Die Frage taucht immer dann in den Medien auf, wenn gerade einmal wieder in Frankfurt oder Leipzig eine Buchmesse stattfindet oder große Literaturpreise verliehen werden: Ist das gedruckte Buch bald tot? Dabei ist die Debatte um das große Büchersterben eigentlich gar keine. Noch immer lesen etwa 80 Prozent der Deutschen gedruckte Bücher, gleichzeitig aber steigen die Absatzzahlen von eReadern und eBooks jedes Jahr weiter an. Wie geht das zusammen? Und bedeutet ein neues Medium gleichzeitig automatisch das Aus für ein altes?
Bücher sind und bleiben der Menschheit wichtigstes Kulturgut. Ihr Ursprung reicht weit über die Erfindung des Buchdrucks 1450 hinaus, er ist jedoch der Ausgangspunkt der Massenverbreitung des geschriebenen Wortes. Seitdem blättern Generationen von Menschen in gebundenen Seiten aus Papier, lesen stundenlang am Stück in dicken Wälzern, atmen den Geruch der Seiten und Druckerfarbe ein und tauchen ab in die unterschiedlichsten Welten und Themen.
Man stelle sich einmal vor, sich mit einem eReader in der Hand ein ganzes Wochenende auf der Couch zu vergraben, die Nase auf den Screen gedrückt und ständig die Körperhaltung wechselnd, auf der Suche nach der perfekten Leseposition – auf dem Rücken, mit verschränkten Beinen, auf dem Bauch, auf der Seite. Macht doch kein Mensch, oder? Aber nur, weil dem E-Reader die Romantik und Nostalgie eines richtigen Buches fehlt, heißt es nicht gleich, dass es nichts taugt und grundsätzlich zu verdammen ist. Denn so schön gedruckte Bücher auch sind, so wirklich praktisch sind besonders die dicken oder besonders aufwändigen Exemplare nicht. Sie nehmen viel Platz in der Tasche weg, wiegen das eine oder andere Gramm extra und sind mit Vorsicht zu behandeln, damit der Buchrücken nicht bricht oder die Seiten nicht im Eselsohrenchaos versinken. Sprich: für unterwegs sind eBook-Reader vielleicht tatsächlich die bessere Wahl.
Für den täglichen Weg ins Büro und nach Hause sind die digitalen Geräte wie
Thalias Tonlino Shine der perfekte Begleiter. Aber nicht nur auf Reisen sind eReader dem guten alten Buch überlegen. Auch wenn es um Sachtexte geht, haben sie so ihre Vorteile. Beim Recherchieren für Artikel, Hausarbeiten oder andere wissenschaftliche Arbeiten kommt einem die Suchfunktion im Text, die viele Lesegeräte bieten, zugute. Man muss nicht ständig im Text herumsuchen, sondern bekommt die Suchergebnisse markiert angezeigt. Versehentlich vom Wind umgeblätterte Seiten sind ebenfalls passé.
Mit dem Gefühl, das gedruckte Bücher bei uns Leseratten auslösen, kann aber selbst der tollste eReader nicht mithalten. Digitale Lesegräte haben nichtsdestotrotz ihre Daseinsberechtigung. Nur um richtig in einem guten Buch versinken zu können, muss man das Papier zwischen den Fingern spüren und wortwörtlich die Nase in Buch stecken. Und: eBooks lassen sich so schlecht verschenken. Blöd, wenn man guten Freunden gerne tolle Bücher schenkt.
Wie betrachtet ihr das mit den eReadern? Besitzt ihr einen? Wenn ja, welchen und seit ihr zufrieden? Falls ihr keinen Besitzt und auch keinen besitzen möchtet, sagt uns einfach wieso.