeit" Deutschland und seine Leserschaft erobert.
327 Seiten voller Gefühl sandte mir die Autorin persönlich zu, und um auf ihre persönliche Widmung zu Antworten, kann ich nur sagen “Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und danke aus tiefstem Herzen” und bin auch begeistert von Sandra Todorovics Lieblingsgedicht.

Wenn man siebzehn Jahre alt ist, kann man nicht gerade behaupten, dass einem die ganze Welt offen steht. Man ist noch von den Entscheidungen der Eltern abhängig, wird von seinen Hormonen ferngesteuert und weiß nicht wirklich was nach der Highschool auf einen wartet. So geht es Sara, nur dass sie vor fast drei Jahren ihre Mutter verloren hat, als diese von einem Auto angefahren wurde und in Saras Armen starb. Seit diesem Tag lebt sie sehr in sich zurückgezogen, nur ihre besten Freundinnen und ihr Kumpel Sam wissen wo Sara der Schuh drückt. Auch ihr Vater ist nicht mehr der Selbe. Meist einwenig aufbrausend und bestimmend, führt er sich auf, und leider ist er auch noch der Rektor ihrer Schule. Doch zum Glück hat Sara noch ihre Großmutter, die nach dem Tod ihrer Schwiegertochter bei ihrer Enkelin eingezogen ist, um ihr einwenig beizustehen. Auch ihre über alles geliebte Freundin Keira ist ein wahrer Sonnenschein in Saras Leben, und bis zu dem alles verändernden Augenblick in ihrer Schule, hätte Sara nie gedacht, dass ein Mensch ihr Leben wieder lebenswert machen könnte. Sara geht nicht auf irgendeine Highschool, sie ist eine von vielen Schülern auf einer Musikschule, die diese besonderen Talente fördert.

Für Sara ist es mal wieder einer dieser typischen Tage: weder kommt sie aus dem Bett, noch hat sie große Freude daran in die Schule zu gehen. Nach einem leicht ermüdenden Tag und endlosen Gesprächen mit Keira und ihren Freundinnen, möchte Sara nur noch nach Hause, doch da vernimmt sie die schönsten Klavierklänge, die sie je in ihrem kurzen Leben gehört hat. In einem der Musikzimmer sitzt ein, für Sara, fremder Junge. Dieser ist so sehr gefesselt von seinem Klavierspiel, dass er Saras Anwesenheit nicht mitbekommt. Diese wird wie magisch angezogen und kann ihren Blick nicht von dem dunkelhaarigen Jungen lösen. Und selbst als das Klavierstück zu Ende ist, steht sie wie verträumt in der Tür, nur ihre Augen auf seine gerichtet, die er ihr zuwandte, seine meerblauen Augen, die ihr bis in die Seele zu schauen vermögen. Keira reißt Sara alles andere als sanft aus ihre Erstarrung, diesen Augenblick nutzt Dante – diesen Namen sagt Keira Sara später – um Sara anzusprechen. Doch mehr als ein schüchternes “Hallo” kommt nicht aus Saras Mund.

Peinlich berührt, geht Sara nach Hause und hofft Dante nicht mehr so schnell über den Weg zu laufen. Sara hat außer ihrem Vater noch ein ganz anderes Problem, denn immer wenn sie allein in ihrem Zimmer ist, fühlt sie sich beobachtet. Und eines Tages bekommt sie Recht, denn das unsichtbare Wesen fängt an mit ihr zu reden.
Die Ereignisse in Saras Leben beginnen sich zu überschlagen und immer ist Dante in der Nähe, in den sie sich schlussendlich auch Hals über Kopf verliebt. Doch die beiden schweben in Lebensgefahr, Dante ist kein Mensch, sondern ein Wächter aus Atlantis und lebt nun schon 200 Jahre in Saras Welt. Nun versucht Sara nicht nur Dantes Leben zu retten, auch der Weg nach Atlantis muss schnellstens gefunden werden.

Wie ihr wahrscheinlich an der langen Vorstellung mitbekommen habt, bin ich immer noch gefesselt von diesem Buch. Ich weiß zwar nicht wie alt die Autorin bei der ersten Fassung des Manuskriptes zu ihrem Buch war, aber eines merkt man, hier wird nicht mit einem naiven Wesen geschrieben, sondern mit klaren Linien. Wenn die Protagonistin vierzehn gewesen wäre, würde die Geschichte so gar nicht rüber kommen, doch die siebzehn Jahre in ihrem schon turbulenten Leben haben Sara anscheinend sehr erwachsen werden lassen. Natürlich sind auch ein paar Szenen dabei, die sehr kitschig erscheinen, aber es ist nun mal darauf abgestimmt und wird auch so im Klappentext angekündigt.

