Samstag, 6. Juli 2013

Zeitenzauber - Die goldene Brücke von Eva Völler


In „Zeitenzauber – Die goldene Brücke“ nimmt uns Eva Völler wieder mit auf eine Reise durch die Zeit. Erschienen ist der 320 Seiten umfassende Roman im März 2013 bei Bastei Lübbe. Ich danke dem Verlag herzlich für die Bereitstellung des Buches.
Eigentlich ist Anna total happy. Seit über einem Jahr führen Sebastiano und sie eine glückliche Beziehung. Das ist zwar nicht ganz einfach, immerhin wohnt sie in Frankfurt und er in Venedig, doch das tut ihrer Liebe keinen Abbruch. Es wird eben gependelt, wann immer es den beiden möglich ist. Und dann gibt es ja schließlich auch noch die ganzen Abenteuer, die sie gemeinsam bestreiten seit Anna sich ebenfalls dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat. Dann jedoch erreicht sie ein Anruf von José, einem der Alten. Er erklärt ihr, dass Sebastiano in der Vergangenheit feststeckt – und zwar im Paris des 17. Jahrhunderts wo er in einer speziellen Mission unterwegs war. Anna muss nun ebenfalls dorthin reisen und versuchen ihm zu helfen wieder zurück zu gelangen. Doch das ist leichter gesagt als getan! Denn als sie ihn endlich findet, hat er keine Ahnung wer sie ist. Er hat sein Gedächtnis verloren und hält sich nun für einen Musketier.

Wird es ihr rechtzeitig gelingen seine Erinnerungen zu wecken und die ihnen auferlegte Aufgabe zu erfüllen oder ist ihr Liebster für immer in der Vergangenheit verloren?

Ich hatte bereits den ersten Teil der Reihe „Zeitenzauber – Die magische Gondel“ begeistert gelesen und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Zwar lag über ein Jahr zwischen der Veröffentlichung der beiden Bücher, doch man war sofort wieder gefangen in Annas und Sebastianos Welt, was ganz sicher auch an der bildlichen Sprache Eva Völlers liegt. Wenn sie schreibt, kann man sich die Personen und Orte einfach wunderbar vorstellen und fühlt sich, als stecke man mittendrin.
Die Geschichte beginnt gleich ziemlich Action-geladen mit der Befreiung Casanovas und mündet dann nach einer kurzen Verschnaufpause direkt im nächsten Abenteuer in Paris. Es wird wieder aus Annas Sicht erzählt, so dass man sehr gut an ihrem Leben teilhaben kann. Man fühlt ihr Entsetzen als sie die schlimme Nachricht von Sebastianos Verschwinden bekommt und später bemerkt, dass er sie überhaupt nicht mehr erkennt. Gewohnt tollpatschig entlockt sie einem wieder das eine oder andere Lachen oder ein amüsiertes Kopfschütteln, beweist aber zeitgleich wirklich Mut und Kämpfernatur, wie sie sich da beinahe allein – nur mit Hilfe zweier noch unbekannter Personen – in einer fremden Stadt auf die Suche nach Sebastiano macht und dann alles daran setzt, ihn wieder zurückzugewinnen.

Sebastiano war mir anfangs fast ein wenig unsympathisch, aber er konnte ja nichts dafür – schließlich ist er ja nicht er selbst. Fast abweisend und ein wenig überheblich, wollte ich ihn am liebsten kräftig schütteln und so dafür sorgen, dass er sich endlich an seine Freundin erinnert. Mit jeder Zeile, die ich über ihn las, änderte sich das jedoch und ich mochte ihn wieder so wie zu Beginn des Buches – trotz fehlender Erinnerungen. Auch die Nebencharaktere waren wieder liebevoll und authentisch ausgearbeitet. Einige von ihnen habe ich so lieb gewonnen, dass ich fast ein wenig traurig bin, dass es – vermutlich – kein Wiedersehen mit ihnen geben wird.

Das Cover hat mir auch wieder äußerst gut gefallen. Diesmal in grün gehalten, zeigt es zwei Figuren (sicher Anna und Sebastiano) auf einer Brücke über der Seine vor einem riesigen Vollmond. Es passt einfach wunderbar.

„Zeitenzauber – Die goldene Brücke“ hat mich eindeutig wieder in seinen Bann gezogen. Ein spannendes, in sich abgeschlossenes Buch, das zugleich allmählich ein paar Geheimnisse um die Zeitwächter lüftet. Ich freue mich schon sehr auf den dritten Band. In welche Zeit es unsere beiden Protagonisten wohl diesmal verschlagen wird?

1 Kommentar:

  1. Schöne Rezi. Habe das Buch auch gerade letztens gelesen. Der Erzählstil von Frau Völler ist wirklich besonders schön.

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