Erschienen ist der Banken - und Politikthriller “Schwarzer Schwan” am 22. Oktober 2011 im grafit-Verlag. Damit hat der Autor Horst Eckert nicht nur während der Entstehungsphase schon für Aufmerksamkeit gesorgt, spätestens wenn man das Buch gelesen hat, merkt man, dass es echte Bestsellerqualitäten besitzt. Ein kleines schwarzes Buch mit 381 Seiten voller Spannung und |
Hanna Kraul, eine junge aufstrebende Frau, hat sehr viel Nerven und Zeit in diesen entscheidenden Deal gesteckt, doch alles ist verloren, zerschmettert von einer banalen Ablehnung des Bankenvorstandes.
Hanna lässt sich diesen Tiefschlag nicht bieten und beginnt Nachforschungen über den geplatzten Deal anzustellen, denn ein Grund für die Ablehnung wurde ihr nicht mitgeteilt. Sie versteift sich immer mehr und beginnt ihren Job zu riskieren. Und auch die Bank hat ein Auge auf Hanna und lässt sie beschatten.
Als ihre Nichte verschwindet, verliert Hanna gänzlich den Halt und nur der Polizist Dominik Roth scheint ihr helfen zu können. Doch auch er hat Hanna beschattet und möchte dies durch seine Hilfe wieder rückgängig machen und so sein Gewissen beruhigen. Weit kommt Dominik nicht, denn schnell finden seine Vorgesetzten heraus, dass auch er der Entführer von Leonie sein könnte.
Und noch ein anderer Fall hängt hiermit zusammen. Der Abgeordnete Mierscheid trifft nach Jahren auf seine alte Liebe Paula, die ebenfalls in der Politik zu tun hat. Nach einem kurzen Telefonat verabreden sich die beiden, doch noch vor ihrem Treffen wird Paula erschossen. Mierscheid versucht auf eigene Faust zu ermitteln und gelangt auf diesem Weg an tödliche Informationen.
Als ich mit dem Buch anfing, war ich sehr skeptisch, ob es wirklich ein Thriller ist oder eine Politikkritik, aber schon nach ein paar Kapiteln war ich überzeugt mitten in einer Verschwörung der höchsten Mächte unserer Zeit geraten zu sein: der Banken und der Politikern. Das hört sich jetzt nicht nach Thriller an, aber ein paar Abschnitte werden aus Leonies Sicht, der Nichte von Hanna, dargestellt. Diese sind nicht sehr schön, sondern extrem beängstigend und man fühlt die pure Angst Leonies durch die Seiten kriechen. Der Schreibstil von Horst Eckert ist schön flüssig, keine ewigen Erklärungen stören den Lesefluss, und viele spannende Szenen runden den Lesegenuss ab.
Da es für mich keinen ersichtlichen Protagonisten gibt, ersinne ich Hanna und den Politiker Mierscheid als Hauptfiguren. Viele Wege kreuzen sich und gehen wieder auseinander, und doch ist jede Abhandlung der Personen miteinander verbunden wie ein Puzzlespiel. Nur die Figur Dominik war für mich nicht sehr reizvoll, wahrscheinlich weil er mehr um seinen eigenen Seelenfrieden besorgt ist, als sein Auge auf sein Umfeld zu richten. Hanna hingegen ist eine starke Protagonistin, deren Weg ich gern mitgegangen bin, durch die Seiten, ebenso wie Mierscheid, obwohl der Autor hier einwenig mehr in seine Figur hätte investieren könne, um tiefgründigere Charakterzüge offen zu legen.
Host Eckert wagt sich in dunkle Kapitel unserer Vergangenheit und Zukunft der Banken und Politik vor und rückte für mich Themen in ein neues Licht, welches mir mehr Angst machte, als der Thriller an sich. “Schwarzer Schwan” ist ein Thriller mit dunklen Stellen und tiefen Urängsten, Intrigen und Bereicherung, Macht und Vertrauen. Wer gern Thriller liest, muss diesen unbedingt in sein Regal stellen und unheimliche Lesestunden genießen.
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