Ein paar Buchbeurteilungen von anderen Buchseiten erschrecken mich, denn dort wird dieses Buch nicht sehr gut besprochen, was ich zu sehr herabgestuft finde. Denn man muss immer daran denken, dass es eine sehr junge Autorin ist, die dieses Buch geschrieben hat, und dass viele Medien und Bücher unsere Generation sehr beeinflussen. Natürlich müssen auch Buchtitel wie “Twilight” fallen, aber in welchen Buch steckt heute keine Andeutung auf “Twilight” ´mehr. In mir hat Sandra Todorovic auf jeden Fall eine Leserin gefunden, die ihr Buch sehr genossen hat, die jetzt schon mit den Füßen scharrt, mit der Hoffnung auf einen zweiten Teil.
Auf der Internetseite wird schon angekündigt, dass “Wächter der Unterwelt” eine Trilogie werden soll, und hoffentlich wird es das auch.

Wer in eine fantastische Welt einer sehr charmanten Protagonistin abtauschen möchte, dem kann ich “Wächter der Unterwelt - Schlüssel der Ewigkeit” nur ans Herz legen und hoffe, dass die zukünftigen Leser nicht andere Richtungsgebende Werke im Hinterkopf haben, denn ohne kann man sich besser auf dieses Werk einlassen.

 

Freitag, 7. Oktober 2011

Verbannt - Tales of Partholon von P.C. Cast

Endlich ist Anfang September 2011 der zweite Band der angekündigten Trilogie erschienen. Und wieder bekam ich ein Rezensionsexemplar vom Mira-Verlag und möchte mich rechtherzlich bei diesem Bedanken.
Eigentlich müsste Shannon überglücklich sein. Sie hat ein Volk, welches sie im wahrsten Sinne des Wortes vergöttert, einen Mann, der sie auf Händen trägt und eine Freundin, die sie von früh bis spät bemuttern möchte. Und doch ist sie melancholisch und hängt dunkeln Gedanken nach, und auch der Appetit hat sie verlassen, sie kann keine Speisen bei sich behalten und wird somit immer dünner und kränklich. Bei einem Fest kann ihr Körper nicht mehr und sie wird ohnmächtig. Schnell lässt ­ClanFintan einen Arzt rufen, der sofort Shannon untersucht und ihr gleich die schönsten Glückwünsche überbringt: Shannon ist im dritten Monat schwanger. Doch erst nach einem Schockmoment und einer Predigt an ihrem Mann, können die Eheleute ihr Glück kaum fassen.

Shannon wird eine Tochter vorausgesagt, denn die Geliebte der Epona, welche Shannon darstellt, bekommt immer eine erstgeborene Tochter. Zusammen reiten die Eheleute aus, gemeinsam mit Epi, der weißen Stute des Tempels, kommen sie auf eine Waldlichtung. Doch Epi verhält sich seltsam, sie tänzelt und will Shannon nicht an die zwei alten Bäume heranlassen. Shannon ist fasziniert von den Bäumen und noch bevor sie ihr Mann oder Epi erreichen können, ist sie in dem gleichen Strudel gefangen, der sie nach Partholon brachte. Wieder in ihrer Welt, steht ein attraktiver Mann über ihr und bringt sie in seine Hütte. Er stellt sich als Clint Freeman vor und sieht ClanFintan zum Verwechseln ähnlich. Clint hat sie wieder in diese Welt gebracht, um Shannon mit Rhiannon zutauschen, weil er in dieser die dunkle Seite entdeckt hat. Um seine Welt zu schütze wollte er die beiden miteinander tauschen, doch nur Shannon hat die Welt getauscht, Rhiannon ist immer noch auf dieser Seite der Welten. In Partholon, so dachte Clint, könnte Rhiannon ihre Zerstörungswut wieder ausleben, und dort ihm nie wieder ein Leid antun.

Shannon ist zu Tode betrübt, denn nun ist sie nicht nur schwanger, sondern auch noch ohne ihren Mann ihn ihrer alten ihr entfremdeten Welt. Zusammen mit Clint versucht sie wieder nach Hause nach Partholon zu gelangen und befreit dadurch ihren Erzfeind Nuada, der in einer Geistgestalt nun auf dieser Seite des Schleiers wandelt. Er ist hinter ihrem Vater und ihrer besten Freundin her, und so muss Shannon wohl oder übel noch eine Weile in der Welt verweilen und gegen ihr Spiegelbild in Gestalt von Rhiannon ankämpfen.

Wie schon in Band eins, ist auch der zweite Teil in der ICH-Form geschrieben, und steckt wieder voller Witz und Charme der Protagonistin. Doch der zweite Band erscheint mir auch sehr melancholisch und traurig, und das, obwohl Shannon “froher Hoffnung” ist. Doch der Kampf zwischen Rhiannon und Shannon ist wie immer der Höhepunkt in den Büchern. Auch der Schreibstil ist wieder sehr fließend und es macht einfach nur Spaß zwischen den Buchseiten zu versinken und mit Shannon mitzufiebern.
Aufgrund der Hormone, die Shannons Köper nun in Massen produziert, ist es immer eine Achterbahn der Gefühle, welche den Leser einerseits schmunzeln lässt, und andererseits einem ein wenig auf die Nerven geht.

