Mittwoch, 16. März 2011

Tiere von Simon Beckett


Nigel ist ein sehr naiver, einfältiger junger Mann. Er arbeit im Arbeitsamt, als Mädchen für alles. Er kopiert, faxt, verrichtet einfache Tätigkeiten. Er wohnt in einem ehemaligen Pub, das früher von seinen Eltern betrieben wurde. Allerdings liegt es in einem ehemaligen Industriegebiet, dessen Fabriken alle nicht mehr im Betrieb sind. So ging das Geschäft zu Lebzeiten der Eltern sehr schlecht, nun da diese seit 3-5 Jahren tot sind, ist es ebenso geschlossen.

Nigel weiß nicht so ganz genau, wielange er nun schon allein ist, mit solchen Rechenaufgaben und dergl. hat er etwas Schwierigkeiten. Aber er fühlt sich wohl, so wie es ist. Er liebt seine Comics, und Zeichentrickfilme findet er auch toll. Genauso toll findet er auch Cheryl vom Büro. Die macht ihn immer ganz verlegen und er weiss nicht, was er sagen soll. Aber trotzdem mag er sie sehr gerne. Außerdem hat er ja noch seine "Tiere" im Keller. Irgendwie sind sie ihm alle über den Weg gelaufen und eigentlich selber Schuld, dass er sie in seinem Keller eingesperrt hat. Sind die doch alle nur Abschaum, Tiere, wie "das" Schwarze oder auch "das" Dicke z.B. Etwas Probleme macht "das" Rothaarige, das mit dem Essen - Hundefutter - immer etwas unzufrieden ist. Aber das macht ihm nichts aus. Früher oder später sind sie alle ruhiger geworden, auf die eine oder andere Weise...

Mein Fazit: Im Vorwort beschreibt Beckett, dass er mit Nigel einen --Zitat: "Erzähler erschaffen will, der grausame Taten begeht, für den der Leser aber dennoch Sympathien hegt. Ein Monster mit menschlichem Antlitz, wenn man so will. Ausserdem steckt in dem Roman viel Schwarzer Humor, denn der Leser soll lachen, selbst wenn ihn die Geschichte erschreckt. ... Ein Comic-Fan und fernsehsüchtiger Einzelgänger, dem nicht einmal bewusst ist, dass das, was er tut, falsch ist, ja der gar nicht versteht, warum er es tut. Und der, trotz der Vorgänge in seinem Keller, Angst hat, nachts auf die Strasse zu gehen, weil ihm ein "Irrer" auflauern könnte."--Zitat Ende.

Nun, ich denke es gelingt schon, dass einem Nigel immer wieder etwas leid tut, irgendwie ist er ein netter Kerl. Naiv, um nicht zu sagen etwas dumm, aber nicht grundsätzlich fies. Zumindest nicht zu den meisten seiner Mitmenschen. Und genau da, fand ich, kam der Thriller (als was das Buch ja eingeordnet wird) etwas zu kurz. Nigel hält zwar im Keller Menschen gefangen, redet und denkt von ihnen als "es" oder als Tiere, doch sind die Geschehnisse im Keller immer nur sehr kurz beschrieben. Man erfährt nichts Näheres über seine Tiere im Keller, wer sie eigentlich sind, ihre Gefühle, ihre Verzweiflung usw. Das fehlte mir total im Buch.
Zu sehr drehte sich die Geschichte für mich um Nigel und seine heimliche Liebe, seinen schrulligen Eigenheit usw. Nur ganz zum Schluss kommt ein wenig Thriller-Stimmung auf, für mich insgesamt aber zu wenig.

Wie im Vorwort beschrieben, wird der Roman aus der Sicht von Nigel erzählt, in der Ich-Form. Allerdings, das Monster fand ich im Buch nicht. Einen Geistesgestörten ja, aber kein Monster, das ich eigentlich in dem Genre erwarte. So war ich zum Schluss froh, dass es nur 288 Seiten waren und nicht mehr. Die waren okay, haben aber auch völlig ausgereicht, mehr hätten es nicht sein brauchen. Höchstens als Beginn eines richtigen Thrillers...

Recht viel mehr kann ich so eigentlich auch nicht über den Roman schreiben, da ich nicht die Handlung, die Wichtig ist, verraten möchte. Insgesamt war das Buch für mich nichts bodenlos Schlechtes, aber auch nichts, das mich von den Socken geholt hätte. Mittelmass trifft es sehr gut, wenn man nicht auf das Genre Thriller pocht.

Danke für die tolle Rezension Bookworm! Auch hier im Forum.

1 Kommentar:

  1. ich habe das buch auch die tage gelesen und war echt enttäuscht. ich hatte die ersten 2/3 des buches das gefühl, mich so gar nicht von der stelle zu bewegen. am ende passierte dann noch ein bißchen was, aber dass hat das buch bei mir nicht rausgerissen ;-(

    lg kerry

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