Mittwoch, 19. März 2014

Buch- Filmbesprechung: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand


Der Roman von Jonas Jonasson „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, hat schon als Buch für Furore gesorgt. Der gleichnamige Film von Felix Herngren hat laut Concorde nicht nur in Schweden den erfolgreichsten Kinostart aller Zeiten hingelegt, sondern ist in ganz Skandinavien bis Island auf Platz 1 gestartet. Jetzt kommt er zu uns ins Kino.
Allan Karlsson (Robert Gustafsson) wird 100 Jahre alt. Doch er hat auf die geplante Geburtstagsfeier keine Lust und verschwindet kurzerhand aus dem Altersheim in Malmköping/Schweden. Er macht sich in seinen Pantoffeln auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof und schon ist er mitten drin in einem turbulenten Roadtrip. Er kommt zu einem Koffer voller Geld und findet in Julius Jonsson (Iwar Wiklander) einen neuen Freund. Und das ist auch gut so, denn der Ganove, dem der Koffer gehört, spürt ihn auf. Sie überwältigen ihn und sperren ihn ins Kühlhaus. Leider vergessen sie ihn dort und so stehen sie nach durchfeierter Nacht vor dem Problem: wohin mit der Leiche? Sie fliehen und entsorgen den toten Kleinganoven, aber jetzt ist die schwedische Mafia hinter ihnen und dem Geld her. Und auch die Polizei sucht nach Allan, da man um dessen Wohlergehen besorgt ist. Als es mehr Tote gibt, fragt sich der Inspektor allerdings, ob Allan wirklich evt. entführt wurde oder gar selbst dafür verantwortlich ist. Das Duo ist inzwischen zu viert, da die beiden den schüchternen Benny (David Wiberg) als Fahrer engagiert haben und bei Gunilla (Mika Skäringer) auf einem Bauernhof untergetaucht sind. Wobei, eigentlich sind sie zu fünft, denn bei Gunilla wohnt noch Elefantendame Sonja. Und jetzt geht es richtig rund. Aber zum Glück hat Allan Beziehungen von früher...

Denn wer sich Sorgen macht, ob das nicht ein bisschen viel für den Hundertjährigen ist, hat weit gefehlt. Allan hat in seinem Leben schon viel erlebt. Immer wieder erzählt er in Rückblenden davon und so erfährt man von seinen explosiven Anfängen, denn Sprengstoff ist seine Leidenschaft, und seinen hochrangigen Bekanntschaften rund um die Welt und durch 100 Jahre Geschichte. Er rettete beispielsweise General Franco in Spanien das Leben, hatte die zündende Idee beim Bau der Atombombe in Amerika und befreundete sich mit US-Präsidenten, trank mit Stalin Wodka, und Albert Einsteins leider nicht annähernd so intelligenter Halbbruder Herbert (herrliche Idee) trieb ihn fast in den Wahnsinn. Immer wieder beeinflusste er das politische Weltgeschehen, obwohl er selbst ganz und gar unpolitisch war und ist. Allan interessiert sich nur für Sprengstoff und er folgt seinem Lebensmotto: ”Es ist, wie es ist, und wie’s kommt, so kommt’s.”, was die letzten Worte seiner Mutter waren.
Der Bestseller von Jonas Jonasson stand 32 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste und ist bis jetzt in über 30 Ländern erschienen. Ursprünglich bei carl’s books erschienen, kam der Roman im Herbst 2013 bei btb raus und umfasst 432 Seiten. Das Cover ziert ein gezeichneter Elefant, der einen Kofferanhänger um den Hals trägt, auf dem Autor und Titel zu lesen sind – sehr passend! Der Schreibstil ist genauso wie der Held und so ist man gleich auf Du und Du. Mit der Zeit wird es immer skurriler und mit jeder Überraschung wird man neugieriger was denn nun schon wieder ist oder in den Rückblenden war. Man muss einfach weiter lesen.

Der Film wurde von Felix Herngren („The Sunny Side“, „S*M*A*S*H“) als skurril-charmantes Roadmovie im Stil einer aberwitzigen Krimikomödie inszeniert. Gleichzeitig tapert der Held durch die Weltgeschichte wie einst Forrest Gump. Wie Allan sich durch die Geschichte sprengt, hat etwas Anarchisches, der Humor ist zynisch und die Figuren sind skurril. Punktgenau besetzt ist die sperrige Hauptrolle mit Schwedens Kultkomiker Robert Gustafsson, der das explosive Geschehen jeder Zeit beherrscht. Auch wenn natürlich nicht alles im Film vorkommt, trifft dieser den Ton des Buchs vollkommen. Eine gelungene Buchadaption!

Der Concorde Filmverleih bringt den Film ab dem 20.3.14 in die deutschen Kinos.
Allen zu empfehlen, die auf schrägen Humor und gepflegten Wahnsinn stehen.

Ihr möchtet heute schon vorab die Filmbesprechung lesen? Gerne, klickt einfach auf das Bild und gelangt auf den Blog babscrazy4film.blogspot.de  unserem Partner Blog.

1 Kommentar:

  1. Ich habe das Buch noch nicht gelesen und weiß auch nicht, ob ich in den Film gehe, vor allem, da er nicht so gut sein soll... Liebst, Emme ♥

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