Interview 2 mit der Autorin Antje Babendererde

Wir haben ein Gewinnspiel gestartet, bei dem es die Aufgabe war sich Fragen für die Autorin Antje Babendererde auszudenken. Dabei sind viele sehr Interessante Fragen entstanden, die wir natürlich der Autroin geschickt hatten. Sie hat sich wieder einmal viel Zeit für uns genommen und fast alle Fragen beantwortet. Dafür möchten wir uns bedanken. Wir wünschen euch viel Spass beim Lesen.


1. Gestalten Sie Ihre Cover mit? Oder dürfen sie am Ende nur noch abnicken und sagen: Okay das gefällt mir/ das mag ich nicht besonders?
Wirklich mitgestalten kann ich meine Cover nicht. Aber auch, wenn ich mir manchmal etwas ganz anderes vorgestellt habe - die Covergestalter wissen meist, was sie da tun. Wenn mir etwas jedoch völlig gegen den Strich geht, dann kann ich Einspruch erheben.

Für „Isegrim“ hatte ich mir ein grün-düsteres Cover vorgestellt. Aber inzwischen mag ich das weiß-schwarze Cover mit der roten Schrift sehr.

2. An welchem Ort in ihrer Wohnung/der Umgebung haben Sie ihrer Meinung nach die größte Inspiration zum Schreiben?
Die Inspiration für meine Geschichten hole ich mir auf meinen Reisen, auf Spaziergängen im Wald, aus Zeitungsartikeln und in Gesprächen. Um Schreiben zu können, muss ich an meinem großen Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer sitzen und all meine Notizen um mich haben. Es gibt eine Ausnahme: Manchmal sitze ich im Sommer mit dem Laptop im Garten im Schatten eines alten Apfelbaumes - da kommt auch so mancher Einfall dahergeschlichen.

3. "Isegrim" weicht von ihrer "üblichen Thematik" ab, da diesmal nicht Indianer eine große Rolle einnehmen, sondern Wölfe. Bei Amazon wird auch erwähnt, dass Sie mit diesem Buch zum ersten Mal zu ihren Thüringer Wurzeln zurück kehren.
Was hat Sie bewegt sich diesem Thema anzunehmen?

In 15 Indianerbüchern habe ich mich mit der Indianerthematik beschäftigt und auf meinen Reisen zu den Indianern viel gelernt. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich eine Pause brauche, etwas Abstand von dieser Problematik, um vielleicht irgendwann einen neuen Blickwinkel zu finden.

Also hörte ich auf das, was mich neben den Indianern thematisch sehr beschäftigt hat: Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland, die sich von Polen aus ihren einstigen Lebensraum zurückerobern. Die spannende Frage, ob ein Zusammenleben von Wolf und Mensch in unserer zersiedelten Kulturlandschaft funktionieren kann, hat mich dazu inspiriert, „Isegrim“ zu schreiben.

4. Weil Kasia/"Protagonist" so schön die Thüringer Wurzeln erwähnte: Was verbinden Sie persönlich mit Thüringen?

Ich bin in Thüringen geboren und aufgewachsen und habe mein Zuhause hier. Meine Familie lebt hier. Ich reise gern, erfreue mich an fremden Landschaften und Kulturen. Aber in Thüringen fühle ich mich zuhause, in den Städten, sowie in den Hügeln und Tälern des Thüringer Waldes. Ich bin ein Naturmensch (was man hoffentlich in meinen Büchern merkt), deshalb lebe ich auch auf dem Land, brauche bloß ein paar Schritte zu gehen, um Pilze zu sammeln und im Wald herumzustreifen - wie Jola in „Isegrim“ J.

5. Wölfe waren ja einst eines der häufigsten Elemente in Märchen. In der modernen Literatur spielen sie hingegen kaum eine Rolle. Mit "Isegrim" holen Sie dieses Lebewesen nun zurück in die Welt der Geschichten. Was fasziniert Sie an Wölfen als zentrales Element einer Geschichte?

