Samstag, 30. November 2013

Timeless von Alexandra Monir


Vor kurzem kam ich zu dem Vergnügen, „Timeless“ von Alexandra Monir zu lesen. Der erste Band der Trilogie umfasst 352 Seiten und ist am 18.06.2012 im Heyne-Verlag erschienen.
Auf einen Schlag wird Micheles Leben komplett auf den Kopf gestellt. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie eine Waise und muss ihre gewohnte Umgebung in Kalifornien und ihre Freunde verlassen, um zu den ihr bisher vollkommen unbekannten Großeltern nach New York ziehen. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, ist der Reichtum der beiden ein kleiner Kulturschock und sie fühlt sich in dem luxuriösen Haus unwohl und einsam. Um sich die Zeit zu vertreiben, beginnt sie die Vergangenheit ihrer berühmten Familie zu durchleuchten und findet auf einem ihrer Streifzüge durch die mit Antiquitäten und Erinnerungsstücken voll gestellten Zimmern das Tagebuch eines ihrer Vorfahren. Voller Neugier öffnet sie dieses, liest den ersten Eintrag – und findet sich plötzlich im New York des Jahres 1910 wieder! Auf einem Maskenball dort trifft sie einen jungen Mann, der ihr mehr als bekannt vorkommt, starrt sie ihm doch bereits seit Jahren in ihren Träumen in die saphirblauen Augen. Ihm jetzt leibhaftig gegenüber zu stehen, weckt ungeahnt intensive Gefühle und schon bald nutzt Michele jede Gelegenheit, wieder zu ihm in die Vergangenheit zu reisen. Michele ist überglücklich, bis erneut eine Nachricht alles zu zerstören droht. Und so setzt sie alles daran, ihre wahre Liebe zu retten.


Da ich Zeitreise-Romane liebe, war es für mich völlig klar, dass auch „Timeless“ in meinem Bücherregal landen muss. Beim Lesen war ich anfangs jedoch etwas zwiegespalten. Alexandra Monirs Schreibstil erschien mir teilweise fast schon zu einfach, ich hatte Probleme, mich mit Michele Windsor, der Protagonistin, anzufreunden. Doch um so weiter ich las, desto mehr legte sich das. Mit jeder Seite wurde Michele mir sympathischer und schon sehr bald habe ich mit ihr mitgefiebert und gehofft, dass ihre unmögliche Liebe möglich gemacht werden kann. Und bereits bei ihrer ersten Reise in die Vergangenheit war ich dann gefangen von den Beschreibungen der Autorin. Alexandra Monir bezeichnet am Ende des Buches New York im Wandel der Zeit als den wahren Hauptcharakter des Buches und in gewisser Weise muss ich ihr da Recht geben. Sie beschreibt die vergangene Metropole so bildhaft, dass man sich nahezu mittendrin fühlte, dass man alles direkt vor seinem Auge sah. Einfach klasse!

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich, wie gesagt, anfangs Probleme mit Michele hatte, habe ich sie immer mehr lieb gewonnen. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, merkt sie nun, dass sie scheinbar etwas ganz besonderes ist. Dass sie, sobald sie Philipp getroffen hat, sehr von ihren Gefühlen zu ihm geleitet wird und darüber hinaus vielleicht das eine oder andere erst mal hinten runter fällt, kann man irgendwie verstehen. Dennoch hat es mich kurzzeitig gestört, dass plötzlich ihre Ururgroßmutter, der sie eigentlich beistehen wollte, vergessen war. Zum Glück fällt es ihr selbst recht schnell auf. Und als es dann darum geht, ihre große Liebe zu retten, stellt sie ihre Gefühle hintenan.
Philipp war mir von Beginn an sehr sympathisch. Schnell stellt sich heraus, dass er ein unglücklicher, junger Mann ist, der unter seinem herrschsüchtigen Onkel und seiner Mutter leiden muss, die ihren Sohn nur akzeptiert, wenn er nach ihrer Pfeife tanzt. Philipp jedoch verschwendet gar keinen Gedanken daran, dies zu tun und dafür seine Träume aufzugeben. Im Gegenteil: Er hält an seinen Wünschen fest und nimmt dafür in Kauf, verstoßen zu werden.
Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen. Besonders Micheles Mutter fand ich sehr sympathisch, leider ist ihre Rolle ja nur sehr kurz. Von Micheles Großeltern habe ich zu Anfang gar nichts gehalten. Ihr Handeln, die vermeintlichen Motive und ihr unterkühltes Auftreten sind mir ziemlich sauer aufgestoßen. Im Laufe der Geschichte sind sie aber ganz allmählich aufgetaut und ich bin gespannt, ob das in den Folgebänden noch besser wird.

Das Cover ist hübsch gestaltet. Im Blau gehalten zeigt es die Großaufnahme eines Mädchens, das vermutlich Michele darstellen soll, mit einem Schlüssel an einer Kette um den Hals, genauso wie es auch im Buch erwähnt wird. Dabei wird sie von einem Sternenhimmel umrahmt. Es gefällt mir wirklich sehr gut.

Trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten hat mir „Timeless“ gut gefallen. Eine wunderbare Zeitreise-Geschichte um zwei junge Menschen, die eine scheinbar unmögliche Liebe über Jahrhunderte verbindet.

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