„Hexenflammen – Ein Kelch voll Wind“ ist der Auftakt der neuen Fantasy-Reihe von Cate Tierman. Erschienen ist der 320 Seiten umfassende Roman zeitgleich mit dem zweiten Teil der Reihe „Hexenflammen – Ein Ring aus Asche“ am 11.02.2012 im cbt-Verlag und auch Teil drei und vier sind mit relativ kurzem Abstand gemeinsam bereits am 18.03.2013 erscheinen. Ich danke dem Verlag, dass sie es mir ermöglicht haben, durch ein Rezensionsexemplar in die Welt der „bonne magie“ einzutauchen. |
Clio Martin ahnte ebenfalls nichts von ihrer Zwillingsschwester, wuchs jedoch seit dem Kindesalter mit der Bonne Magie, einem Ableger der Wicca-Magie und so etwas wie die Religion nach der die Familie seit Jahrhunderten lebt, auf und wurde von ihrer Großmutter in der Hexerei unterrichtet. Als sie Thais das erste Mal gegenüber steht, ist ihre Freude nicht sonderlich groß, fürchtet sie doch, ihren Platz und ihre Großmutter nun teilen zu müssen. Als die Mädchen jedoch erfahren, was hinter ihrer Trennung steckt und welche Gefahren mit ihrer Wiedervereinigung einher gehen könnten, beschließen sie, gemeinsam den Geheimnissen auf die Spur zu gehen.
Das Buch hat mir persönlich sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig und passend für das empfohlene Alter. Man verschlingt das Buch geradezu. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Einmal jeweils aus der Sicht von Thais und Clio. Diese Abschnitte sind in der Ich-Form geschrieben und geben einem dadurch sehr gute Einblicken in das Gefühlsleben der beiden Mädchen. Man kann nahezu mitempfinden wie es ihnen ergeht, als sie einander nach Jahren das erste Mal in die Augen schauen. Als drittes liest man aus der Sicht verschiedener Mitglieder der „Treize“ (franz. für Dreizehn – ein Hexenzirkel, der aus dreizehn Mitgliedern besteht). Diese Abschnitte sind in der Betrachter-Perspektive geschrieben. So lernt man neben den Hauptcharakteren auch einige Nebenfiguren ein wenig besser kennen, die vielleicht in den Folgebänden noch größere Rollen spielen werden.
Die Charaktere der beiden Mädchen sind schön ausgearbeitet. Beide haben so ihre Eigenheiten, während Thais ab und an fast schon ein wenig übersensibel, schüchtern und naiv rüber kommt, ist Clio selbstbewusst und eine Spur eingebildet. Die Nebenfiguren sind leider teilweise etwas blass geblieben. Man erfährt nur wenig über sie, hat aber bei einigen vielleicht schon eine gewisse Ahnung in welche Richtung sie sich entwickeln. Ich hoffe, dass sich das in den Folgebänden aufklärt.
Alles in Allem ist „Hexenflammen – Ein Kelch voll Wind“ ein guter Auftakt zur neuen Reihe. Zwar verrät der Klappentext schon relativ viel der Handlung, man kann also nicht allzu viel Spannung erwarten, was mich jedoch keineswegs gestört hat. Ich gehe jedoch davon aus, dass sich dies in den Fortsetzungen ändert. Ein klitzekleines Problem hatte ich manchmal mit den französischen Begriffen, die hier und dort eingestreut wurden – größtenteils in Zusammenhang mit der Magie. Da der Clan jedoch ursprünglich aus Frankreich stammt, ist es nur nachvollziehbar, dass die Zaubersprüche teils in der Muttersprache verfasst sind und es stört den Lesefluss auch nicht erheblich. Eine Geschichte, jedem zu empfehlen, der Hexengeschichten mag. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen und bin gespannt, was noch alles auf die Zwillinge wartet.
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