In der modernen deutschen Literatur spielten Wölfe keine Rolle mehr, wie auch, es gab sie ja nicht mehr. Also fanden sie durch Fantasy-Romane den Weg zurück in die Bücher, zuletzt ja sehr erfolgreich. Mit „Isegrim“ wollte ich den Wolf aus der dunklen Ecke herausholen, die man ihm seit langer Zeit zugewiesen hat. Auch aus der Welt der Fantasie, denn es gibt sie ja wieder in unseren Wäldern, auch, wenn wir sie nicht sehen, nur von ihnen in der Zeitung lesen. Wölfe sind sehr soziale Tiere, vor denen man sich nicht fürchten muss. Ich hoffe, dieses Bewusstsein wird eines Tages wieder in unseren Köpfen sein.

Sind Sie selbst schon einmal einem Wolf begegnet und falls ja, wie war diese Begegnung für Sie?
Nein, in freier Wildbahn bin ich noch keinem Wolf begegnet. Wenn das eines Tages passieren sollte, würde es mich natürlich sehr freuen.

Hallo,
ich würde gerne wissen, welche Frage Sie als Autorin am meisten scheuen. Vielleicht weil sie schon zu oft gestellt wurde oder weil Sie keine Antwort darauf wissen oder weil Ihnen die Antwort peinlich sein könnte ...


Auf Lesungen in Schulen wird oftmals sehr unverfroren gefragt, trotzdem versuche ich, immer offen zu antworten. Wenn Fragen nach Buch-Verkaufszahlen gestellt werden, muss ich meistens passen, denn die habe ich nicht parat - ich habe nun wirklich anderes im Kopf. Oft wird auch nach meinem monatlichen Verdienst gefragt - aber abgesehen davon, dass der großen Schwankungen unterliegt, geht das niemanden etwas an. Alle Fragen zum Thema oder zur Arbeit als Schriftstellerin beantworte ich sonst gerne.

Was halten Sie davon, dass in meinem Land insbesondere im Kanton nach wie vor geschützte Tiere wie Wölfe "abgeknallt" werden? Haben Sie als Autorin eine Möglichkeit, mit Tierschützern etwas zu erreichen, dass diese unsinnige Mörderei endlich ein Ende hat und die Bergbauern sich endlich Hirtehunde anschaffen...

Auch in Deutschland fallen immer wieder Wölfe der Flinte zum Opfer, obwohl sie streng geschützt sind. Die Jäger deswegen zu verteufeln, bringt aber nur böses Blut. Tatsächlich ist Aufklärung angesagt, immer und immer wieder. Herdenschutzhunde sind ein sehr wirksamer Schutz gegen Wolfsübergriffe, bedeuten für die Bergbauern und Viehbesitzer aber zusätzliche Ausgaben für Anschaffung und Futter - weswegen sie sich dagegen sträuben. Die jahrhundertlange Verteufelung des Wolfes aus den Köpfen zu bekommen, ist ein langwieriger Prozess. Mit „Isegrim“ spreche ich ja in erster Linie junge Leute an und hoffe natürlich, dass das Buch etwas bewegt. Noch wichtiger ist jedoch die unermüdliche Aufklärungsarbeit der Tierschützer.

Ich bin ein absoluter Wolfliebhaber, was nur wenige Menschen teilen, was halten Sie davon, dass Wölfe sich mehr und mehr Lebensraum rückerobern und Seite an Seite mit den Menschen leben? Und was fasziniert Sie allgemein an Wölfen?

Das ist es, was ich so an ihnen bewundere: dass sie sich ihren Lebensraum von selbst zurückerobern. Dass es funktionieren kann, zeigt das Beispiel Lausitz, wo sie sich seit einiger Zeit vermehren und die Menschen gelernt haben, mit ihnen zu leben. Die Schäfer, die sich Herdenschutzhunde angeschafft haben, melden keine Übergriffe mehr. Ich finde, es ist ein Zeichen von gesundem Wald, wenn Wölfe in ihm leben und jagen, dort ihren Nachwuchs großziehen. Der Wolf kann ein Symbol für das Umdenken sein.

Wie sahen Ihre Recherchen zu dem Buch aus, haben Sie beispielsweise einige Zeit mit Wölfen in einem Rudel verbracht (natürlich in Begleitung eines Zoologen,...)?

