Donnerstag, 10. März 2011

Mond aus Glas von Christine Spindler


Der Renate Götz Verlag hat im Dezember 2010 diese schöne Geschichte von unserer lieben Christine Spindler veröffentlich. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei ihr bedanken, dass Sie mir ein Exemplar zur Verfügung gestellt hat, um eine Rezension zu verfassen. Erstmals wurde das Buch 2007 unter dem Titel „Winterleuchten“ veröffentlicht.


Auf dem Cover ist ein Mond dargestellt und ein Mädchen. Durch die etwas Durchscheinende Darstellung stelle ich mal die Vermutung an, das es sich um die verstorbene Stella handelt. Es ist sehr schlicht und doch auf eine besondere Art auch schön.

"Mond aus Glas" ist was ganz Besonderes. Es erzählt in 196 Seiten die Geschichte zweier Familien, die vom Schicksal hart geprüft werden. Die Familie von Luna hat schwer zu kämpfen, nachdem Lunas Zwillingsschwester Stella bei einer Gehirntumoroperation gestorben ist. Luna ist ein 16-jähriges Mädchen. In Ihren Träumen trifft sie immer noch auf Ihre Schwester. Sie hält mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg und sagt den Menschen gerade heraus was sie denkt. So einige in Ihrer Umgebung können damit nicht umgehen und somit ist die Zahl ihrer Freunde doch stark beschränkt. Als sie Finn kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Lunas Mutter Vera, eine Künstlerin, pendelt seit dem Tod Ihrer Tochter ständig nahe an einem Nervenzusammenbruch. Auch ihrem Vater, der eigentlich immer die Stütze der Familie war, fällt es immer schwerer mit den Gefühlsausbrüchen seiner Frau klar zukommen. Bei Ihnen lebt auch Evi, Veras Schwester. Diese ist autistisch, aber auf liebevolle Weise in die Familie integriert. Finn, seine Schwester Motte und Marianne, ihre Mutter, ziehen aus Tübingen in die direkte Nachbarschaft von Lunas Familie. Finn ist als Bluter zur Welt gekommen, und Marianne ist eine übervorsichtige Mutter. Sie hat ihren Mann verlassen, da er sie ständig mit anderen Frauen betrügt. Marianne ist eine aufstrebende Modedesignerin für mollige Frauen und trinkt gern mal einen über den Durst. Während sich der 18-jährige Finn endlich mehr Freiraum wünscht, möchte Motte mehr Beachtung und lässt sich dafür so Einiges einfallen.

Dieses Buch ist, trotz dieser ernsten Themen, mit so viel Liebe und Humor geschrieben, dass man es gar nicht aus der Hand legen kann. Dem Leser wird das Gefühlschaos von Vera in vollen Zügen rübergebracht, ohne auf die Tränendrüsen zu drücken. Ein kleines Beispiel: Vera ist grade am Einkaufen und die volle Flut der Trauer überkommt sie weil sie am Lieblingsjoghurt ihrer verstorbenen Tochter vorbeikommt... da überlegt sie, ob es nicht besser wäre, den Verstand zu verlieren um alles zu vergessen.

Zitat: „...Und wo bekam man ihn dann wieder? Auf dem Fundbüro? Guten Tag, ich habe gestern im Supermarkt meinen Verstand verloren. Wurde er vielleicht gefunden und abgegeben? „Können Sie ihn beschreiben?“ Ach du je, wie beschreibt man seinen Verstand? Er ist vierzig Jahre alt, wurde aber wenig benutzt. Ich habe mich immer mehr auf meine Intuition und meine Kreativität verlassen. Bauchmensch wissen sie...“

Es werden auch wissenschaftliche Themen angerissen, so dass es für ein Jugendbuch sogar lehrreich ist. Natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz, und eine geheimnisvolle Fähigkeit, die Luna entdeckt. 

1 Kommentar:

  1. Bin gerade auf eure Seite gestoßen und freue mich, dass ihr euch auf Lara Adrians Bücher freut! : ) Sie sind einfach fantastisch! Und andere Bücher auf die ihr euch freut kommen mir auch bekannt vor. :)

    Kennt ihr 'Unheil' von Wolfgang Hohlbein? Das Buch ist einfach super und sehr fesselnd, ich habe auf meinem Blog gerade darüber berichtet. :)

    Ich verfolge euch mal!
    Liebe Grüße!
    ▲mazeofillusion||Twitter▲

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