Vor einigen Tagen bekam ich vom Fischer Verlag ein Paket zugeschickt. Es enthielt zu meiner Freude „Shadow Falls Camp – Entführt in der Dämmerung“ von C.C. Hunter, wofür ich mich herzlich bedanken möchte. Auf den 530 Seiten konnte ich Kylie, Miranda, Della und den anderen Bewohner des Shadow Falls Camp auf ihrer Suche nach sich selbst folgen, die einige aufregende Abenteuer und vor allem jede Menge Verwirrung und Gefühlschaos mit sich brachte. |
Obwohl es scheint, als hätte der Hirsch sie vor einem Blitz und der Adler vor einer Schlange gerettet, meint Kylie den finsteren Blick der Tiere auf ihr gespürt zu haben. Und einmal mehr stellt sie sich die Frage was in dem Camp so vor sich geht. Natürlich bekommt Kylie auch noch geisterhaften Besuch von Jane Doe, einer Frau mit Amnesie. Um ihr zu helfen begibt sich Kylie mit Burnett und Della als ihre „Schatten“ auf den Friedhof. Doch das stellt sich für Geisterseher als ein sehr schwieriges Unterfangen heraus. Sobald die Geister mitbekommen haben, dass Kylie sie sehen kann, wollen alle ihre Hilfe und sie bricht beinahe zusammen – wäre nicht Jane gewesen, die alle Geister vertrieben hat. Auch der Friedhof stellt sich als eine Art Sackgasse heraus, zwar hat sie einen Tipp über Janes richtigen Namen von einem anderen Geist bekommen, doch die Geschichte hinter diesem Namen ist mehr als schaurig.
Sollte Jane wirklich diese Frau sein, wäre sie die Mörderin ihres eigenen Kindes und des Kindes ihrer ehemaligen Nachbarn. Doch Kylie vertraut einmal mehr auf ihre Gefühle und glaubt nicht, dass Jane dazu in der Lage wäre. Holiday rät ihr davon ab, sich weiter mit diesem Geist zu beschäftigen, da sie Angst hat, dass Kylie an einen bösen Geist geraten ist. Diese „besonderen“ Geister versuchen alles, um den jeweiligen Menschen, der sie sehen kann, in den Wahnsinn und später in die Hölle zu treiben, damit ihre eigene Strafe geringer ausfällt. Kylie lässt sich von der Warnung nicht abbringen und recherchiert weiter.
Doch was wäre „Shadow Falls Camp“ ohne das Gefühlschaos. Denn dieses kommt für Kylie und ihre Freundinnen noch dazu. Miranda weiß nicht, was sie für Perry fühlt, Della versucht über Lee hinweg zu kommen und tanzt auf einer Party mit Chris, anstatt mit Steve, der sie so attraktiv fand, und Kylie muss sich bewusst werden, ob sie lieber mit Lucas oder Derek zusammen sein möchte. Und irgendwo lauern auch noch Mario und Red, die hinter Kylie her sind. Wird Kylie endlich herausfinden wer sie ist? Wer kommt am Ende mit wem zusammen? Und was haben Mario und Red vor?
Als ich „Entführt in der Dämmerung“ zum ersten Mal las, war ich genauso begeistert wie von den ersten beiden Bänden. Das gibt es oft, dass den Autoren nach 2 oder 3 Büchern der Stoff ausgeht und sie die Geschichte unnötigerweise in die Länge ziehen. Das ist hier absolut nicht der Fall. Die Handlung bleibt spannend und nicht vorhersehbar. Kylie entwickelt sich in jedem Buch weiter und wird zu einer selbstbewussten jungen Frau mit Problemen, die andere schon lange an den Rand der Verzweiflung getrieben hätten. Doch nicht so bei Kylie. Sie stellt sich den Problemen, auch wenn diese zugegebenermaßen nicht ihre eigenen sind. Aber sie ist immer für jeden da.
Was ich bei den Büchern von C.C. Hunter so erfrischend finde, ist, dass sie sich nicht immer nur auf einen Protagonisten bezieht, sondern auch die vermeintlichen Nebenfiguren stark mit der Story verknüpft. Dadurch verliebt man sich auch in diese Nebenfiguren, die mehr und mehr zu Hauptfiguren avancieren, und würde sie vermissen und um sie trauern, wenn C.C. Hunter sie sterben lassen würde. Es ist schwer so zu schreiben, dass man auch zu den anderen Charakteren eine starke Bindung aufbaut. Doch C.C. schafft es immer wieder mich damit zu fesseln. Ich war ja von Anfang an auf Lucas Seite. Er war der Außenseiter, der Wolf und Derek der „typische“ Sunnyboy. Doch nach „Entführt in der Dämmerung“ ist mir Derek, der mir sonst immer so überkorrekt erschien, viel sympathischer geworden. Derek versteht Kylie und hört ihr zu, wenn alle anderen, auch Lucas, am liebsten die Flucht ergreifen würden ... wenn es um das Thema „Geister“ geht. Ich finde das sehr schön, dass bei C.C. Hunter keine Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird. Es ist halt im Leben nicht immer so einfach und das wird in diesem Buch klar und sachlich, aber ohne dass Langeweile aufkommt, beschrieben.
Wie immer ist der Schreibstil sehr locker und die Story sehr witzig und an manchen Stellen auch sehr sarkastisch verfasst. Das Cover passt perfekt zu dem Thema, welches das Buch behandelt, und passt trotz alle dem zu seinen Vorgängern. „Shadow Falls Camp – Entführt in der Dämmerung“ kann ich jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem spannenden und vor allem emotionalen, aber auch witzigen Buch ist.
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