Das habe ich tatsächlich überlegt, es aber dann doch nicht getan. Für meine Recherche musste ich überlegen, was sinnvoll ist, welche Fragen ich beantwortet haben muss für mein Buch. Und so bin ich in die Lausitz gereist und habe dort eine Wolfsweiterbildung mitgemacht. Ich habe erfahrenen Wolfs-Biologen meine anfangs recht naiven Wolfs-Fragen gestellt - und musste mich von einigen „Bildern“, die ich in meinem Roman verwenden wollte, verabschieden. Ich musste mich entscheiden, ob ich eine Art Disney-Wolfgeschichte schreiben wollte (Junge freundet sich mit verletztem Wolf an und dergleichen) oder eine realistische Geschichte, die dem Wolf am Ende eine Chance einräumt. Und ein an Menschen gewöhnter Wolf hat in Deutschland in freier Wildbahn keine Chance. Also habe ich mich nicht unter Gehege-Wölfe begeben, sondern bin auf den Spuren der wilden Wölfe gewandelt, um so ein Gefühl für sie zu bekommen.

Natürlich habe ich auch stundenlang hinter den Gittern von Wolfsgehegen gestanden und habe sie beobachtet.

Wie würden Sie sich verhalten, wenn sie in "freier Wildbahn" einem Wolf begegnen würden?

Um ehrlich zu sein: Das weiß ich ja erst, wenn ich einen sehe. Ich würde wohl versuchen, mein Herzklopfen zu bezwingen und ihn so lange wie möglich beobachten. Aber Wölfe sind sehr scheue Tiere, besonders die Europäischen Wölfe, und logischerweise würde der Wolf mich zuerst sehen und sich davonmachen, bevor ich ihn entdecke.

Mich würde interessieren, ob die Geschichte von Isegrim auf einen ihrer Träume basiert, also würden sie einmal gerne mit der Protagonistin tauschen wollen?
Ich fühle mich Jola sehr verbunden, denn in meiner Kindheit und Jugend war ich ein Waldmädchen wie sie. Erträumt ist die Geschichte nicht, sie ist erdacht. Und ob ich mit Jola tauschen möchte ... lieber nicht. Außerdem habe ich beim Schreiben monatelang ihr Leben gelebt. Ich weiß also, wie es sich anfühlt ...

Gibt es in ihren Augen eine Gemeinsamkeit zwischen Wolf und Mensch und sehen sie speziell beim Wolf eine besondere Beziehung zu den Indianern?

Die Gemeinsamkeit ist sicherlich das ausgeprägte Familienverhalten (Na ja, das gibt es zumindest bei sehr vielen Menschen).

Indianer haben eine besondere und ganz anders geartete Beziehung zu Wölfen als wir Europäer. Die Indianer haben den Wolf nie verteufelt oder gefürchtet. Für sie war er immer ein besonderes Tier, ein Totem, zum Beispiel, mit dem sie besondere Kräfte und Weisheit verbanden. Ich wünschte, in Deutschland würden die Menschen den Wolf mehr mit „Indianeraugen“ sehen.

Hallo mich würde interessieren ob es feste "Arbeitszeiten" gibt, oder ob es vielmehr so ist, dass manchmal tagelang nicht passiert und dann die ganze Nacht durchgeschrieben wird? Ausserdem wüsste ich gern wo die Bücher entstehen. Gibt es einen Lieblingsort an dem Sie sich mit dem Tablet zurückziehen oder ein Arbeitszimmer mit Schreibtisch? Das sind zwar sehr allgemeine Fragen, aber die würden mich sehr interessieren und wurden im ersten Interview noch nicht gestellt. Und mich interessiert einfach wie so ein Autorinnentag vonstatten geht.

Meine Schreibzeiten sind eher jahreszeitlich bestimmt. Im Frühjahr und Herbst bin ich viel auf Lesereise, im Sommer recherchiere ich in Amerika oder in Thüringen und in den ersten Monaten des Jahres entsteht meist ein neues Buch. Von Januar bis April tauche ich ab in meine Schreibwelt, verschmelze mit den Figuren und lebe ganz mit der Geschichte. In dieser Zeit schreibe ich von morgens bis abends, mache eine Mittagspause und muss mich zwingen, nach draußen zu gehen. Wenn ich richtig im Schreibfieber bin, kann es auch schon mal sein, dass ich 4 Uhr wach werde und eine halbe Stunde später am Schreibtisch sitze. Bei „Isegrim“ war das drei Wochen lang der Fall. Mein Arbeitsplatz ist mein Schreibtisch in meinem Schreibzimmer.

