Der 21. Juni 2012 ist wohl ein sehr prägender im Leben der jungen Autorin Jennifer Jäger. Mit ihrem Start der Reihe „Saphirtränen“ möchte sie die E-Books der deutschen Leser erobern. Trotz der Kürze von circa 100 Seiten ist “Saphirtränen: Teil 1 – Niamhs Reise” ein lesenswertes Buch. Ich danke der Autorin und fiebere schon jetzt dem zweiten Teil entgegen. |
Niamhs Volk gehört zu den Wald-Ilyea, die grünes, schwarzes oder braunes, volles Haar besitzen und deren Augen mandelförmig grün sind – bei allen, bis auf Niamh. Ihr Name lautet „die Strahlende“, wahrscheinlich weil ihre Augen blau strahlen wie der sommerliche Himmel, welcher durch das Blätterdach fällt, oder wie der kristallklare Bach, welcher sich durch das Unterholz des Waldes windet.
Eine Gruppe junger Ilyea wird an diesem Abend in den Erwachsenenkreis eingeführt. Niamh fühlt sich nicht willkommen, keiner der anderen jungen Ilyea hat je mit ihr ein Wort gewechselt ohne sie komisch dabei an zu sehen. Selbst Niamhs Eltern scheinen froh zu sein, dass ihre Tochter schon einen eigenen Baum bewohnt. Aber dieser Abend verläuft alles andere als friedlich. Die Zeremonie wird jäh unterbrochen, als Niamh zusammenbricht. Aus der Ohnmacht heraus gekämpft, findet sie sich mit der weisen Frau ihres Volkes, Alriel, in einem Käfig wieder.
Die Dämonen überfielen ihr Dorf und wollen nun von Alriel erfahren wo das Schmuckstück der Wald-Ilyea versteckt ist. Alriel entzieht sich der Folter und Niamh tritt dem Anführer des Dämonenclans gegenüber. Niamh ist für ihm etwas besonderes, denn noch ein Ilyea ist bei im gefangen, Edan. Dieser scheint genauso andersartig zu sein wie Niamh. Als sie erfährt was Deargh, der Anführer, mit Edan und ihr vor hat, versucht sie einen Ausweg zu finden…
Jennifer Jäger … eine sehr junge Autorin mit einem Kopf voller Fantasien und unaufgeschriebener Welten, so würde ich diese beschreiben, wenn mich einer fragen würde. Das erste Werk, welches ich von ihr Lesen durfte, ist der Auftakt einer ganzen Reihe. „Saphirtränen“ handelt von einer neuen Welt. Zuerst dachte ich an den “Herr der Ringe” weil von vier geschmiedeten Schmuckstücken mit sehr viel Macht die Rede ist. Einwenig hat mir gefehlt, dass die Autorin keine Informationen zu diesem Volk hat mit einfließen lassen, doch zieht einen die Geschichte weiter, ohne noch mehr darüber nach zu denken. Aber im Nachhinein fallen einem immer viele Fragen ein, zum Beispiel auch warum nicht mehr über Niamhs Eltern eingegangen wird. Dies alles wird, wie schon geschrieben, nebensächlich, denn die Geschichte geht unerbittlich weiter und zog mich weiter in das nächste Kapitel.
Die tollen Zeichnungen über den jeweiligen Kapitelanfängen seien hier auch angemerkt, denn über jeden Kapitelanfang setzten diese einen schönen Akzent und lassen die Welt der Ilyea noch mehr reifen. Die Autorin versteht es mit ihren Worten zu malen – ob es die Wälder der Ilyea sind oder die Festung der Dämonen, bis hin zu Edan ist alles mit bunten Worten beschrieben, so das die Figuren bei jeden Satz immer lebendiger werden.
Niamh ist mir als Protagonistin sehr unnahbar, vielleicht liegt es auch an der Kürze der Geschichte, aber sei es drum, trotz der Situationen, welche ihr im Leben immer widerfahren, ist sie stark und wächst mit ihnen. Den Gefahren in der Festung steht sie mit Stolz gegenüber und versucht immer wieder einen Plan zurecht zu legen Deargh zu entkommen, wenn sich nicht ständig Edan in den Weg stellen würde. Schade ist nur, dass, wie bereits erwähnt, die Geschichte zu kurz ist für eine so toll gestaltete Welt. Hundert Seiten sind eine knapp gemessene Seitenzahl, aber immerhin besser um die Spannung zu halten und nicht ins Ermüdende hineinzufallen. Der zweite Teil wird sich nicht nur um Niamh drehen, obwohl ich sehr darauf gehofft hatte, ich bin aber guter Hoffnung, dass sie auch ihre Szenen bekommen wird.
Ein kleines aber sehr feines Buch!
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