Montag, 23. September 2013

Solifera - Sonnenbringerin von Susanne Esch


Ich freue mich immer, wenn wir Anfragen von Autoren bekommen und die dazugehörigen Bücher ein echter Glücksgriff sind. Auch dieses Buch, welches ich euch vorstellen möchte, ist so ein Glücksgriff. „Solifera – Sonnenbringerin“ von Susanne Esch erschien im Titus Verlag. Auf 284 Seiten können wir in die Welt von Antalia eintauchen, die ohne es zu wissen, Wurzeln im Meeresvolk hat.
Antalia ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie geht auf ein Internat, ist eine gute Schülerin und eine noch bessere Schwimmerin. Doch nach einem Urlaub mit der Familie am Meer bemerkt sie immer wieder, dass sie sich zu dem nassen Element hingezogen fühlt. Sie steht immer sehr früh auf um an den Strand zu kommen und dem Meer näher zu sein. Im Internat zurück entdeckt sie plötzliche Veränderungen an sich. Ihre Sehstärke setzt immer mal wieder aus und am Hals bemerkt sie eine kleine Verhärtung in Form einer Perle. Von einer inneren Unruhe geplagt, wendet sie sich in ihrer Not an den Schularzt, der ihr auch zur Seite steht als sie plötzlich zusammenbricht. Die Veränderungen bleiben ihren Freunden natürlich nicht verborgen und so beschließt Antalia zusammen mit ihrer Familie wieder ans Meer zu fahren. Immer wieder wird sie von merkwürdigen Träumen geplagt und diese verunsichern sie zunehmend. Es fallen ihr auch immer mehr Unterschiede zwischen ihr und ihrer Familie auf und langsam zweifelt sie an ihrer Herkunft und stellt ihre Eltern zur Rede. Diese zeigen sich wider erwartend redebereit und erzählen Antalia woher sie sie haben. Ihre Eltern erwarteten nämlich ein Kind, das aber kurz nach der Geburt in den Dünen starb. Die beiden vergruben das Mädchen auf einem kleinen Sandhügel und versuchten ihr Leben so weiterzuführen, wie vorher. Doch Ari, ihre Mutter, konnte den Schmerz nicht überwinden und besuchte täglich das Grab. Eines Tages stieg eine Frau mit einem Stoffbündel aus dem Meer und kam zu ihr auf den Sandhügel und legte das Bündel ab ohne ein Wort zu sagen und verschwand wie sie gekommen war im Meer. Ari suchte Stunden lang nach der ominösen Frau ohne sie zu finden. Es fiel ihr erst sehr spät ein, dass die Frau ja noch ein kleines Bündel abgelegt hatte. Ausgelaugt wie sie war nahm sie das Mädchen mit in das Haus und von dem Zeitpunkt an, war Antalia ihr Kind. Als sie die Geschichte von ihren Eltern hörte, war sie nicht sauer, sondern sogar ziemlich gelassen. Doch nun bleiben einige Fragen offen: Woher stammt Antalia und wer sind ihre Eltern. Und was hat das mit dieser Anziehung zum Meer auf sich?
Und wer ist eigentlich der Fremde, der auftaucht als es ihr am schlechtesten geht?

„Solifera – Sonnenbringerin“ von Susanne Esch ist ein sehr emotionales Buch. Die Thematik ist zwar nicht neu, hat aber durchaus neue, einfallsreiche Facetten. Ich konnte mich mit den Charakteren sehr schnell anfreunden. Frau Esch hat einen wunderbaren Schreibstil, der Orte und Figuren perfekt in Szene setzt und diese originell wieder gibt. Leider vermisste ich in dem Buch die Dialoge, vor allem am Anfang. Das macht es einem sehr schwer in das Buch rein zu kommen und die Spannung litt darunter. Doch dieses Defizit machen die Figuren wieder wett. Antalia ist ein sehr bodenständiges Mädchen, das mit Veränderungen gut klar kommt. Sie ist sehr sympathisch und ist ein typisches Mädchen von neben an. Sie hat viele Freunde, denen sie sehr am Herzen liegt. Mir gefiel auch ihre unerschrockene Art, die einen mitfiebern lies. Darieno fand ich im ersten Moment etwas kühl, aber trotzdem charmant. Er ist sehr zielstrebig und weiß was er will. Nach und nach taut er auf und die beiden verbindet mehr als nur die Abstammung. Die Autorin kreiert ihre Figuren mit sehr viel Liebe und Herzblut. Sie wachsen einen schnell ans Herz und man möchte am liebsten nie aufhören zu lesen, doch irgendwann ist jedes gute Buch einmal vorbei. Auch die Nebenfiguren sind mir von Anfang an positiv aufgefallen. Man hat gemerkt, dass Frau Esch auch in diese Charaktere viel Zeit investiert hat. Am besten gefiel mir der Schularzt. Obwohl er keine tragende Rolle spielt, habe ich mir gewünscht, dass es in jeder Schule so eine Person geben sollte, die einem einfach mal zuhört und einen nicht verurteilt. Die Handlung ging trotz der fehlenden Dialoge sehr schnell voran. Was das Buch nicht langweilig werden lies, obwohl die Spannung manchmal fehlte. Das Cover ist schlicht gehalten und zeigt das Meer unter Wasser. So kommt der Inhalt und der Titel gut zur Geltung. Alles in allem ist es ein gelungenes Buch mit einer wunderbar umgesetzten Thematik. Ich kann es jedem empfehlen, der das nasse Element genauso liebt wie ich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen