Freitag, 29. Juni 2012

Die Herzenscrasher von Sabine B. Procher

Mit “Die Herzenscrasher” hat die Autorin Sabine B. Procher ihr erstes Buch im März 2012 in den Handel gebracht. Es umfasst 113 Seiten und ist im oldigor-Verlag als Taschenbuch erschienen. Für das Rezensionsexemplar möchte ich mich herzlich beim Verlag bedanken.
Inka ist eine erfolgreiche Innenarchitektin, das einzige, was ihr fehlt, ist Mr. Right. Über Bekanntschaften in Diskotheken bis hin zu Zeitungsannoncen, alles hat sie ausprobiert, um nur für ein paar Tage ein Abenteuer mit einem Mann zu erleben, den sie danach eh nie wieder sieht. Horst, Stephan, Erik, Holger… unendliche Namen reihen sich aneinander, bis Michael in ihr Leben tritt. Durch eine Antwort auf ihre Annonce ist er auf sie aufmerksam geworden. Allein schon das erste Treffen beflügelt sie und Schmetterlinge beginnen in ihrem Körper zu tanzen. Doch ihr Verstand sendet ungehörte Warnungen an ihr Herz, denn Michael redet ständig vom Heiraten und Einzug in seine Wohnung, was Inka zurzeit so gar nicht in die Lebensplanung passt.Ihre Beziehung entwickelt sich immer mehr in Richtung Kuriosität, denn Michael lebt in Scheidung, möchte genaue Terminabsprachen mit Inka, wann sie sich das nächste Mal wieder sehen, und beginnt sie zu überreden, einen Teil ihres Geldes in seiner Bank, für die er arbeitet, zu investieren. Inka ist zuerst auch neugierig auf Michaels Job und füllt das Formular aus, doch als alles in Sack und Tüten ist, ist Michael auf einmal unerreichbar.

Der Vertrag kommt zum Glück nicht zustande und endlich erreicht Inka auch Michael, welcher die Ausrede einer Weiterbildung vorbringt und sie fragt, ob sie erneut zu einem Vertrag bereit wäre. Inka füllt diesen aus, setzt aber ein anderes Kündigungsdatum ein und kündigt diesen auf die schnelle wieder. Als Michael das mitbekommt, wird er sauer...

Die Protagonistin Inka ist frei, unabhängig und erfolgreich und doch merkt man, dass das Abenteuer, jede Woche einen neuen Mann zu haben, sie nicht so ausfüllt, wie sie es sich wünscht. Als Michael in ihr Leben tritt, merkt man, dass sie sich einwenig vollständiger füllt, doch genau wie sie selbst habe ich gestutzt, als Michael vom Heiraten anfing, was nach dem ersten Date doch sehr ungewöhnlich ist. Noch mehr stutzen ließ mich die Nebenfigur Michael, als er von seinen Bankgeschäften anfing, natürlich nicht von allein, denn Inka ließ ja zu diesem Thema nicht locker. Doch als er einen Vertrag mit ihr schloss, hätte sie nicht so blauäugig an die Sache rangehen sollen, immerhin ist auch sie Geschäftsfrau. Je tiefer sie sich in diese Sache mit Michael verstrickt, desto kurioser wird die gesamte Story. Am liebsten möchte man die Protagonistin wach schütteln und ihr zeigen, dass dieser Kerl nichts gutes im Schilde führt. An dem Schreibstil der Autorin kann man nichts negatives finden. Sie schreibt frisch und leicht dahin, sodass die Sätze vor dem Leserauge nur so dahin fliegen. Ihre Protagonistin wirkt nie naiv, aber doch verletzlich und braucht dringend einen starken Mann, der in vielen Situation weiß, wie man sie auffangen kann.

“Die Herzenscrasher” ist ein schöner Pausenfüller, für alle, die mal Abstand von langatmigen Büchern nehmen wollen und bei geringer Seitezahl Sehnsucht nach einem guten Buchgenuss verspüren. Bei voller Entspannung lässt sich noch dazu ein tolles Buch entdecken. Das Buch ist auch als e-book zu erwerben.

Sonntag, 24. Juni 2012

Ein Sixpack zum verlieben von Rike Stienen

Nach ihrem Debütroman “Liebe auf Bestellung” ist nun Rike Stienens zweites Buch “Ein Sixpack zum verlieben” im Oldigor-Verlag erschienen. Der Leser kann zwischen der gebundenen und der e-Book-Version wählen, das gebundene Taschebuch ist seit 10. Mai im Handel. Danke sag ich heute an Autorin und Verlag, für das e-Book und die tollen Lesestunden, über 259 Seiten.
Laura Baumgartner ist eine Frau in den besten Jahren, mit Mann Manfred und Kind Max an ihrer Seite. Alles könnte so friedlich sein, wäre nicht die “Zwergin” Helene, Manfreds Mutter, in ihr Leben getreten. Nach dem Tod von Helenes Mann beschloss Manfred über Lauras Kopf hinweg zu seiner Mutter in das riesige Haus nach Bad Hollerbach zu ziehen. Zwar kann die gelernte Schneiderin auch dort ihrer Arbeit nachgehen, aber was sich alles in ihrem Leben noch so antürmen wird, konnte sie bis dato gar nicht erahnen. Die bisher so liebenswürdige Schwiegermutter entpuppt sich als wahrer Hausdrachen und lässt Laura zum Hausmädchen für alles und jeden degradieren, wobei Laura nie den Mumm aufbringt ein Widerwort an sie zu richten. Nur ihre beste Freundin Kerstin und ihr mittlerweile erwachsener Sohn Max stehen Laura bei, wobei Kerstin durch ihren Job jede Woche auf einen anderen Kontinent geschickt wird und Max kurz vor seinem Studienantritt steht.

Laura nervt ihr Leben nur noch, mit niemandem außer der verhassten “Zwergin” kann sie etwas unternehmen, noch nicht einmal mehr mit Manfred, der anscheinend immer mehr mit seinem Job verheiratet ist. Selbst zu ihrem 42. Geburtstag hat er eine Ausrede parat. Das war der letzte Funken in Laura, nun ist sie kurz vorm explodieren. Als er dann auch noch vorschlägt sie soll sich einen schönen Geburtstag mit ihrer Schwiegermutter und deren Freundinnen machen, reicht es ihr endgültig. Zum Glück gibt es Kerstin, die ihr vorschlägt ihren Geburtstag mit ihr in Köln zu feiern. Laura ist Feuer und Flamme, und flieht buchstäblich bei Nacht und Nebel, mit der geliebten Harley ihres Mannes. Mehr Pech als sie kann gar kein Mensch haben, denn unterwegs passieren eintausend Dinge, auf die Laura gerne hätte verzichten können. Ihr großer Retter ist Sven und seine Motorradgang. Was sie alles mit ihm erleben wird und wie dieser attraktive Mann ihr Leben verändern wird… lest selbst, in “Ein Sixpack zum verlieben”!

Schon der erste Roman der Autorin hat mich sehr gefesselt, “Ein Sixpack zum verlieben” hat mich jedoch nicht mehr los gelassen. Die Protagonistin Laura hat mein tiefes Mitgefühl, denn wie soll sie sich gegen ihre Schwiegermutter zur wehr setzten, was eh nur zu einem handfesten Streit mit ihrem Mann führen würde. Genau diese Situation versucht Laura vergeblich gerade zu rücken. Dass ihr Mann Manfred nicht zu ihr steht, sondern seiner Mutter beisteht, ging mir sehr nahe. Als dann auch noch Sven in Lauras Leben tritt, ist sie sehr konfus und man merkt, dass sie nicht weiß was sie machen soll. Eigentlich sollte sie seine Zuwendung voll und ganz genießen, wäre da nicht das schlechte Gewissen ihrem Mann gegenüber, den sie nicht vor den Kopf stoßen will. Kerstin und Max, als Nebenrollen muss man einfach gern haben, Kerstin erscheint zwar sehr flippig und offen für alles und jeden, dennoch steht sie Laura immer bei und ist zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit ihr den Rücken zu stärken. Max ist ein ganz normaler und liebenswerter junger Mann, der seiner Mutter sehr behilflich ist, vor allem gegen seine Oma Helene.

Der Schreibstil ist mir in diesem Band sogar viel flüssiger erschienen, als bei “Liebe auf Bestellung”, ich konnte es gar nicht erwarten die Funken zwischen Sven und Laura buchstäblich zu spüren und mit zu erleben, wie sich Laura in seiner Gegenwart verändert. Ich hoffe sehr, dass die Autorin weiterhin so schöne Bücher schreibt und danke ihr für die schönen Momente mit ihrem Buch “Ein Sixpack zum verlieben”.

Die Covergestaltung ist mehr als heiß und sehr passend zur Geschichte, und wieder einmal hat der oldigor-Verlag mit dem Design ins Schwarze getroffen. Nun kann ich nur noch hoffen, dass auch ihr dieses Buch in vollen Zügen genießen könnt und vielleicht genauso gefesselt von Sven seid, wie ich es war.


Jetzt ist es soweit, hiermit geben wir die 43 Gewinner unseres Gewinnspiels bekannt. Alle 3 Gewinner haben wir, wie angekündigt, mit Hilfe eines Zufallsgenerators ermittelt.


