Sonntag, 5. August 2012

Wie ein Flügelschlag von Jutta Wilke

Mit ihrem neuen Roman “Wie ein Flügelschlag” erobert die Autorin Jutta Wilke wieder die Leserherzen. Bereits “Holundermond” war in aller Munde, doch “Wie ein Flügelschlag” übertrifft alles. Die spannenden, rätselhaften und fesselnden 283 Seiten wurden vom coppenrath - Verlag herausgebracht. Bevor ich euch dieses Buch vorstelle, möchte ich zuerst der Autorin persönlich “Danke” sagen, für das Rezensionsexemplar und dem netten Signum darin.
Schwimmen heißt Freiheit, jedenfalls für Jana Schwarzer. Endlich bekam sie ein Stipendium für eine sehr angesehen Sportschule, wo sie endlich zeigen kann, dass sie den Willen besitzt hart zu arbeiten, um es irgendwann bis zur Olympiade zu schaffen. Doch das Internat ist eine Eliteschule, und nichts für Mädchen wie Jana aus dem Plattenbau.

Aber Jana interessiert es nicht, dass sie nicht akzeptiert wird. Sie ist stärker als alle anderen im Team, bis auf Melanie Wieland. Blonde Haare, zuckersüß und beliebt – und doch scheint sie Jana zu mögen und steht ihr bei, wenn die anderen aus dem Team sie wieder triezen. Doch von jetzt auf gleich scheint Melanie sich verändert zu haben. Sie redet kein Wort mehr mit Jana, und sie weiß nicht warum. Und auch allein mit Melanie zu reden, scheint nie zu funktionieren, denn immer ist jemand aus ihrer Clique in der Nähe. Jana kann sich keinen Reim darauf machen, eben noch hatte Melanie sie zu sich nach Hause eingeladen, wo sie bezüglich ihrer schwimmerischen Leistung von Melanies Vater unter die Lupe genommen wurde, und bereits am nächsten Tag geht sie Jana aus dem Weg.

Hoffung schöpft Jana erst, als sie eine SMS von Melanie erhält, in der sie ihr mitteilt, dass sie mit ihr reden möchte. Jana wartet und wartet, wird sogar noch von ihrem Trainer Drexler erwischt. Nun muss sie wegen Melanie auch noch Strafrunden laufen und keine Melanie ist weit und breit zu sehen. Und dann: Blaulicht vor der Schwimmhalle und ihr Trainer und ihr Lehrer Bernges sind auch vor Ort. Als Jana durch die Scheibe der Schwimmhalle sieht, erstarrt sie. Dort liegt Melanie, klitsch nass und für immer schlafen. Nur Mika, Melanies Bruder, mit den meerblauen Augen kann Jana jetzt noch helfen...

Endlich wieder ein Buch von Jutta Wilke lesen zu können verlieh mir Flügel. Sie schreibt wieder so bunt mit den Worten, direkt in die Köpfe der Leser, dass die Protagonistin Jana einem sehr nahe geht. Jana steht an der Sportschule unter immensem Druck, den Melanie nachvollziehen kann, doch als Melanie sich von Jana abwendet ist die Story düster, so wie Janas Verfassung, was dem ganzen einen Krimitouch gibt. Schon “Holundermond” war sehr fesselnd, aber “Wie ein Flügelschlag” stellt all ihre Vorwerke in den Schatten. Dieses Buch ist so tiefgründig und zeigt die Seele der Protagonistin auf. Während sie zusammen mit dem Bruder von Melanie, Mika, nach dem Motiv für Melanies Tod sucht, kommen sich beide näher. Immer spannender und düsterer wird die Erzählung, wobei sich Jana nicht selbst verlieren möchte, denn Melanie war ihre beste Freundin, und diese tot auf dem Schwimmhallenboden vor zu finden, bricht wahrscheinlich die stärkste Seele. Mehr und mehr Nebencharaktere kommen ins Spiel, und die Vergangenheit vieler ist sehr undurchsichtig, doch Jana und Mika lassen nicht locker und lüften das düstere Geheimnis an der Schule.

Natürlich kommen die beiden sich auch nahe, doch ob sie diese Gefühle auch zulassen können, bei all den Ermittlungen? Natürlich muss hier auch ein Lob an den Verlag gehen, denn die Covergestaltung ist genial. Der Hintergrund wie vereister Boden, mitten im Winter, und die schönen Schmetterlinge, wobei einer vielleicht Jana darstellen soll. Wer bei “Wie ein Flügelschlag” auf ein ruhiges Kinderbuch gehofft hat, der wird geschockt werden, denn die Autorin könnte sich auch gut und gerne an Thriller wagen, das Potenzial findet sich in all ihren Büchern.

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