Sonntag, 14. Juli 2013

Clockwork Angel von Cassandra Clare


Clockwork Angel“ von Cassandra Clare ist der Auftakt ihrer neuen Reihe, der "Chroniken der Schattenjäger". Erschienen ist das Buch bereits im Februar 2011 im Arena-Verlag und umfasst 580 Seiten.
Im Jahr 1878 kommt Theresa „Tessa“ Gray mit dem Schiff von New York nach England um endlich ihren Bruder wiederzusehen, ihren einzigen, noch lebenden Verwandten. Doch bevor sie ihn treffen kann, wird sie mit Hilfe einer List von zwei merkwürdigen Frauen entführt und gefangen gehalten. Die Frauen zwingen sie mittels grausamer Übungen ihre Gabe zu entfalten, von der sie selbst bisher nichts gewusst hat: Tessa kann sich mit Hilfe von Gegenständen in dessen vorherige Besitzer verwandeln. Als sie schließlich erfährt, dass sie mit dem unbekannten, geheimnisvollen Magister vermählt werden soll, wagt sie einen Fluchtversuch, der jedoch kläglich misslingt. Erst dem eher zufällig auftauchenden Will Herondale gelingt es, sie mit Hilfe seiner Gefährten zu retten. Sie bringen das verletzte Mädchen ins Institut, wo sie dann erfährt, was sie wirklich ist: ein Schattenwesen – und somit eigentlich die natürliche Feindin der Schattenjäger...

Nachdem mich die „Chroniken der Unterwelt“ bereits total gefesselt haben, wollte ich natürlich deren Nachfolger (oder ja eigentlich Vorgänger) auch lesen. „Clockwork Angel“ ist, wie bereits erwähnt, der erste Band der "Chroniken der Schattenjäger" und erzählt nun die Vorgeschichte dazu. Er spielt im London des 19. Jahrhunderts – ein Umstand, der mich ebenfalls sehr gereizt hat, dieses Buch zu lesen.
Erzählt wird Gesichte in der Betrachter-Perspektive, man begleitet abwechselnd Tessa und Will auf ihren Wegen und verpasst so keine Geschehnisse. Cassandra Clares Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Sie schafft es sehr gut, ihre Charaktere und Schauplätze zum Leben zu erwecken. Ich hatte das (teils fiktive) viktorianische London beim Lesen direkt vor Augen. Ein kleines Manko waren die doch schon recht deutlichen Parallelen zu den „Chroniken der Unterwelt“. Tessa, die bisher nichts von ihren Fähigkeiten ahnte, erinnert doch sehr an Clary, legt die selbe Naivität und Unsicherheit an den Tag und fühlt sich nach der Offenbarung ihres wirklichen Wesens ziemlich verloren, jedoch mit dem Unterschied, dass sie ein Schattenwesen ist und keine Schattenjägerin. Und auch Will weist einige Ähnlichkeiten mit Jace auf. Genau wie der blonde Schattenjäger ist er überheblich, teils unnahbar und trägt auch ein sehr gut gehütetes Geheimnis mit sich herum. Er scheint sich zu Tessa hingezogen zu fühlen, stößt sie aber unsanft weg, wenn sie sich mal näher kommen.

Trotz allem jedoch sind sämtliche Figuren sehr schön ausgearbeitet, jeder hat so seine Eigenarten, seine ganz eigene Geschichte, über die man gerne mehr erfahren möchte, und ich habe einige von ihnen sehr ins Herz geschlossen. Unter anderem Henry, Charlottes etwas schusseligen, aber auf seine Art genialen Ehemann. Überhaupt nicht warm geworden bin ich allerdings mit Jessamine, der minderjährigen Schattenjägerin, die sich mit ihrem Schicksal so gar nicht anzufreunden vermag. Mit ihrem Verhalten den anderen gegenüber und ihren ständigen Versuchen, einen Weg aus dem Institut zu finden, hat sie sich mir gegenüber äußerst unsympathisch gemacht.

Das Cover hat mir gut gefallen. Es zeigt eine alte Tischuhr, umrandet von mystischen Figuren, doch anstelle eines Ziffernblatts ist in ihrer Mitte ein düsteres Bild Londoner Wahrzeichen und die dunkle Silhouette eines Menschen. Die Übersetzung von "Clockwork" hat mich allerdings ziemlich irritiert. Hat man den Titel noch original belassen, so wurde der „Clockwork Angel“ im inneren dann als „Klockwerk-Engel“ übersetzt. Ebenso wie die Klockwerk-Kreaturen. Warum hat man hier nicht einfach das Wort „Uhrwerk“ genommen?

„Clockwork Angel“ hat mir wirklich gut gefallen – trotz der kleineren Mankos mit der nicht ganz neuen Geschichte und der Übersetzung. Dafür punktet es mit einer gehörigen Portion Steampunk.

Ich möchte auf jeden Fall erfahren, wie es weiter geht mit Tessa, Will, Jem und den anderen und werde die Folgebände lesen.

1 Kommentar:

  1. AAah, das Buch klingt toll. Eigentlich wollte ich ja nicht noch eine Reihe beginnen, aber jetzt bin ich einfach zu neugierig darauf geworden. Danke für die tolle Rezension!

    LG
    Moni

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