Lang ersehnt und endlich da: „Neferets Fluch“ von P.C. Cast, und wie jedes „House of Night“-Buch erschienen im Fischer Verlag, stillt es die Sehnsucht der Leser nach einer weiteren „House of Night“-Story. Auf 263 Seiten können wir die Anfänge einer noch sehr jungen Neferet erleben, die sich in einer harten Zeit beweisen musste. Wird Neferet es schaffen sich durchzusetzen ohne sich zu verlieren? |
Als ich „Neferets Fluch“ innerhalb von 3 Stunden durchlas, dachte ich danach sehr lange darüber nach. Was Neferet bzw. Emily passierte, passiert heutzutage fast täglich. Das Buch hat mir vor Augen geführt, dass kein Mensch böse geboren wird, sondern ihn seine Vergangenheit prägt. Natürlich will ich Neferets weitere Taten auf keinen Fall entschuldigen, doch ich kann sie dank dieses Buchs besser verstehen. Neferet bzw. Emily ist mir im Laufe des Buches immer wichtiger geworden und ich finde es traurig, dass aus so einem herzlichen, selbstbewussten und vor allem kämpferischen Mädchen so eine boshafte Frau geworden ist. P.C.Cast hat einen unverwechselbaren Schreibstil und ihre Geschichten behandeln alle Facetten eines Menschen bzw. Vampyrs Kein Mensch ist in seinem Charakter nur Gut oder nur Böse. Es gibt keine alberne Schwarzweiß-Malerei, sondern nur die Realität, wie sie durchaus sein kann. Ich fand es auch sehr erstaunlich, dass mich die Figur von Arthur so sehr enttäuschen konnte. Immerhin ist diese Person reine Fiktion und trotzdem war ich so sauer auf ihn. Und das finde ich auch so erstaunlich an den Charakteren: Dass sie so wandelbar sind und sich auch im Buch immer wieder verändern und von Gut zu Böse werden und anders herum. Auch der Vater hat in mir einen Hasse geweckt, wie ich es kaum für möglich gehalten hätte. Es ist wirklich wunderbar, dass P.C.Cast es schafft, die Gefühle der Leser zu wecken, dass man bei jeder Seite mitfiebert. Der Schreibstil ist wie immer sehr locker, obwohl im 19. Jahrhundert etwas förmlicher gesprochen wurde. Diese „Sprachform“ wurde aber nicht zu kompliziert gestaltet, sodass man den Gesprächen sehr gut folgen konnte. Ich fand auch, dass Emily sehr fortschrittlich für ihre Zeit gedacht und gehandelt hat. Sie hatte eine außergewöhnliche Art die Menschen um sie herum zu durchschauen. Nach diesem Buch bekomme ich einfach Lust auf mehr „House of Night“-Bücher und ich freue mich schon auf das Nächste. „Neferets Fluch“ ist ein einzigartiger Einblick in das Leben der jungen Emily, die so viel in ihrem kurzen menschlichen Leben erleiden musste. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Vorbehalte gegenüber Neferet hat und mutig genug ist, ihre Geschichte zu lesen, auch wenn man seine bisherige Meinung nach diesem Buch definitiv überdenken sollte.
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