In Anbetracht, dass die Frankfurter Buchmesse schon bald ihre Tore öffnen wird, würde ich gerne wissen, ob Sie auch in diesem Jahr dort anzutreffen sind? :-)

Ja, bin ich - die Termine findet ihr auf meiner Webseite.

Sie haben die Möglichkeit auf der Frankfurter Buchmesse Ihren persönlichen Lieblings Autoren/Autorin zu treffen, wer wäre es und weshalb? Und wie verhalten Sie sich, wenn Sie ganz aufgeregt sind?

Ich mag viele Autoren und wenn ich einem davon begegnen würde ... würde ich vielleicht ein oder zwei Fragen stellen, ganz einfach als Leserin. Da ich inzwischen einige Arena-Autoren gut kenne, freue ich mich schon darauf, sie am Stand zu treffen. Dann wird ganz locker losgeschnattert.

Hallo mich würde folgende Frage interessieren ob sie ihre Charaktere und Handlungsstränge, solange das Buch noch in Arbeit ist überhaupt loslassen oder ob sie plötzlich unter der Dusche springen, weil ihnen noch eine ganz wichtige Veränderung eingefallen ist?

Während des Schreibprozesses lassen mich meine Figuren und die Handlung tatsächlich nur schwer los. Das ist oft nicht leicht für meinen Mann und meine Freunde, weil ich dann oft durch sie hindurchsehe ... was nicht sehr nett ist. Ich habe immer Stift und Zettel dabei. Aus der Dusche bin ich noch nicht gesprungen, aber mehrmals zu nächtlicher Zeit aus dem Bett.

Hallöchen :) Von jedem Ihrer neuen Bücher war ich bis jetzt begeistert und ich bin sehr gespannt auf eine neue und scheinbar ganz andere Geschichte. Daher würde ich gerne wissen: Wie ist es für Sie als Autorin, wenn Sie den Ort wechseln und den Lesern nun ein Buch bieten, das sich mal nicht mit Indianern beschäftigt? Sind Sie aufgeregt, wie dieses Buch von den Lesern angenommen wird? Und dürfen wir uns auf weitere „Ausflüge“ in andere Genres freuen oder ist „Isegrim“ zunächst etwas Einmaliges? Können Sie uns vielleicht schon etwas über Ihr nächstes Projekt verraten?

Für mich war es nach 15 Indianerbüchern enorm wichtig, das Genre zu wechseln, ich habe beim Schreiben und Recherchieren ganz neuen Schwung und große Freude gespürt. Es war eine neue Herausforderung, denn diesmal lag kein Ozean zwischen mir und dem Schauplatz. Und ja, ich bin sehr aufgeregt, wie „Isegrim“ von den Lesern angenommen wird. Sicherlich werden einige traurig sein, dass diesmal keine Indianer drin sind, also auch kein exotischer Schauplatz. „Isegrim“ wird nichts Einmaliges sein, auch mein nächstes Buch wird in Thüringen angesiedelt sein - aber um etwas darüber zu verraten, ist es noch viel zu früh.

Huhu :) Tolles Gewinnspiel, ich liebe Antje Babendererdes Bücher und durfte sie sogar auf der Buchmesse kennenlernen :). Meine Frage: In vielen ihrer Bücher, zum Beispiel Julischatten oder Indigosommer, haben auch die nicht Indianischen Protagonisten Probleme die sie schwer bewältigen können. Hat Sie ihre Arbeit als Arbeitstherapeutin mit Kindern in der Psychiatrie beeinflusst gerade über Jugendliche mit Problemen zu schreiben bzw. hat Sie diese Zeit besonders geprägt?
Ich freu mich total auf Isegrim und bin gespannt auch wenn es nicht um Indianer geht! :D


In meiner Zeit als Arbeitstherapeutin habe ich mit Kindern gearbeitet, die geistig sowie körperlich behindert waren. Meine Erfahrungen haben mir geholfen, Figuren wie Tommy in „Die verborgene Seite des Mondes“ oder Ryder in „Der Walfänger“ lebendig zu beschreiben. Diese Zeit hat mich geprägt, weil ich viel von diesen Kindern gelernt habe.

Mit welchen Problemen sich Jugendliche heute herumschlagen, das habe ich zum Teil auch von meinen Kindern erfahren, bzw. durch sie selbst miterlebt.

Ich wollte fragen, ob sie sich auch vorstellen könnten ein rein sachliches Buch über Indianer zu schreiben. Ihre Recherchen sind immer so detailliert und anschaulich dargestellt, doch in jedem Buch spielt Liebe und Freundschaft eine wichtige Rolle.

