2011 ist das Jahr für Debütromane und so hat auch die junge Schweizer Autorin Sandra Todorovic ihr Werk herausgebracht. Zusammen mit dem Asaro-Verlag wird jetzt mit "Wächter der Unterwelt – Schlüssel der Ewigkeit" Deutschland und seine Leserschaft erobert. |
Wenn man siebzehn Jahre alt ist, kann man nicht gerade behaupten, dass einem die ganze Welt offen steht. Man ist noch von den Entscheidungen der Eltern abhängig, wird von seinen Hormonen ferngesteuert und weiß nicht wirklich was nach der Highschool auf einen wartet. So geht es Sara, nur dass sie vor fast drei Jahren ihre Mutter verloren hat, als diese von einem Auto angefahren wurde und in Saras Armen starb. Seit diesem Tag lebt sie sehr in sich zurückgezogen, nur ihre besten Freundinnen und ihr Kumpel Sam wissen wo Sara der Schuh drückt. Auch ihr Vater ist nicht mehr der Selbe. Meist einwenig aufbrausend und bestimmend, führt er sich auf, und leider ist er auch noch der Rektor ihrer Schule. Doch zum Glück hat Sara noch ihre Großmutter, die nach dem Tod ihrer Schwiegertochter bei ihrer Enkelin eingezogen ist, um ihr einwenig beizustehen. Auch ihre über alles geliebte Freundin Keira ist ein wahrer Sonnenschein in Saras Leben, und bis zu dem alles verändernden Augenblick in ihrer Schule, hätte Sara nie gedacht, dass ein Mensch ihr Leben wieder lebenswert machen könnte. Sara geht nicht auf irgendeine Highschool, sie ist eine von vielen Schülern auf einer Musikschule, die diese besonderen Talente fördert.
Für Sara ist es mal wieder einer dieser typischen Tage: weder kommt sie aus dem Bett, noch hat sie große Freude daran in die Schule zu gehen. Nach einem leicht ermüdenden Tag und endlosen Gesprächen mit Keira und ihren Freundinnen, möchte Sara nur noch nach Hause, doch da vernimmt sie die schönsten Klavierklänge, die sie je in ihrem kurzen Leben gehört hat. In einem der Musikzimmer sitzt ein, für Sara, fremder Junge. Dieser ist so sehr gefesselt von seinem Klavierspiel, dass er Saras Anwesenheit nicht mitbekommt. Diese wird wie magisch angezogen und kann ihren Blick nicht von dem dunkelhaarigen Jungen lösen. Und selbst als das Klavierstück zu Ende ist, steht sie wie verträumt in der Tür, nur ihre Augen auf seine gerichtet, die er ihr zuwandte, seine meerblauen Augen, die ihr bis in die Seele zu schauen vermögen. Keira reißt Sara alles andere als sanft aus ihre Erstarrung, diesen Augenblick nutzt Dante – diesen Namen sagt Keira Sara später – um Sara anzusprechen. Doch mehr als ein schüchternes “Hallo” kommt nicht aus Saras Mund.
Peinlich berührt, geht Sara nach Hause und hofft Dante nicht mehr so schnell über den Weg zu laufen. Sara hat außer ihrem Vater noch ein ganz anderes Problem, denn immer wenn sie allein in ihrem Zimmer ist, fühlt sie sich beobachtet. Und eines Tages bekommt sie Recht, denn das unsichtbare Wesen fängt an mit ihr zu reden.
Die Ereignisse in Saras Leben beginnen sich zu überschlagen und immer ist Dante in der Nähe, in den sie sich schlussendlich auch Hals über Kopf verliebt. Doch die beiden schweben in Lebensgefahr, Dante ist kein Mensch, sondern ein Wächter aus Atlantis und lebt nun schon 200 Jahre in Saras Welt. Nun versucht Sara nicht nur Dantes Leben zu retten, auch der Weg nach Atlantis muss schnellstens gefunden werden.
Wie ihr wahrscheinlich an der langen Vorstellung mitbekommen habt, bin ich immer noch gefesselt von diesem Buch. Ich weiß zwar nicht wie alt die Autorin bei der ersten Fassung des Manuskriptes zu ihrem Buch war, aber eines merkt man, hier wird nicht mit einem naiven Wesen geschrieben, sondern mit klaren Linien. Wenn die Protagonistin vierzehn gewesen wäre, würde die Geschichte so gar nicht rüber kommen, doch die siebzehn Jahre in ihrem schon turbulenten Leben haben Sara anscheinend sehr erwachsen werden lassen. Natürlich sind auch ein paar Szenen dabei, die sehr kitschig erscheinen, aber es ist nun mal darauf abgestimmt und wird auch so im Klappentext angekündigt.
Ein paar Buchbeurteilungen von anderen Buchseiten erschrecken mich, denn dort wird dieses Buch nicht sehr gut besprochen, was ich zu sehr herabgestuft finde. Denn man muss immer daran denken, dass es eine sehr junge Autorin ist, die dieses Buch geschrieben hat, und dass viele Medien und Bücher unsere Generation sehr beeinflussen. Natürlich müssen auch Buchtitel wie “Twilight” fallen, aber in welchen Buch steckt heute keine Andeutung auf “Twilight” ´mehr. In mir hat Sandra Todorovic auf jeden Fall eine Leserin gefunden, die ihr Buch sehr genossen hat, die jetzt schon mit den Füßen scharrt, mit der Hoffnung auf einen zweiten Teil.
Auf der Internetseite wird schon angekündigt, dass “Wächter der Unterwelt” eine Trilogie werden soll, und hoffentlich wird es das auch.
Wer in eine fantastische Welt einer sehr charmanten Protagonistin abtauschen möchte, dem kann ich “Wächter der Unterwelt - Schlüssel der Ewigkeit” nur ans Herz legen und hoffe, dass die zukünftigen Leser nicht andere Richtungsgebende Werke im Hinterkopf haben, denn ohne kann man sich besser auf dieses Werk einlassen.
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