Liebe Gewinner, schreibt uns eine E-Mail zusammen mit eurer Adresse an news-buecherfans@t-online.de

Wir danken allen für die zahlreiche Teilnahme am Gewinnspiel und bedanken uns für die Bereitstellung der Gewinne bei der Autorin Rike Stienen und beim Oldigor Verlag.

Montag, 18. Juni 2012

Gewinnspiel


Heute startet unser Gewinnspiel, an dem ihr alle teilnehmen könnt! Die Gewinner können ein signiertes Exemplar von “Ein Sixpack zum Verlieben”, geschrieben von  Rike Stienen gewinnen. Die Autorin und der Oldigor Verlag stellt uns dafür 3 signierte Exemplare zur Verfügung. Die 3 Gewinner werden wieder mit Hilfe eines Zufallsgenerators ermittelt.

Alles was ihr dafür tun müsst:

  • Schreibt uns einfach einen Kommentar zusammen mit eurem Vor und zu Namen unter diesen Post.
Die Gewinner werden mithilfe eines Zufallsgenerators ermittelt. Das Gewinnspiel startet Montag dem 18.06 und endet am Freitag dem 22.06.

Viel Glück

Montag, 11. Juni 2012

Julischatten von Antje Babendererde

„Julischatten“ ist im Januar 2012 im Arena Verlag erschienen und stammt aus der Feder von Antje Babenderede. Das Buch umfasst 475 Seiten.
Sim, eigentlich Simona, wird von ihren Eltern zu ihrer Tante Jo ins Exil geschickt. Sechs Wochen soll sie im Pine-Ridge-Indianerreservat im mittleren Westen der USA verbringen. Es ist ihre letzte Chance vor der Entziehungsklinik, denn ihr Leben ist alles andere als einfach. Zuhause hat sie nicht nur ein Problem mit ihrer früheren besten Freundin Nadja, sondern sie hat eine riesengroße Narbe an der Lippe und gilt als Freak. Da kommt ihr der Alkohol gerade recht, der ihr hilft mit ihrem Leben klar zu kommen. Als sie im Rausch fast ertrinkt, steht fest, dass es so nicht weitergehen kann.

Der Horrotrip zu ihrer Tante nimmt jedoch eine unerwartete Wendung, als Sim gleich an ihrem ersten Tag in den USA die Blutsbrüder Jim und Lukas kennen lernt, die sie in ein Chaos der Gefühle stürzen und ihr ihren „Neuanfang“ nicht gerade erleichtern. Auch um das Reservat steht es schlechter, als es auf den ersten Blick scheint. Die Jugendlichen vergessen ihre Kultur und geben sich, wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage, immer mehr dem Alkohol und den Drogen hin, um ihrem tristen Alltag zu entfliehen. Als Sim sich unerwartet in beide Jungs verliebt, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt und es scheint kein gutes Ende nehmen zu wollen. Für wen wird sie sich entscheiden, und was wird aus der Freundschaft zu den beiden Jungs? Kann sie den einen lieben und mit dem anderen befreundet sein?

Dies ist ein typischer Antje-Bebendererde-Roman. Sie nimmt den Leser, wieder einmal, mit auf eine Reise in ein weit entferntes Indianerreservat. Und sie tut es auf ihre charmante Art und spinnt eine wunderbare Geschichte darum. Sim ist eine tolle Protagonistin, sie ist nicht perfekt und hat viele Probleme. Man kann sich super in sie hineinversetzen und mit ihr identifizieren. Ihr Leben ist nicht nur rosarot, ihre Probleme drohen ihr Leben zu zerstören und lange kommt sie damit nicht klar. Also flüchtet sie in den Alkohol. Jeder hatte schon mal Probleme, die so groß erschienen, dass sie einen kaum atmen ließen. Jeder kennt das und daher wird auch jeder Sim lieben. Doch anstatt dass ihr Leben im Reservat einfacher wird und Struktur erhält, wird durch Jim und Lukas alles nur noch schlimmer und bald stürzt sie sich in ein Chaos der Gefühle. Wobei ich zugeben muss, dass mich das dauernde hin und her genervt hat, vor allem, weil sie so sprunghaft in ihren Entscheidungen ist, dass ich manchmal nicht nachvollziehen konnte, wie das alles jetzt so schnell gehen konnte. Vor allem, weil sich das Buch in der Mitte etwas hinzieht und es am Ende dann doch schneller geht, als einem lieb ist. Die Geschichte über das Reservat ist ziemlich interessant, da Antje Babendererde aufzeigt, dass nicht alles immer nur Friede Freude Eierkuchen ist. Auch die Indianer haben Probleme mit der wirtschaftlichen Lage.

