Manchmal surfe ich auf Internetseiten, um mich über die neusten Bücher zu informieren. Und auch dieses Mal habe ich wieder ein wunderschönes Buch gefunden, das ich auf Anhieb interessant fand. Umso erfreuter war ich, als ich vom Dressler Verlag das Buch „Für immer die Seele“ von Cynthia J. Omololu bekommen habe. Auf den 381 Seiten konnte ich in das Leben oder besser gesagt in die verschiedenen Leben von Cole eintauchen. |
Kate und Cole könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Cole die typischen Sehenswürdigkeiten von London abklappern will, interessiert sich Kate nur für die nächste Boutique. Doch sich den Willen ihrer Schwester beugend, geht Kate mit Cole in den Tower of London. Sie schließen sich einer Touristenführung an ohne zu Wissen was bald geschieht. Da Kate schnell gelangweilt von der Führung ist, entschließen die Schwestern den Tower auf eigene Gefahr zu erkunden. Die Beiden entdecken einen Raum, in dem an den Wänden die letzten Worte der zum Tode Verurteilten stehen. Ein Satz weckt die Aufmerksamkeit von Cole, die das Gefühl nicht los wird, mit dem Tower verbunden zu sein. Auch die Worte: „Ad vitam aeternam“ kommen ihr bekannt vor. Auch wenn Cole kaum Latein spricht, weiß sie tief in ihrem Inneren die richtige Übersetzung : „Bis in alle Ewigkeit“. Da Kate unbedingt die Kronjuwelen sehen will, machen sich die beiden auf den Weg um die kurze Warteschlange auszunutzen. Cole wird dazu verdonnert ein Foto von Kate und dem Soldaten, der die Kronjuwelen bewacht, zu machen. Doch ihr wird plötzlich schwindlig und sie stolpert über einen Fremden. Als dieser den Versuch unternimmt, sie am Arm festzuhalten damit sie nicht fällt, explodiert alles vor Coles Augen und sie ist nicht mehr in der Gegenwart und Cole, sondern eine hochrangige Dame, die im Tower von London hingerichtet wird. Als sie wieder zu sich kommt, wird sie nicht nur von ihrer Schwester umsorgt, sondern auch von Owen und dem Fremden namens Griffon. Sich um die Gesundheit von Cole sorgend, läd Griffon sie zu einem Tee ein und sie verstehen sich auf Anhieb.
Leider ist Cole nur in London weil ihr Vater sie in einer seiner Geschäftstermine eingebaut hat und so ist die Freundschaft zu Ende eh sie richtig begann. Kate, Cole und ihr Vater machen sich wieder auf den Weg in die USA ohne zu ahnen, dass das Abenteuer erst begonnen hat, denn diese Vision von Cole wird nicht ihre Letzte sein und sie wird Dinge über sich erfahren, die sie nie für möglich gehalten hat.
Wird sie Griffon je wiedersehen?
Der Auftakt einer neuen Trilogie ist Cynthia J. Omololu wirklich gelungen. Man merkt, dass sie sich mit der Geschichte richtig auseinandergesetzt hat. Die Handlung und die Geschichte an sich, sind mir so noch nie untergekommen. Also kann ich sie guten Gewissens als neuartig bezeichnen. Frau Omololu hat ein Auge fürs Detail. Der Leser wird in dem Buch mit viel Geschichte konfrontiert. Die Geschichte an sich ist spannend, wurde mir auf Dauer aber leider etwas zu langatmig, weil die Figuren diese meistens erzählten, aber immer mehr abschweiften und die Handlung bisweilen nicht voran kam. Doch die Szenen sind mit Liebe fürs Detail beschrieben und konstruiert, sodass es einem ein Leichtes war, in die Story einzutauchen. Die Hauptcharaktere und ihre Nebenfiguren fand ich sehr interessant. Cole ist von ihrem Wesen her, ein freundliches, loyales und nettes Mädchen. Dass sie eine bekannte Cellistin ist, merkt man schnell, denn sie hat mehr Erfahrung mit dem Cello als mit Menschen. Sie ist sehr schüchtern, will aber Erwachsen wirken. Manchmal hat sie auch so ein Schwarzweiß-Bild von der Welt. Aber das macht sie so sympathisch. Sie ist nicht die perfekte Protagonistin, die die Welt ohne Wimpernzucken retten kann, sondern hat Fehler, die sie dem Leser näher bringen. Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen. Im Gegensatz dazu steht Griffon. Er ist weltoffen, bewandert in fast allen Dingen, liebevoll und verständnisvoll. Für ihn gibt es immer mehrere Erklärungen für eine Tatsache und er sieht alle Seiten der Medaille. Dieser Gegensatz machen das Buch spannend, weil man nicht weiß, wie der eine Charakter den anderen beeinflusst und die Handlungen so nicht vorhersehbar sind. Auch die Nebenfiguren sind mit ihrer ganz eigenen Geschichte interessant. Die Mutter von Cole ist so stolz auf ihr Wunderkind, dass sie Kate manchmal komplett vergisst. Sie sieht nicht den Menschen an sich, sondern nur seine Fähigkeiten. Dagegen steht Griffons Mutter, die mehr wie eine Freundin als eine Mutter ist. Sie ist genauso weltoffen wie ihr Sohn und behandelt Cole nicht wie ein Kind oder die weltberühmte Cellistin, sondern wie eine Ebenbürtige. Und wiederum spiegelt sich hier der Gegensatz wieder, den ich ja persönlich so liebe. Der Schreibstil rundet das Buch dann noch perfekt ab. Er ist flüssig und nicht zu schwierig, aber trotzdem noch anspruchsvoll. Das Cover ist wunderschön gestaltet und strahlt eine Art Harmonie aus.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der Abstand von den üblichen Handlungen mit Vampiren, Elfen oder Zeitreisenden braucht und auch jedem, der einmal in das Fantasy-Genre eintauchen möchte.
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