Die Stärke von Shannon war in Band eins überragend, allein mit ihrem Mut hätte sie Nuada fast allein töten können, und nun ist sie eine einfache schwache junge Frau, die mehr und mehr zur Heulboje verkommt.
Spannend war Band zwei bis zum Schluss, das lässt sich nicht Leugnen, und doch sind ein paar Widersprüche im Ablauf enthalten, die einen Grübeln lassen. Zum Beispiel hegt Shannon auf einmal starke Gefühle für Clint, obwohl sie ihren Mann über alles liebt, was dem Leser doch sehr Stirnrunzeln verursacht.
Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt, wie die Reise für Shannon in Band zwei ausgehen wird und für welche Welt sie sich in Band drei entscheidet.

 

Montag, 3. Oktober 2011

Hörbuch - Cassia & Ky Die Auswahl von Ally Condie


Das Hörbuch zu Cassia & Ky – die Auswahl erschien 2011 beim Argon Verlag. Bei einer Spieldauer von 370 Minuten erschafft Josephine Preuß ein echtes Gänsehaut-Feeling. Vielen Dank an Audible.de, die uns das Hörbuch zur Verfügung gestellt haben!
Würdest du in einer Welt leben wollen, in der eigenständiges Denken nicht mehr „nötig“ ist? Wo man nur 100 Gedichte, 100 Lieder und 100 Gemälde zur Auswahl hat? Wo man nicht entscheiden darf was und wie viel man isst oder in wen man sich verliebt? Genau in so einer Welt lebt die 17-jährige Cassia. Die Gesellschaft ist auf Kontrolle, Untergebenheit und vor allem auf blindem Vertrauen zu der Gesellschaft aufgebaut. Denn die Gesellschaft macht keine Fehler. Das dachte auch Cassia, bis sie sich den kleinen Chip mit ihrem geeignet Partner Xander, der auch gleichzeitig ihr bester Freund ist, anschaute. Sich eigenständig zu verlieben oder einen eigenen Partner aus zu suchen, wäre undenkbar. Als jedoch das Bild von ihm auf dem Monitor verschwindet und ein anderer Junge erscheint, wächst ihr Misstrauen. Als wäre das nicht alles dramatisch genug, kennt sie auch noch den anderen Jungen. 

Es ist Ky ein Junge aus der Nachbarschaft. Doch war es ein simpler Fehler oder vielleicht doch ein abgekartetes Spiel der Gesellschaft? Was es auch immer war, für Cassia ändert es alles. Sie bekommt Zweifel an der Richtigkeit der Gesellschaft und für sie und Ky beginnt ein aussichtsloser Kampf um ihre Liebe. Und sie bringt damit sich und alle die sie liebt in Gefahr. Doch was egoistisch klingen mag, ist der Anfang einer neuen und freien Gesellschaft. Geh nicht gelassen in die Nacht…

Cassia & Ky - die Auswahl ist der erste Band einer Trilogie von Ally Condie. Ich liebe diese Art, wie sie eine Dystopie erschafft und sie glaubhaft umsetzt. Die Autorin geht auf die Gesellschaft sehr genau ein. Auch aktuelle Themen wie die Arbeitslosigkeit werden aufgegriffen. Sie entwickelt eine Art Diktatur, die an Naivität kaum zu übertreffen ist. Es gibt eine klare Linie die Gut und Böse trennt. Es gibt in dieser Gesellschaft nur schwarz und weiß. Zukunftsängste existieren nicht, da alles von der Arbeit bis hin zu dem Essen für einen geregelt ist. Das einzige was die Gesellschaft verlangt, ist Gehorsam. Man kann sich gut in Cassia herein versetzen und nachvollziehen wie sie sich fühlt. Sie ist immer wieder hin und her gerissen zwischen ihrem alten, sicheren Leben mit Xander und ihrer neuen, unbestimmten Zukunft mit Ky.

Vor allem ist mir wichtig, dass die Entscheidungen und Handlungen des/der Protagonisten schlüssig und verständlich sind. Auch das hat Ally Condie erreicht. Die Gefühle und Emotionen bringt Josephine Preuß mit ihrer melodischen Stimme sehr gut rüber. Es passiert oft, dass die Spannung bei Hörbüchern verloren geht, doch das war hier nicht der Fall. An manchen Stellen hatte ich sogar Gänsehaut. Was mich nur gestört hat, war die Aussprache von Xanders Namen. Das Hörbuch ist wirklich gut gelungen, auch wenn das Buch da durch gekürzt wurde. Wem das Hörbuch gefällt, dem lege ich auch das Buch ans Herz!