Donnerstag, 14. März 2013

Buch- und Filmbesprechung von Rubinrot


Rubinrot“ von Kerstin Gier ist der erste Band ihrer "Liebe geht durch alle Zeiten"-Trilogie, die es beim Arena-Verlag in einem sehr schönen, den Originalcovern angeglichenen Sammelschuber gibt. Zur Verfilmung von „Rubinrot“ hat der Verlag die Film-Ausgabe herausgebracht. Sie umfasst 343 Seiten plus Anhang (u.a. mit Grußwort der Autorin) und zeigt auf dem Cover die Hauptdarsteller Maria Ehrlich und Jannis Niewöhner. 
Im Buch sind 32 Seiten mit Bildern aus dem Film. Zusätzlich gibt es „Rubinrot – Das Offizielle Buch Zum Film“ (ebenfalls im Arena Verlag erschienen). Es umfasst 141 Seiten und informiert über das Making-off des Films. Der Film hatte am 5.3.2013 Premiere in München und wird am 14.3.2013 vom Concorde Filmverleih in die deutschen Kinos gebracht. Ich bedanke mich auf das Herzlichste beim Verlag für die Rezensionsexemplare und bei Concorde, dass ich der Pressevorführung und der Premiere beiwohnen durfte.

Gwendolyn Shepherd ist ein ganz normaler Teenager im London der heutigen Zeit – dachte sie zumindest. Naja fast, denn sie kann Geister und Dämonen sehen und mit ihnen sprechen. Doch das nur am Rande. Als Gwen 16 wird, muss sie feststellen, dass nicht ihre Cousine das Zeitreise-Gen geerbt hat, sondern sie. Natürlich weiß sie um dieses große Familiengeheimnis, denn Charlotte wird seit Jahren auf die damit verbundene Aufgabe vorbereitet. Gwendolyn, bisher das wenig beachtete Aschenputtel der Familie, muss nun schleunigst lernen was es mit dem rätselhaften Grafen von Saint Germain, der Geheimloge und dem Chronografen auf sich hat, der ein kontrolliertes Reisen in die Vergangenheit ermöglicht.


Zum Glück ist sie dabei nicht auf sich allein gestellt denn auch Gideon de Villiers hat das Zeitreise-Gen geerbt. Er ist 2 Jahre älter als Gwendolyn, entstammt dem Parallelzweig der Großfamilie und ist, was das Zeitreisen angeht, schon ein Profi. Allerdings ist er erst mal wenig begeistert jetzt mit Gwendolyn statt mit Charlotte zusammenarbeiten zu müssen. Und auch Charlotte ist alles andere als erfreut. Der Ärger ist vorprogrammiert und Gwendolyn ist froh, dass ihr ihre beste Freundin Leslie mit Rat und Tat zur Seite steht. Die kann sie auch gut brauchen, denn es gibt da noch ein kleines Problem. Gideon kann nicht nur alles perfekt, er sieht auch noch umwerfend gut aus. Und so kommt es, wie es kommen muss: Gwendolyn verliebt sich in Gideon. Doch die Liebe durch die Zeiten ist ein schwieriges Unterfangen – nicht einfacher als die Anforderungen des Grafen zu erfüllen den Kreis der geheimnisvollen 12 Edelsteine zu vollenden, in der Hoffnung der Menschheit großen Segen zu bringen. Ein atemberaubendes Abenteuer beginnt, in dem es bald um Leben und Tot geht.

