Erschienen aus dem Nachlass von J.R.R. Tolkien und herausgebracht von seinen Sohn Christopher, ist das Buch eine Muss für große Tolkien-Fans. Auf eindrucksvollen 560 Seiten brachte die „Hobbit-Presse“ des Klett-Cotta Verlages wieder ein tolles und aufwendiges Werk heraus. |
Tolkien erzählt die Entstehung von Sigurd, den wir im deutschen Bereich als Siegfried kennen, also dessen Vorfahren und Zeugung. Dann folgt im Hauptteil die uns allen bekannte Nibelungen-Saga, mit Brunhilde, hier wird auch der nordische Name verwandt. Und hier ist – was mich sehr verwirrt, da ich die Saga anders kenne – Gudrún seine Frau und nicht Grimhild, die hier die Mutter von Gudrún ist. Aber, da alles ein wenig geordnet von statten geht, was bei J.R.R. Tolkien nicht so oft vor kam, kommt man schnell in die sogenannten Lieder hinein. Zum Ende des Buches hin wird der Weg der Gudrún nach dem Tode Sigurds beschrieben und in diesen Liedern Stil vorgeführt. Zwischen den einzelnen Liedern sind gute Erklärungen vom Sohn des Autors verfasst, welcher selbst Schwierigkeiten hatte, die Arbeit seines Vaters zu ordnen und ins Leserliche zu „übersetzen“.
Auch die Anordnung der einzelnen Zeilen und Edda sind dem Autor sehr gut gelungen. Er hat auf der linken Seite alles im englischen belassen und auf der Rechten sind die deutschen Abdrucke verfasst, so dass diejenigen unter uns Lesebegeisterten, die auch gern im englischen schmökern, die Edda gern im Original genießen können. Hierbei muss ich den Übersetzer Hans Möhring nennen, der diese ganze Edda toll ins Deutsche übertragen hat.
Ein großes Lob muss ich an dieser Stelle auch an die Cover-Designer des Klett-Cotta Verlages aussprechen, denn das Buch-Cover ist einfach ein Blickfang. Gearbeitet wie die Intarsien eines alten Spiegels, prangt der Titel hervor. Und die Verzierung ist schön geprägt und alles ist auf Hochglanz gehalten, sodass man denkt, man hat ein sehr altes Buch mit Holzdeckel vor sich liegen. Auch die vereinzelten Bilder im Buch sind sehr gut gestaltet und zeigen die Geschichte Sigurds in einer Art von Holzschnitten.
Somit kann ich allen, die sich dieses Buch gönnen wollen, nur raten, sehr viel Zeit und Nerven in die Welt des Tolkien mitzunehmen, denn einfach sind die Textpassagen nicht zu lesen, aber an Hand der Erläuterungen – immer vor einem großen Kapitel – lässt sich das Buch gut bewältigen.
Einen großen Dank an das Klett-Cotta Team und ihre Hobbit-Presse, die uns das Buch zur Verfügung gestellt haben.
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