Aber egal wie viel ich hier auch schreibe, es kommt noch lange nicht an das Gefühl heran, was ich beim Lesen empfunden habe. Antje Babendererdes Bücher haben für mich immer eine gewisse Magie. Ich liebe es sie zu lesen und verschlinge sie gerade zu. Sofort habe ich Sim, Lukas und Jim in mein Herz geschlossen und mitgefiebert, und das Ende hat mich so überrumpelt, dass ich ziemlich überfordert war. Jedoch muss ich sagen, dass diese halboffenen Enden, die typisch sind für ihre Bücher, nicht ganz meins sind, denn ich will gern ganz genau wissen, was aus den Protagonisten wird. 5 von 5 Schmetterlingen gibt es trotzdem, da ich den Schreibstil der Autorin sehr flüssig und gelungen finde und alles in sich sehr stimmig ist.

Montag, 4. Juni 2012

ICE - Hüter des Nordens von Sarah Beth Dust

Februar war die kalte Jahreszeit und so brachte der LYX-Verlag passend dazu ein vereistes Märchen heraus. Mit “ICE: Hüter des Nordens” bringt die junge Autorin Sarah Beth Dust ihren Debütroman unter die Leser. 348 Seiten voller Eis, Kämpfe und märchenhafter Geschehnisse treiben Protagonistin Cassie bis an den Rand des Todes.
Die Arktis, ein kaum erforschtes Gebiet, das ist Cassies zuhause. Dort, in einer Forschungsstation, wurde sie geboren und nur dort möchte sie leben. Am Anfang lebte noch Granny mit in der Station, doch durch die ständigen Streitereien mit Cassies Vater hat sie Cassie dort allein zurück gelassen. Nur ihr Vater und einige andere Teammitglieder bilden ihre kleine heile Welt. Doch das Märchen vom Nordwind und seiner Tochter, welches Granny ihr immer erzählte, geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Nun steht Cassie kurz vor ihrem 18.Geburtstag und hat genau das gefunden, wonach sie schon seit Ewigkeiten sucht: den wohl riesigsten Eisbären in der Arktis. Geradezu majestätisch steht er vor ihr, sein beigefarbenes Fell in der arktischen Sonne, und schaut sie offen an, doch einen Augenblick später ist er verschwunden. Cassie macht sich auf die Suche nach ihm, wird aber auch Stunden später nicht fündig. Ihr Vater ist außer sich, nicht nur, dass sie allein einen Eisbären verfolgt hat, sie ist auch noch allein durch die Arktis gefahren, ohne dass die Station davon Bescheid wusste. Als Cassie ihren Vater vom plötzlichen Verschwinden des Tieres berichtet, schlägt die Stimmung um. Er ordnet an, dass sie noch am nächsten Tag zu Granny ziehen soll. Cassie versteht das ganze nicht, und ihr Vater sagt nur: “Dieser Eisbär wird dich nicht bekommen”…

Als ich den Klapptext las, dachte ich gleich an ein Märchen, in dem auch ein Eisbärenkönig, verwunschen und verdammt, sowie eine Prinzessin vorkommen. Auch hier ist der Eisbär verwunschen, hat sich diesen Fluch aber selbst auferlegt, um sein Volk zu retten. Das ganze liest sich im ersten Augenblick sehr kitschig, dem ist aber nicht so, denn nicht nur die Protagonistin ist sehr stark, auch die Geschichte wird immer spannender und mitreisender, so dass kein Kitsch aufkommt.

Es kommt auch keine Märchenstimmung auf, denn die Geschichte ist sehr modern gestaltet und die Autorin lässt auch viel Wissenswertes über die Arktis und die Eisbären mit einfließen. Zu allererst sticht aber wohl das Cover ins Auge, welches der LYX-Verlag nicht nur mit prägnanten Details – das Eis und den Eisbären – gestaltet hat, sondern auch die Eisrose und das mystische, fast kalte Mädchen verleihen dem Ganzen einen tollen Einblick ins Buch. Sarah Beth Dust schreibt nicht einfach die Worte dahin, sondern spielt mit ihnen und man merkt wie die Protagonistin einem immer sympathischer wird. Cassie ist Anfangs etwas hart und eisig, genau wie ihre Umgebung, und versucht die Verbindung zum Eisbären auszunutzen um ihrer Mutter zu helfen. Doch als Gefühle zu dem Bären ins Spiel kommen, verwandelt sich nicht nur die Welt um Cassie, sondern vor allem sie selbst beeinflusst ihre Umgebung zum Positiven.

Nur mit dem Eisbären konnte ich mich als Leser nicht anfreunden, er ist viel zu oft im Hintergrund und sollte doch eigentlich auch mehr eine tragende Rolle spielen – nicht nur in Cassies Leben, sondern auch in der gesamten Handlung. Trotzdem kann ich allen dieses Buch wärmstens ans Herz legen, es wird euch verzaubern und mitreißen.