Kerstin Gier ist mit diesem Fantasy-Jugendbuch und der ganzen Trilogie eine Mischung zwischen „Twilight“ und den Büchern von Cornelia Funke gelungen. Die Idee mit der geerbten Fähigkeit in die Vergangenheit springen zu können, ist ausgesprochen zauberhaft, gut durchdacht und sorgt richtig für Spannung. Ganz nebenbei erfährt man etwas vom London vergangener Jahrhunderte. Sehr erfrischend: trotz einiger Reminiszenzen an „Twilight“ und „Harry Potter“ geht es nicht um Vampire, Werwölfe oder Zauberer, sondern um eine Geheimloge. Das bietet auch genügend Stoff für eine interessante Fantasy-Story. Die Hauptcharaktere Gwendolyn und Gideon nehmen einen sofort für sich ein und machen es dem Leser leicht mit ihnen zu kämpfen, zu rätseln und zu lieben. Auch ihre beste Freundin Leslie muss erwähnt werden, die unermüdlich an Gwens Seite ist, wenn sie gebraucht wird. Überflüssig zu erwähnen, dass der Zoff mit Charlotte, die über die Entwicklung wenig amüsiert ist, für Würze sorgt.

Frau Gier schreibt leicht und flüssig und vermag es mit ihrer Geschichte Spannung bis zum Schluss aufzubauen. Denn eines steht fest, man will unbedingt wissen wie es weiter geht.
Ganz allerliebst ist das Cover gestaltet und ich bin sehr froh, dass die Filmausgabe zwar die Hauptdarsteller vom Kinoplakat zeigt, die schöne grafische Gestaltung des Originalbuchs aber beibehält. Ein absoluter Blickfang! Das vielleicht einzige Manko ist, dass in dem Buch ein bisschen wenig passiert. Aber ich darf jetzt schon verraten, dass das spätestens in Band 3 „Smaragdgrün“ wieder gut gemacht wird.


Im Gegensatz dazu geht der Film unter der Regie von Felix Fuchssteiner deutlich über das Buch-Ende hinaus und wartet mit einem ebenso actionreichen wie romantischen Showdown auf.
Neben den Jungdarstellern Maria Ehrlich und Jannis Niewöhner, ist der Nebencast mit so klangvollen Namen wie zum Beispiel Veronica Ferres (Gwens Mutter Grace) oder Uwe Kockisch (Gideons Onkel Falk de Villiers) hervorragend besetzt. Das Setting ist ausgesprochen authentisch, die Story immer spannend und die keimende erste Liebe zwischen Gwendolyn und Gideon macht einfach Spaß – nicht zuletzt wegen Maria und Jannis, die die Hauptcharaktere ganz bezaubernd verkörpern. Beide haben auf der Premiere in München, wo ich Gelegenheit hatte mit ihnen zu sprechen, einen sehr charmanten Eindruck hinterlassen. Maria vermittelt problemlos, dass hinter Gwen mehr steckt, als ein einfältiger Teenager, auch wenn sie völlig unvorbereitet ist. Und Jannis bringt die Coolness von Gideon absolut glaubhaft rüber ohne selbst überheblich zu sein – sehr sympathisch!

Eine gelungene Filmadaption für die sicher eher jugendliche Zielgruppe – macht aber auch jung gebliebenen Erwachsen mit Fantasy-Interesse Spaß. Der Titelsong „Faster“ kommt von Sofi de la Torre, die im Film selbst damit auftritt.

Wer etwas über die Entstehung des Films „Rubinrot“ erfahren möchte, ist mit dem „Offiziellen Buch zum Film“ von Ulrike Köbele sehr gut bedient. Sehr schön bebildert und mit Zitaten durchsetzt, erfährt man viel über die Darsteller, den Dreh und vieles mehr.

Wir sind auf jeden Fall bereit für Teil 2 „Saphirblau“ – Buch und Film!

1 Kommentar:

  1. Erst einmal: Richtig gute Rezension!

    Ich liebe das Buch, auch wenn kleine Schwächen da sind (warum schweigt Gwen, wenn es um ihr Leben geht und sie weiß, dass sie bei ihrer Familie bestens verstanden wird? Dass man ihr glauben und helfen wird? Weil das Haustier der Schwester als Diskussion Vorrang hat? Na ja... :-) ) Ansonsten eine dicke, fette Empfehlung. Das Buch ist weit überdurchschnittlich!

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