Sonntag, 4. Dezember 2011

Stille Nacht: Magische Liebesgeschichten von Tanja Heitmann

Stille Nacht” steht bald vor der Tür und so haben bekannte Autorinnen wie Tanja Heitmann, Nina Blazon, Nora Melling und viele weitere je eine Kurzgeschichte verfasst, die immer in den Tagen vor oder am heiligen Abend liegen. Auf 185 märchenhaften Seiten können sich die Leser in eine fantastische Welt entführen lassen und sich so auf Weihnachten einstimmen.
 
Erschienen ist dieses kleine Paperback im Rowohlt-Verlag, der mir ein Leseexemplar zur Verfügung stellte.
„Eine Spur von Rot“ von Tanja Heitmann

Tief im verschneiten, finnischen Wald versteckt sich ein junger Mann. Schlimme Verzweiflung trieb ihn in die Einsamkeit, denn Finjas ist ein Vampir, so wie der größte Teil der Weltbevölkerung. In Finjas Welt haben Vampire die Herrschaft übernommen, doch Finjas kann damit nicht leben und zieht die Einsamkeit dem Grauen vor. Doch eines Nachts sieht er mitten im verschneiten Wald ein Mädchen mit einem roten Tuch. Aber Michals ist nicht nur eine attraktive Frau, sondern auch ein Mensch …

„Das Herz in der Dunkelheit“ von Gesa Schwartz

Paris ist traumhaft in dieser verschneiten Weihnachtszeit, doch für Sophie ist es die einsamste Zeit im ganzen Jahr. Noch bevor sie in ihrer leeren Wohnung ankommen kann, wird sie von zwei Gestalten angegriffen. Scharfe, giftige Krallen schlagen sie bewusstlos, doch kurz bevor sie die Schwärze übermannt, bemerkt sie, dass starke Arme sie davon tragen. Ein Fieber beginnt in Sophies Körper zu wüten, doch langsam erwacht sie aus diesem Wahn und sieht eine fremde Gestalt vor sich, jedoch ist sein Gesicht im Schatten verborgen und nur seine Stimme hält Sophie von der Angst ab, die sie zu überschatten versuchte. So geht es nun schon mehrere Tage und Sophie kommt immer mehr und mehr zu Kräften. Eines Abends geht sie einen dunklen Gang voller Statuen entlang, in dessen Mitte ein riesiger Mann sitzt. Doch seine Gestalt ist dämonisch und beängstigend und erwacht in dem Moment zum leben, als Sophie seine krallenartige Hand berührt …

„Tom Jofnurs Lied“ von Nina Blazon

Ein Walboot mitten in der Arktis: die Männer kämpfen ums blanke Überleben. Doch sie werden nicht von der Kälte angegriffen, sondern von Sirenen, die die Männer mit in ihr tiefes, kaltes Reich ziehen wollen. Unter ihnen ist auch Tom Jofnur, der Arzt dieser Expedition, welche nur ein Ziel verfolgt, das Horn des Narwals zu bekommen. Über dieses Horn wurde geweissagt, dass es jeden Wunsch erfülle. Die Männer jagen den Wal schon ewig, bekommen zwar ab und zu einen Teil seines Körpers vors Fernglas, doch sie erwischen ihn niemals. Erschöpft kehren die Überlebenden zum Schiff zurück, um dort zu erfahren, dass Einheimische sie zu einem anderen Ort führen wollen. Dort unter dem Eis verborgen findet Tom ein weibliches Skelett und bettet es zur letzten Ruhe im Schnee. Viele Tage gehen ins Land und kein einziger Fisch, geschweige denn ein Wal, ist in Sicht, bis eines Tages ein schönes Mädchen auf dem Eis steht …

„Geisterwolf“ von Anika Beer

Nervendes Piepen dringt in Jolies Schlaf. Es ist kurz vor Weihnachten und ihre Mitbewohnerin Anna rumort schon eifrig in der Küche. Jolie versprach ihr, sie zum Zug zu begleiten damit sie die Feiertage bei ihren Eltern verbringen kann. Einerseits ist Jolie betrübt, denn auf sie wartet niemand und doch wird sie schon irgendwie die Zeit rum bringen bis Anna wieder da ist. Auf einer Brücke, die über einen kleinen Fluss verläuft, trifft sie Adrian. Auch dieser scheint allein zu sein und so verabreden sie sich für den gleichen Abend. Doch, was Jolie nicht mitbekommt: in dieser Nacht ist Vollmond …

„Winterkinder“ von M.F. Hammesfahr

Zusammen mit ihren beiden Freundinnen Lara und Marie feiert Jenny in einer einsamen Hütte Weihnachten, doch bevor selige Stimmung aufkommen kann, werden die Freundinnen von Angst heimgesucht. Mitten im verschneiten Wald sehen sie einen jungen Mann, der mit seinem Messer auf etwas Unsichtbares einschlägt. Noch bevor die Mädchen dazwischen gehen können, entdeckt er sie und flieht. Am Ort des Geschehens angekommen, finden sie nur Eisklumpen, jedoch haben diese Ähnlichkeiten mit Köperteilen. Voller Angst verbarrikadieren sich die Mädchen in ihrer Hütte, doch Jenny kann den Anblick des Fremden nicht vergessen und macht sich auf die Suche nach ihm …

„Raunächte“ von Nora Melling

Es ist der stressigste Tag im Jahr für Elodie, der Tag vor Heiligabend. Doch als vor einem Kaufhaus ein Auto auf sie zurast, verändert sich dieser Tag schlagartig. Zum Glück ist ein edler Retter zur Stelle und hilft Elodie bevor ein Unglück geschehen kann. Doch Mick ist nicht aus dieser Dimension und stellt Elodies heiligen Abend komplett auf den Kopf …

Ich liebe es kurz vor Weihnachten mich mit solchen Büchern einzustimmen und obwohl dieses Buch nicht das typisch Weihnachtliche verkörpert, war es doch schön, die Protagonisten durch ihre Festtage begleiten zu können. Die märchenhaften Liebesgeschichten werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ich vermag keine Lieblingsgeschichte zu benennen. Alle Geschichten sind flüssig geschrieben, verzaubern ab dem ersten Wort und fesseln bis zum Schluss. Für alle, die solche Kurzgeschichten lieben, kann ich dieses im November erschienene Buch einfach nur empfehlen. Und dank des verträumten gestalteten Covers ist es ein toller Blickfang unter dem Weihnachtsbaum.

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