Ich denke, ein Sachbuch über Indianer würde mir nicht liegen. Ich bin Geschichtenerzählerin, was mich antreibt, sind die Probleme, die meine Protagonisten bewältigen müssen, die Situationen, in die sie geraten. Schauplätze animieren mich, gehörte und erlebte Geschichten setzen meine Gedanken in Gang. Ich bin keine Indianerfachfrau, die Sachbücher können andere besser schreiben.

Mich würde brennend interessieren wie lange es gedauert hat dieses Buch fertig zu stellen - also vom ersten Gedanken bis zur Veröffentlichung? :)

Es hat ungefähr zwei Jahre gedauert, vom ersten Gedanken bis zum fertigen Buch.

Mich würde interessieren, ob sie während eines Schreibprozesses auch abschalten kann von dem geschriebenem, wenn sie unterwegs ist oder den Alltag meistert. Oder ob ihr die Handlung und die Figuren dann die ganze Zeit im Kopf herumschwirren.

Tatsächlich kann ich während des Schreibprozesses nur schwer abschalten. Deshalb empfinde ich oft den Alltag als Zumutung. Aber der Verstand weiß natürlich, dass mich der Alltag auch erdet, also davor bewahrt, völlig in meiner Romanwelt zu verschwinden. Ich denke, während der heißen Schreibphase bin ich selbst eine Zumutung.

Mich würde interessieren, wie sie auf so ein Buch kommen, also wo sie ihre Ideen hernehmen und was sie tun wenn sie mal keine Idee haben?

Die Ideen schwirren in der Luft, wenn interessante Gespräche stattfinden, sie entsteigen dem Fernseher, wenn ich Dokumentationen anschaue, sie verstecken sich in der Zeitung, in winzigen Artikeln - sie kommen auf ganz verschiedenen Wegen daher und setzen sich manchmal unbewusst in mir fest. Bis ich eines Morgens aufwache und weiß: Aha, darüber will ich schreiben.

Meine Ideen sammle ich natürlich, auch die Zeitungsausschnitte. Und wenn ich tatsächlich mal keinen Einfall haben sollte, dann stöbere ich darin.

Ich schleiche seit Tagen um dieses Gewinnspiel rum und tue mich richtig schwer, mich für eine Frage festzulegen. Das alte Interview hat mir sehr gefallen und die ersten Fragen, die mir eingefallen sind handelten nur von den Erlebnissen mit den Indianern in den Reservaten. Da dieses Buch in eine ganz andere Richtung geht, habe ich meine Fragen alle gestrichen.

Daher nun meine Frage: "Können Sie sich vorstellen, den Platz einer Romanfigur zwischen den Seiten eines Autors oder eventuell einer eigenen Romanfigur einzunehmen? Und wenn ja, warum genau diese Figur?"


Über diese Frage musste ich lange nachdenken. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass es doch solch eine Figur gibt. Es ist die Jodie aus „Libellensommer“. In diesem Buch habe ich wild drauflos geschrieben und mich in die Zeit zurückversetzt, als ich 15 war und was ich mir da erträumte (ich war ein Spätzünder). Ich wäre sehr gern von einem jungen Indianer wie Jay in die Wildnis mitgenommen worden. Und dort geblieben, denn die Schule mochte ich nicht und meine Eltern gingen mir (ganz klar) auch mächtig auf die Nerven. Außerdem hatte ich noch keinen Freund und habe mich nach einem gesehnt.

Also, es wäre gelogen, wenn ich nicht zugeben würde, dass ich sehr gerne diese Jodie gewesen wäre.

Liebe Antje Babendererde! Da ich auch sehr gerne Fantasy lese, soll meine Frage auch diesbezüglich ausfallen. Wenn Sie sich selbst in einen Wolf verwandeln könnten, was würde Sie an diesem Leben am meisten reizen / faszinieren?

Hmmm. Ich denke, am schönsten fände ich, im Wald leben zu dürfen und nicht mehr für Besitztümer verantwortlich zu sein.

1 Kommentar:

  1. Wie schön, dass sich Antje Babendererde die Zeit genommen hat, um tatsächlich alle Fragen zu beantworten!

    Vielen Dank!

    LG Kasia

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